Russland

Fall Golunow: Fünf angeklagten Ex-Polizisten drohen bis zu 16 Jahre Gefängnis

Die Moskauer Staatsanwaltschaft fordert lange Haftstrafen für fünf ehemalige Polizeibeamte, denen vorgeworfen wird, Iwan Golunow, einen Reporter des Portals Meduza, unter der Vortäuschung seines angeblichen Drogenbesitzes verleumdet zu haben.
Fall Golunow: Fünf angeklagten Ex-Polizisten drohen bis zu 16 Jahre GefängnisQuelle: Reuters © Tatyana Makeyeva

Die Anwälte eines der Angeklagten bestätigten, dass die Behörden den Richter gebeten haben, Gefängnisstrafen zwischen sieben und 16 Jahren für die Männer zu erwägen, die Iwan Golunow, den Korrespondenten der lettischen Nachrichtenseite Meduza, im Jahr 2019 wegen angeblichen Drogenhandels verhaftet haben. Das Nachrichtenportal Meduza wurde vor Kurzem vom russischen Justizministerium als "ausländischer Agent" eingestuft, da es Verbindungen zu ausländischen Geldgebern haben soll.

Igor Ljachowez, Denis Konowalow, Akbar Sergaliew, Roman Feofanow und Maxim Umetbajew, die zum damaligen Zeitpunkt in einer Spezialeinheit der Drogenfahndung dienten, werden beschuldigt, die Freizeitdroge Mephedron in den Rucksack des Reporters gesteckt zu haben. Konowalow hat sich bereits schuldig bekannt.

Golunow wurde am 6. Juni 2019 festgenommen, aber nur fünf Tage später aus der Haft entlassen, nachdem es einen großen öffentlichen Aufschrei gegeben hatte und sich russische Nachrichtenagenturen zusammenschlossen, um gegen die Inhaftierung des Reporters zu protestieren. Vergangenes Jahr enthüllte Golunows Anwalt Sergei Badamshin, dass die Polizei den Journalisten in dem Fall offiziell als Geschädigten anerkannt und für den 20. Januar zur Befragung vorgeladen hatte.

Vor Kurzem äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin zu dem Vorfall und erklärte, dass die Behörden auf die Kritik reagiert hätten. Er betonte:

"Die Intervention des Volkes bedeutet einen Unterschied im heutigen Russland."

"Wenn überhaupt, dann ist das gut. Die Situation nimmt ihren normalen Lauf. Die Strafverfolgungsbehörden untersuchen die Angelegenheit. Einige wurden entlassen, andere inhaftiert."

Das Strafverfahren geht weiter.

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