Russland

Frau nach Fußtritt eines Polizisten bei Nawalny-Demo in Sankt Petersburg wieder im Krankenhaus

Ein Vorfall bei einer Festnahme in Sankt Petersburg sorgt in Russland weiter für Aufsehen. Nach dem Fußtritt eines Polizisten am Rande einer nicht genehmigten Demonstration ist die betroffene Frau wieder im Krankenhaus. Sie will nun doch Beschwerde einreichen.
Frau nach Fußtritt eines Polizisten bei Nawalny-Demo in Sankt Petersburg wieder im KrankenhausQuelle: AFP © OLGA MALTSEVA

Margarita Judina ist wieder im Krankenhaus, nachdem ein Polizist sie am 23. Januar bei einer nicht genehmigten Demonstration zur Unterstützung des oppositionellen Bloggers Alexei Nawalny in Sankt Petersburg zu Boden getreten hat. Am Dienstagabend hat die Menschenrechtsvereinigung Komanda 29 auf Telegram berichtet, der gesundheitliche Zustand der 54-Jährigen habe sich verschlechtert. Daraufhin habe die Organisation für ihre Mandantin den Rettungsdienst geholt. Die Notärztin habe sich sehr darüber gewundert, dass man die Betroffene einen Tag nach dem erlittenen geschlossenen Hirn-Schädel-Trauma nach Hause entlassen habe, und beschlossen, die Patientin sofort wieder ins Krankenhaus einzuweisen.

Am Mittwoch kündigte Komanda 29 wiederum auf Telegram eine Sammelaktion für Judina an. Mit den Spenden sollen demnach die ärztliche Behandlung und eine Reha-Behandlung bezahlt, die Familie der Frau unterstützt und die laufenden Ausgaben für den bevorstehenden Prozess finanziert werden.

Die 54-Jährige hatte am 23. Januar gegen die Festnahme eines jungen Mannes bei einer nicht genehmigten Kundgebung für den verhafteten Politblogger Alexei Nawalny protestiert. Sie stellte sich dabei einer Gruppe Polizisten in Weg. Einer der Beamten trat ihr hierbei in den Bauch, die Frau fiel zu Boden und wurde umgehend mit einer Kopfverletzung auf eine Intensivstation eingeliefert. Am darauffolgenden Tag wurde Judina jedoch wieder nach Hause entlassen. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft leiteten nach dem Vorfall eine Untersuchung ein.

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Noch im Krankenhaus bekam die Patientin ranghohen Besuch. Oberst Sergei Musyka, Leiter der Abteilung für die Organisation des Schutzes der öffentlichen Ordnung in Sankt Petersburg, entschuldigte sich für den Vorfall persönlich sowie im Namen der Leitung des Hauptbüros und des gesamten Polizeipersonals. Er bot dem Opfer jegliche Hilfe an. Die Frau nahm die Entschuldigung an.

Später fand sich auch der vermeintliche Täter bei der verletzten Frau ein. Der junge Polizist brachte ihr Blumen und entschuldigte sich mehrmals. Die 54-Jährige nahm die Entschuldigung an und sagte, sie habe Verständnis, der Beamte brauche sich keine Sorgen zu machen.

Am Montag teilte die Menschenrechtsvereinigung Komanda 29 allerdings mit, ihre Mandantin wolle sich trotzdem beim Ermittlungskomitee über den Vorfall beschweren. Sie wolle herausfinden, wer sie verletzt habe. In einem Interview für die Zeitung Nowaja Gasetasagte die Betroffene, es handele sich um keinen persönlichen Konflikt. Es hätte an ihrer Stelle jeden treffen können. Damit sich Derartiges nicht wiederhole, müsse dies geahndet werden.

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