Russland

Neues Video zeigt vermeintlichen Palast Putins: "Hier gibt es nur Beton"

Ein russischer Telegram-Kanal hat ein Video veröffentlicht und behauptet, dass es im vermeintlichen "Palast" des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Schwarzen Meer aufgenommen wurde. Auf den Bildern sind Bauarbeiten in dem noch nicht bezugsfertigen Anwesen zu sehen.

Der russische Nachrichtenkanal Mash, der im Messenger Telegram fast eine Million Abonnenten hat, veröffentlichte ein sechsminütiges Video aus dem Anwesen an der Schwarzmeerküste, das von dem Oppositionellen Alexei Nawalny dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zugeschrieben wird.

"Trotz aller Schwierigkeiten haben wir es geschafft, als Erste dort hinzukommen", sagte Mash-Chefredakteur Maxim Iksanow. Wie genau die Mash-Redaktion es geschafft hat, präzisierte er nicht. Iksanow sagte nur, dass ihnen "ein Vertreter der technischen Überwachung, die den Bau des Palastes für sechs Jahre kontrolliert", geholfen habe. Der Name dieser Person wird in dem Video nicht genannt.

"Hier gibt es nur Beton. Eigentlich ist alles in der Nullphase der Bauarbeiten. Kurz gesagt, man kann nicht vor den Freunden prahlen", so Iksanow weiter, der persönlich zum sogenannten "Putin-Palast" reiste. Im Video wird behauptet, dass das Gebäude nur von außen fertig ist.

Die Innenräume wurden in Nawalnys Film gezeigt – jedoch in einer 3D-Visualisierung. Sie wurde anhand der Baudokumentation gemacht, von der Alexei Nawalny behauptet, sie stehe ihm zur Verfügung. Demnach soll es im Gebäude zahlreich prachtvoll ausgestattete Räume geben und sogar ein Kasino, eine Schischa-Bar mit Poledance-Stange und neben einem großen Schwimmbad ein kleineres, das gemäß dem Plan "Aqua-Disco" heißen soll.

In dem Video von Mash werden mehrere Innenräume gezeigt. Dort sind lediglich Betonwände zu sehen.

Die "Aqua-Disco" wird als ein kleiner runder Swimmingpool dargestellt.

Die Schischa-Bar wird derzeit nicht gemäß dem Zweck des Raumes genutzt: Das große Zimmer dient als Umkleideraum für Bauarbeiter.

Das Video zeigt, dass das Gebäude auch kein prachtvolles Eingangstor mit Adler und Zarenkrone hat, wie es am Tor des Winterpalastes in Sankt Petersburg existiert – was Nawalny in seinem Video behauptete.

Mash zitiert den Vertreter der technischen Überwachung, der vermutet, dass die Bauarbeiten erst in fünf bis sechs Jahren abgeschlossen sein werden. Das Video zeigt auch mehrere Gebäude um das große Haus herum. Jedoch gibt der Mash-Chefredakteur zu, es sei ihm nicht gelungen, festzustellen, wozu diese Gebäude dienen sollen. Ebenso habe er es nicht geschafft, den Namen des Besitzers des Anwesens herauszufinden. Maxim Iksanow fragt sich, ob das Gebäude einem Luxus-Hotel oder Altersheim für Oligarchen ähnelt.

"Betonwände, die ich gesehen habe, haben mir keine Antwort auf diese Frage gegeben."

Am Freitag hat auch das russische Staatsfernsehen über das Anwesen berichtet. In der Reportage des Senders Rossija 1 wird mit Verweis auf die Baufirma angegeben, dass das Gebäude als Hotel geplant ist. Die Dreharbeiten seien von dem Besitzer des Anwesens genehmigt worden, der gebeten habe, seinen Namen nicht zu nennen, erklärte der Autor der Reportage, Alexander Rogatkin. Der Besitzer habe aber nicht ausgeschlossen, dass er künftig auch mit der Presse sprechen werde, so der Journalist.

Mehr zum Thema - Kreml: Anwesen am Schwarzen Meer gehört Geschäftsleuten – Namennennung wäre "inkorrekt"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.