Anwälte: Gesundheitszustand von Alexei Nawalny hat sich verschlechtert
Im Gespräch mit Journalisten erklärte die Anwältin des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny, Olga Michailowa, dass ihr Mandant seit vier Wochen unter Schmerzen leide. Er habe aber seinen Anwälten bisher verboten, darüber zu sprechen. Im Moment sei sein rechtes Bein in einem schrecklichen Zustand, so Michailowa.
Wadim Kobsew, Nawalnys zweiter Anwalt, behauptete auf Twitter, die Verwaltung des Gefängnisses folge einer "bewussten Strategie, um Nawalnys Gesundheit zu untergraben". Dem Anwalt zufolge erhalte der Oppositionelle keine medizinische Hilfe außer zwei Tabletten Ibuprofen täglich.
"All dies wird durch die Tatsache kompliziert, dass er mit Schlafentzug gequält wird", behauptete Kobsew: "Er wird achtmal pro Nacht zur 'präventiven Überwachung' geweckt, obwohl eine Videokamera direkt über seinem Bett hängt." Kobsew behauptete auch, dass Nawalny in seinem rechten Bein kein Gefühl mehr habe und ihm die empfohlenen Medikamente verweigert würden.
Olga Michailowa teilte zudem mit, dass ihr Mandant wegen Verstoßes gegen den Tagesablauf eine Ermahnung erhalten habe, da er "zehn Minuten zu früh aufgestanden" sei. Dies könne zur Folge haben, dass Nawalny die vorzeitige Entlassung verweigert wird.
Nawalnys Ehefrau Julia Nawalnaja wandte sich in einer Nachricht auf Instagram direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Ich fordere die unverzügliche Freilassung meines Mannes, Alexej Nawalny, den er gesetzwidrig ins Gefängnis gesperrt hat."
Zuvor hatte auch die russische Strafvollzugsbehörde bestätigt, dass Nawalny untersucht worden sei. "Im Ergebnis der Untersuchung wurde sein Zustand als stabil und befriedigend eingeschätzt."
Alexei Nawalny wurde am 17. Januar am Moskauer Flughafen Scheremetjewo bei seiner Rückkehr aus Deutschland festgenommen, wo er nach einer mutmaßlichen Vergiftung im August 2020 medizinisch behandelt worden war. Zu seiner Festnahme erklärte der russische Strafvollzugsdienst, Nawalny habe gegen Bewährungsauflagen verstoßen.
Am 2. Februar gab das Moskauer Stadtgericht dem Antrag der Strafvollzugsbehörde statt und verurteilte den 44-Jährigen zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren. Knapp ein Jahr Hausarrest wurden Nawalny angerechnet, sodass er insgesamt für zwei Jahre und acht Monate in Haft muss.
Nach Inkrafttreten des Urteils befindet sich Nawalny in einer Haftanstalt in der Region Wladimir, etwa 120 Kilometer östlich von Moskau.
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