Russland

Nach Defender-Vorfall nahe Krim: Russischer Botschafter warnt Großbritannien vor neuen Provokationen

Nach dem Eindringen des Kriegsschiffes HMS Defender in russische Hoheitsgewässer nahe der Krim hat der russische Botschafter in Großbritannien Andrei Kelin London vor einer Wiederholung solcher Provokationen gewarnt. Sie würden künftig viel größere Konsequenzen haben, sagte er.
Nach Defender-Vorfall nahe Krim: Russischer Botschafter warnt Großbritannien vor neuen ProvokationenQuelle: Reuters © Henry Nicholls

Im Gespräch mit dem staatlichen britischen Fernsehsender BBC machte Kelin deutlich, dass Russland fortan keine Manöver dieser Art vonseiten Großbritanniens dulden werde und im Fall einer Wiederholung dessen unverzüglich entschiedene Maßnahmen eingeleitet würden. Der Botschafter verneinte zugleich jeglichen Vorwurf einer Drohung mit militärischer Gewalt, er versichere nur, dass sich London dann in einer "viel schwierigeren Lage wiederfinden wird".

Kelin wies ferner darauf hin, dass das britische Kriegsschiff die russischen Gewässer ohne Ankündigung befahren habe, was protokollgemäß mindestens eine Stunde im Voraus hätte herausgegeben werden müssen. Außerdem habe das Schiff die russischen Gesetze und Vorschriften missachtet, zu deren Einhaltung Großbritannien im Einklang mit dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (SRÜ) verpflichtet ist.

Der Botschafter führte weiter aus, dass es sich bei dem Vorfall nicht um eine harmlose, "unschuldige" Durchfahrt gehandelt habe, wie von der britischen Regierung behauptet, sondern um eine Demonstration, dass London diese Gewässer als ukrainisch ansieht, was laut Kelin "überhaupt nicht der Fall ist".

Am 23. Juni war der britische Zerstörer HMS Defender unerlaubt in russische Hoheitsgewässer eingedrungen, indem es am Kap Fiolent der Halbinsel Krim drei Kilometer weit in die Küstengewässer gefahren war. Da das Kriegsschiff trotz Warnungen per Funk seinen Kurs zunächst nicht änderte, musste das russische Militär Warnschüsse in seine Richtung abfeuern und es damit schließlich zum Kurswechsel zwingen.

Während Moskau den Vorfall als einen "eklatanten Verstoß gegen das UN-Seerechtsübereinkommen von 1982" bezeichnete, erklärte London, das Schiff hätte "in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht" lediglich eine "harmlose" Durchfahrt durch "ukrainische Hoheitsgewässer" durchgeführt. Nach dem Vorfall wurde der britische Botschafter in Moskau in das russische Außenministerium einbestellt.

Mehr zum ThemaDefender-Skandal: Geheimdokumente des britischen Kriegsministeriums beweisen provokative Absicht

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.