Russland

Russland erwägt Ausstellung von Impfzertifikaten bei internationalen Reisen

Die russische Regierung erwägt die Entwicklung und Verteilung neuer Reisedokumente für geimpfte Personen. Die COVID-Impfpässe sollen die Risiken bei internationalen Reisen verringern. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht sich dafür aus.
Russland erwägt Ausstellung von Impfzertifikaten bei internationalen ReisenQuelle: Sputnik © Ewgeni Bijatow

Mit einer Reihe von Ende 2020 veröffentlichten Anweisungen an Beamte wies Präsident Wladimir Putin die politischen Entscheidungsträger an, "die Ausstellung von Zertifikaten für Personen zu erwägen, die mit russischen Impfstoffen gegen COVID-19-Infektionen geimpft wurden... mit dem Ziel, den Bürgern zu ermöglichen, über die Grenzen der Russischen Föderation und die anderern Länder zu reisen."

Der russische Premierminister Michail Mischustin wurde mit der Umsetzung der Empfehlungen beauftragt und soll am 20. Januar Bericht erstatten. Zuvor hatte der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko gesagt, dass das Portal für öffentliche Dienste einen Service gestartet hat, durch den Bürger, die gegen das Coronavirus geimpft wurden, ein Zertifikat über die Impfung erhalten können.

Die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (IATA), die 290 Fluggesellschaften weltweit vertritt, hat die Idee von Impfpässen unterstützt und entwickelt ihr eigenes digitales System, um zu verfolgen, wer gegen das Virus geimpft wurde. Von Passagieren könne erwartet werden, dass sie entsprechende Dokumente vorlegen, bevor sie in Zukunft an Bord von Flugzeugen gehen dürfen.

Ein solches Dokument könnte künftig auch innerhalb Russlands ihren Besitzern einige Privilegien einräumen und mehr Menschen dazu bewegen, sich impfen zu lassen. Nach einem neuen Dekret des Moskauer Bürgermeisters Sergei Sobjanin haben geimpfte "ältere Moskauer, Studenten über 18 Jahre und Bürger, die an chronischen Krankheiten leiden," wieder Anrecht auf vergünstigte Transporttarife.

Bei einer insgesamt positiven Einstellung zu dem in Russland entwickelten Vakzin Sputnik V hält sich bislang die Bereitschaft der Russen sehr in Grenzen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Laut einer Umfrage im Dezember waren 42 Prozent zu einer Impfung bereit. Noch im September waren es allerdings nur 23 Prozent.

Impfungen mit Sputnik V finden in der russischen Hauptstadt und im ganzen Land in wachsender Zahl statt. Mehr als 70 Zentren in Moskau bieten jetzt Impfungen an, und mindestens eine Million Menschen haben ihre erste Dosis bereits erhalten.

Impf- oder Immunitätpass?

Die Gültigkeitsdauer des Impfpasses ist noch nicht festgelegt – und das ist auch gar nicht möglich, da die Dauer der Schutzwirkung des Impfstoffs noch unbekannt sei. Darauf weist der russische Radiosender Business-FM hin. "Eine Person kann ein Überträger sein (...), und es gibt keine Garantie, dass sie in drei oder vier Monaten – selbst mit einem für fünf Monate ausgestellten Pass – nicht krank wird," sagte Nikolai Prochorenko, Erster Prorektor der Hochschule für Organisation und Management des Gesundheitswesens, im Gespräch mit dem Sender.

Andere Experten bringen den Nachweis von Antikörpern als mögliche Grundlage für eine Art "Immunitätspass" ins Gespräch. Diese Antikörper bilden sich bei den Corona-Infizierten. Mindestens zwei Länder haben bereits Programme eingeführt, um Menschen zu belohnen, die nachweisbar Antikörper gegen das Coronavirus in sich tragen. Laut CNN hat Ungarn Anfang September für fast alle EU-Bürger eine Einreise wieder erlaubt, wenn sie den Nachweis erbringen, dass sie sich von COVID-19 erholt haben und das durch einen positiven und einen negativen Test in den letzten sechs Monaten belegen können. In Island betrifft das Programm die eigenen Bewohner – Menschen, die das Coronavirus hatten, können die Regelungen zur Maskenpflicht ignorieren.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich kürzlich gegen die Einführung von Immunitätspässen für Personen ausgesprochen, die eine Coronavirus-Infektion durchgemacht hatten. Hingegen halte sie die Idee eines elektronischen Impfzertifikats für vielversprechend.

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