
Streit um Corona-Diskussion: ORF bläst Debatte ab – Keine Plattform für Maßnahmengegner

Die Aufarbeitung der Corona-Zeit wird in Österreich noch Jahre in Anspruch nehmen. Während Befürworter der damaligen Maßnahmen weiterhin privilegierten Zugang zu den staatlichen Medien genießen und dort ihre Sichtweisen verbreiten können, werden kritische Stimmen nach wie vor als Skeptiker abgestempelt und an den Rand des Diskurses gedrängt.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die österreichische Bevölkerung und Wirtschaft. Um aus den Erfahrungen zu lernen und auf künftige Krisen besser vorbereitet zu sein, ist eine umfassende Analyse unerlässlich. Die Erkenntnisse aus zahlreichen Untersuchungen und Studien fließen daher in laufende Reformprojekte ein – darunter die Überarbeitung des Epidemiengesetzes, die Aktualisierung des Pandemieplans und die Stärkung der Versorgungssicherheit mit medizinischen Gütern.
Als das Coronavirus 2020 erstmals auftrat, herrschte weltweit große Unsicherheit. Auch Österreich musste rasch reagieren, um "die Ansteckungszahlen zu senken und eine Überlastung der Krankenhäuser durch eine explosionsartige Zunahme schwerer Fälle zu verhindern".
Ein Beispiel für die anhaltenden Spannungen in der gesellschaftlichen Aufarbeitung ist die kurzfristige Absage der ORF-Diskussionsveranstaltung zur Corona-Politik in Niederösterreich. Der Virologe Norbert Nowotny lehnte es ab, mit dem bekannten Maßnahmenkritiker Martin Rutter zu debattieren, woraufhin die gesamte Veranstaltung gestrichen wurde. Kritiker sehen darin einen weiteren Beleg für mangelnde Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und eine fortgesetzte einseitige Deutungshoheit in der Corona-Debatte.
Unser Experte Norbert Nowotny im @ORF#Studio2 zur Rolle von #Nerzen im Zusammenhang mit dem #Coronavirus.https://t.co/d2tmaL1gM7pic.twitter.com/to39i0B8cQ
— Vetmeduni (@VetmeduniVienna) November 6, 2020
Die ORF-NÖ-Sendung "Ein Ort am Wort" sollte am Donnerstag unter dem Titel "Fünf Jahre Corona – Fakten und Fehler" stattfinden. Ziel war es, die damaligen Entscheidungen im Kontext der Pandemie aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Neben Fachleuten sollten auch Kritiker zu Wort kommen, um eine differenzierte Debatte zu ermöglichen.
Virologe verweigert Diskussion mit Rutter
Kurz vor der Veranstaltung zogen sich jedoch die geladenen Experten, Virologe Norbert Nowotny und Intensivmediziner Christoph Hörmann, aus der Diskussion zurück. Nowotny begründete seine Absage damit, dass er sich nicht an einer Veranstaltung beteiligen wolle, die Rutter und dessen Anhängern "eine nicht gerechtfertigte Plattform" biete.
Zudem seien Rutters Aussagen in sozialen Netzwerken nicht mit einer sachlichen, evidenzbasierten Diskussion vereinbar. Der ORF gab daraufhin bekannt, dass eine adäquate Neubesetzung in der kurzen Zeit nicht möglich gewesen sei, weshalb die gesamte Veranstaltung abgesagt wurde.

Scharfe Kritik von Rutter und der FPÖ
Martin Rutter äußerte scharfe Kritik an der Absage und warf Nowotny vor, eine offene Debatte zu verhindern.
"Die fehlende Aufarbeitung passt zur fehlenden Diskussionskultur über Fehler und Fakten rund um Corona", so Rutter.
Er forderte die Universität Wien auf, Nowotnys Lehrtätigkeit zu überprüfen, da dieser wissenschaftlichen Meinungspluralismus blockiere. Seiner Ansicht nach blockiere Nowotny "jeden ernsthaften wissenschaftlichen Ansatz von Meinungsfreiheit" im Zusammenhang mit Corona.
Auch die FPÖ reagierte mit deutlicher Ablehnung. Generalsekretär Christian Hafenecker bezeichnete die Absage als Beleg für die anhaltende Zensurkultur des ORF und bekräftigte die Forderung der FPÖ nach einer umfassenden Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowie der Abschaffung der ORF-Haushaltsabgabe. Um das Thema dennoch zur Diskussion zu bringen, kündigte die FPÖ eine eigene Sendung zur Corona-Aufarbeitung auf FPÖ-TV an.
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