Putin über Beziehungen zu seinen Amtskollegen: "Was zählt, sind nationale Interessen"
Der russische Staatschef sagte am Donnerstag, er teile seine Amtskollegen nicht in "bequeme" oder "unbequeme" ein. Alle Staats- und Regierungschefs zielen ihm zufolge darauf ab, die Probleme ihrer Länder zu lösen – allerdings mit unterschiedlichen Methoden. Er erklärte:
"Es gibt nationale Interessen. Irgendwo muss man Kompromisse eingehen, irgendwo muss man auf seinem Standpunkt bestehen. Das ist aber immer so. Alles andere ist kontraproduktiv."
Der Präsident fügte hinzu, er müsse seinen Amtskollegen keinen Unterricht erteilen: "Glauben Sie mir, das sind Leute einer hohen Ausbildungsklasse."
Als Beispiel führte er seine Beziehung zu den Führungskräften Chinas und der Türkei an. Obwohl seine Ansichten zu bestimmten Themen mit dem türkischen Präsidenten nicht nur widersprüchlich, sondern gegensätzlich seien, sei Recep Tayyip Erdoğan "ein Mann, der sein Wort hält". Dies sei wichtig, um vorhersehbare Beziehungen aufzubauen.
Moskaus Interessen stimmen in vielen Bereichen mit Peking überein, fuhr Putin fort. Er räumte ein, dass womöglich die Stimmung auf persönlicher Ebene dazu beigetragen habe, dass er sehr freundliche, aber auch sehr vertrauensvolle Beziehungen zu Chinas Präsident Xi Jinping aufgebaut habe. "Das hilft natürlich bei der Arbeit", sagte Wladimir Putin bei seiner großen Jahrespressekonferenz.
Wegen der Corona-Pandemie ging die mehrstündige Fragerunde mit Vertretern internationaler und nationaler Medien erstmals nur im Videoformat über die Bühne. Putin nahm aus seiner Vorstadtresidenz in Nowo-Ogarjowo teil.
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