Verwandte des in Wien erschossenen Tschetschenen übernehmen Verantwortung für Mord
In einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft bezeichnet sich eine Gruppe von rund einem Dutzend Männern als Umarows Verwandte. Laut einer Übersetzung aus dem Tschetschenischen ins Russische erklären die Männer in dem Video, dass sie mehrmals versucht hätten, zu ihrem Verwandten in Wien Kontakt aufzunehmen, und ihn gebeten hätten, die politische Führung Tschetscheniens nicht zu beleidigen. Sie hätten ihren flüchtigen Verwandten aber nicht unter Kontrolle bringen können und ihn daher gemäß alten tschetschenischen Bräuchen "aufhalten" müssen:
Jener Hund, der in Europa wohnte, gehörte unserer Sippe an. Bis wir mit ihm fertigwurden, konnten wir uns nicht zeigen. Wir haben ihn aufgehalten, weil wir es tun mussten. In Europa gibt es viele Menschen, die grundlos wegen Mordverdachts festgenommen wurden. Was getan wurde, haben wir getan. Das mussten wir tun.
Die Männer, die in Mesker-Jurt, dem Heimatdorf des Opfers, ansässig sind, entschuldigten sich beim tschetschenischen Republikchef Ramsan Kadyrow und baten die österreichischen Behörden, die zwei in Wien wegen Mordverdachts festgenommenen Landsleute freizulassen.
Der 43-jährige Umarow, der seit dem Jahr 2007 als Geflüchteter in Österreich lebte, wurde am 4. Juli auf offener Straße in Gerasdorf bei Wien von mehreren Schüssen getroffen. Laut der Polizei hatte der Mann zuvor polizeilichen Personenschutz angeboten bekommen, diesen aber abgelehnt. Zwei ebenfalls aus Tschetschenien stammende Tatverdächtige sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Ein 47-Jähriger, der nach einer Verfolgung festgenommen wurde, verweigert laut Polizei die Aussage. Der zweite Angeklagte ist ein 37-Jähriger, der das Opfer zum Tatort begleitet haben soll. Alle drei lebten als russische Staatsbürger seit Jahren in Österreich.
Umarow, der als Blogger unter dem Namen "Ansor aus Wien" aktiv war, hatte monatelang Videos veröffentlicht, in denen er Kadyrow teils sehr rüde kritisierte.
Kritiker werfen dem tschetschenischen Republikchef unter anderem die brutale Ausschaltung politischer Gegner vor – auch im Ausland. Kadyrow hatte eine Verwicklung in den Fall zurückgewiesen. Der 43-Jährige sei Opfer von Geheimdiensten geworden, schrieb der Politiker in den sozialen Netzwerken.
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