Schwarzmarkt für Impfzertifikate in Russland: Angebote nehmen zu, Polizei geht gegen Händler vor
Am Freitagabend hat die Polizei von Sankt Petersburg die Festnahme mehrerer Menschen bekannt gegeben, die negative SARS-CoV-2-Tests und Impfzertifikate illegal verkauft haben sollen. Demnach boten die Händler gefälschte Dokumente für 2.000 bis 2.500 Rubel (23 bis 29 Euro) an. Die Bestellung erfolgte im Internet, der Kunde bekam dann die falschen Papiere per Bote zugestellt. In Moskau wurden inzwischen mehr als 20 Strafverfahren im Zusammenhang mit dem rechtswidrigen Handel von Corona-Impfzertifikaten angestrengt.
Wie das russische Magazin Forbes schreibt, ist die Zahl der Internet-Ressourcen, die gefälschte Impfzertifikate anbieten, seit Anfang Juni um 500 gegenüber 360 im Mai gestiegen. Laut Cyberexperten wird die Tendenz nur zunehmen, seitdem die Gesundheitsbehörden Moskaus und einiger anderer Regionen des Landes in dieser Woche die Impfpflicht für Mitarbeiter einiger Wirtschaftssektoren verhängt haben. Eine weitere Ursache für den steigenden Trend ist demnach die beginnende Urlaubssaison, da viele Hotels und Transportunternehmen solche Zertifikate fordern.
Den von Forbes befragten Cyberexperten zufolge kosten gefälschte Impfzertifikate auf dem Schwarzmarkt von 1.000 bis 30.000 Rubel (12 bis 350 Euro). Nach Angaben eines vom Magazin kontaktierten Zertifikathändlers werden die Daten des Auftragstellers bei der etwas kostspieligeren Variante mithilfe eines Krankenhausarztes ins staatliche Register eingetragen. Die jeweilige Impfstoffdosis werde dabei vernichtet. Somit erhalte der Kunde ein formell offizielles Impfzertifikat, ohne gegen die Krankheit COVID-19 immunisiert zu werden.
Nach Angaben des Magazins müssen die Käufer der gefälschten Zertifikate übrigens mit viel schärferen rechtlichen Folgen rechnen, als die Organisationen, die solche Falschpapiere ausstellen. Im russischen Strafrecht wird die Fälschung von Stempeln und Formularen sowie deren Vertrieb mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 50.000 Rubel oder 580 Euro geahndet. Hinzu kommt noch, dass das Impfzertifikat an sich bislang in Russland rein juristisch gesehen kein Dokument ist, das seinem Besitzer ein Recht garantiert oder ihn zu etwas verpflichtet. Da das Impfzertifikat jedoch gewisse Merkmale eines offiziellen Dokuments wie Stempel und Unterschriften aufweist, kann seine Benutzung dennoch strafrechtlich verfolgt werden. Der Käufer und der Besitzer einer solchen Fälschung müssen in Russland mit bis zu einem Jahr Haft rechnen.
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