"Leeres Stroh gedroschen": Kremlsprecher Peskow zu Putins angeblichem Luxusanwesen
Im Mittelpunkt der neuen Recherche des Fonds zur Bekämpfung von Korruption steht ein luxuriöser Palast an der Schwarzmeerküste nahe der südrussischen Stadt Gelendschik, dessen Besitzer angeblich der russische Staatschef sein soll. In dem fast zweistündigen Beitrag will Nawalny und seine Mitstreiter die korrupten Schemata nachgewiesen haben, die zur Finanzierung des Baus der vornehmen Residenz angewandt worden seien, und spricht von der "größten Bestechung der Geschichte". Innerhalb von einem Tag seit seiner Veröffentlichung wurde das Video bereits mehr als 20 Millionen Mal aufgerufen.
Das Thema des Luxus-Domizils, das Putin zugeschrieben wird, sei erstmals vor bereits drei bis vier Jahren von manchen Medienportalen aufgegriffen worden, teilte der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti mit. Ihm zufolge habe der Kreml die obengenannte Dokumentation "zur Kenntnis genommen", daraus allerdings "keine neuen Erkenntnisse gewonnen". Peskow sagte im Gespräch mit Journalisten am Mittwoch:
Es hat weder mit dem Präsidenten noch mit dem Kreml etwas zu tun, verstehen Sie? Deswegen haben wir nicht den geringsten Wunsch, daran Interesse zu zeigen.
Man habe bereits zuvor wiederholt versucht, mit solchen Insinuationen vorzugehen, auch diesmal werde "leeres Stroh gedroschen", so der Kremlsprecher. Dabei würden die Autoren des sogenannten Enthüllungsmaterials nach wie vor keine stichhaltigen Beweise für ihre Vorwürfe präsentieren, sagte Peskow.
Dennoch ließ Putins Pressesprecher die aufwändige Cutter-Arbeit nicht unbeachtet, die nach seiner Auffassung die einzige Novität im Vergleich zu den bisherigen FBK-Recherchen bilde. So hätten die Urheber des Beitrags laut Peskow eine Aufnahme vom Putins Bad im Jenissei-Fluss, dessen Bilder zuvor um die Welt gegangen waren, in eine Szene des Videos eingebaut, sodass bei den Zuschauern der Eindruck entstand, Putin würde sich im Schwimmbad in "seinem" VIP-Palast entspannen.
Am Ende fasste der Kremlsprecher zusammen, dass das mysteriöse Anwesen in Gelendschik keinen Bezug zum russischen Staatsoberhaupt habe, da sein Vermögen jährlich deklariert und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Peskow wörtlich:
All das sind absolut haltlose Behauptungen, reiner Quatsch, und nichts weiter.
Zudem warnte er die Zuschauer des Videos davor, den Spendeaufrufen der "Abzocker" nachzugehen, die der FBK im Video verbreitete. Darin sah Peskow das Hauptziel solcher "Pseudoermittlungen" und appellierte an die Öffentlichkeit, sich nicht um ihr Geld bringen zu lassen.
Der russische Oppositionspolitiker Nawalny wurde am Sonntag nach seiner Rückkehr aus Deutschland auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen. Russlands Strafvollzug hatte Nawalny zur Fahndung ausgeschrieben, weil er während seines Aufenthaltes in Deutschland gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben soll.
Mehr zum Thema - Medienrummel um die Rückkehr Nawalnys: Das Bild für den Westen
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.