Russland

Gazprom: Russland wird bis 2030 zum weltweit führenden Exporteur von blauem Wasserstoff

Moskau will den potenziellen Rückgang bei Gasexporten nach Europa durch blauen kohlenstoffneutralen Wasserstoff ersetzen. Laut Gazprom soll Russland bis zum Jahr 2030 zum weltweit führenden Exporteur dieses emissionsfreien Kraftstoffs aufsteigen.
Gazprom: Russland wird bis 2030 zum weltweit führenden Exporteur von blauem WasserstoffQuelle: Sputnik © Alexei Maischew

Die Produktion von blauem Wasserstoff in Russland ist bereits heute möglich, wobei die Kosten auf etwa zwei US-Dollar pro Kilogramm geschätzt werden. Dies teilte Sergei Komlew mit, der Abteilungsleiter von Gazprom Export, dem Handelszweig des größten russischen Gasproduzenten. In einem Interview mit der Gazprom-Hauszeitschrift erklärte er:

"Dies würde Russland in die Lage versetzen, in Zukunft der weltweit führende Exporteur von blauem Wasserstoff zu sein, was sich positiv auf den Ruf des Gassektors auswirken, den Prozess der Entwertung von Gaswerten stoppen und zu einer verantwortungsvollen Finanzierung von Projekten im Bereich dekarbonisiertem Erdgas führen wird."

Die Hinwendung zu Wasserstoff folgt der aktuellen europäischen Politik der Kohlenstoffneutralität und ihrem Ziel, den Kohlenstoff-Fußabdruck bis zum Jahr 2050 im Rahmen des Green Deals der EU auf null zu reduzieren. Das Zwischenziel im Rahmen dieser Politik sieht bis zum Jahr 2030 eine Senkung der Emissionen um 55 Prozent vor. Komlew stellte fest:

"Das Erreichen der Kohlenstoffneutralität bedeutet den Verzicht auf Brennstoffe, die Quellen von Treibhausgasen sind, was sich unweigerlich auf das Volumen der direkten Erdgaslieferungen aus Russland und folglich auf die Höhe der Exporteinnahmen aus dem Verkauf auswirken wird."

Seiner Meinung nach kann Russland seine Exportpositionen auf dem europäischen Markt halten, indem es auf emissionsfreien, aus Erdgas hergestellten blauen Wasserstoff umstellt.

Moskau stellte seinen Fahrplan für die Wasserstoffproduktion im Jahr 2020 vor. Im April 2021 verkündete die russische Regierung das Ziel, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 20 Prozent am globalen Wasserstoffmarkt zu erreichen und die jährlichen Exporte des Kraftstoffs bis zum Jahr 2050 schrittweise auf 33,4 Millionen Tonnen im Wert von 100,2 Milliarden US-Dollar zu steigern.

Der Kreml geht davon aus, dass die Inlandsnachfrage weiterhin stark von Öl und Gas abhängig sein wird, was bedeutet, dass fast die gesamte Wasserstoffproduktion für den Export bestimmt sein wird. Die Produktion von Wasserstoff soll voraussichtlich im Jahr 2023 mit Hilfe der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) an in Russland bestehenden Erdgasstandorten beginnen.

Im vergangenen Jahr nahm die russische Regierung die Wasserstoffenergie in ihre breit angelegte Energiestrategie auf und unterzeichnete mit Deutschland und Japan Abkommen über eine Zusammenarbeit in diesem Bereich.

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