Russland

US-Marine verteidigt Eindringen in russische Gewässer: "Moskaus maritime Ansprüche sind exzessiv"

Nachdem ein US-Kriegsschiff in russische Hoheitsgewässer eingedrungen und von dort von einem russischen Zerstörer verdrängt worden war, verteidigt die US-Marine nun ihr Vorgehen. Russlands maritime Ansprüche seien exzessiv, heißt es in einer Stellungnahme.
US-Marine verteidigt Eindringen in russische Gewässer: "Moskaus maritime Ansprüche sind exzessiv"Quelle: Reuters © U.S. Navy/Petty Officer 3rd Class James Vazquez

Die US-Marine hat die maritimen Ansprüche Russlands als "exzessiv" bezeichnet. Das Eindringen des US-Kriegsschiffes USS John McCain in russische Gewässer am Dienstag sei eine routinemäßige Fahrt gewesen und falle unter die Freiheit der Navigation im Rahmen des Internationalen Seerechts.

Am Dienstag erklärte das russische Verteidigungsministerium, dass die USS McCain mehr als zwei Kilometer in russische Gewässer vor der Küste der russischen fernöstlichen Hauptstadt Wladiwostok eingedrungen ist. Nach Angaben des Kreml habe der russische Zerstörer Admiral Winogradow die USS John McCain empfangen und damit gedroht, das US-Kriegsschiff notfalls zu rammen.

Die US-Marine erwiderte hierauf:

Die Erklärung der Russischen Föderation zu dieser Mission ist falsch.

Man fügte hinzu, dass die Mission des Schiffes in internationalen Gewässern und "in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht" stattfand.

In einem Tweet erklärte die US-Marine, dass die Mission "die Rechte, Freiheiten und die rechtmäßige Nutzung der Meere" aufrechterhalte und "Russlands übermäßige Ansprüche auf See" infrage stelle.

Die USA behaupten, dass die Peter-der-Große-Bucht, in die die USS McCain eindrang, im Jahr 1984 unzulässigerweise von der UdSSR beansprucht worden sei. Moskau hält an der sowjetischen Demarkation seiner Gewässer fest, die durch das Ziehen einer geraden Linie zwischen seinen angrenzenden Küsten bestimmt wurde.

Die Konfrontation vom Dienstag war nicht das erste Mal, dass die USS John McCain in risikoreiche Zwischenfälle auf See verwickelt war. Im Jahr 2017 starben zehn US-amerikanische Seeleute, nachdem das Schiff mit einem unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker kollidierte. Dies führte zu einer Flutung des Schiffsinneren und setzte das Kriegsschiff bis Oktober 2019 außer Gefecht. Eine Untersuchung des Vorfalls ergab, dass das Schiff ein übermäßig komplexes Touchscreen-System, das zur Steuerung der Drosselklappe verwendet wird, sowie eine mangelhaft ausgebildete Besatzung hatte.

Es ist nicht das erste Mal, dass die USA in Kritik geraten, indem sie solche Einsätze unter Berufung auf das Konzept der Freiheit der Navigation in umstrittenen Gewässern durchführen. US-Kriegsschiffe kreuzen regelmäßig im Südchinesischen Meer, um die wachsenden Ansprüche Pekings in ressourcenreichen Gewässern anzufechten. Das chinesische Militär beschuldigt Washington hingegen einer "provokativen Aktion", als sich die USS McCain im vergangenen Monat den von Peking beanspruchten Diaoyu-Inseln näherte.

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