Nordamerika

Studie: Trumps Zollpolitik sorgt in den USA für Preisanstieg und Arbeitsplatzverluste

Eine Studie des US Federal Reserve Board of Governors der FED hat festgestellt, dass die US-Zölle der Trump-Regierung der US-Wirtschaft kurzfristig eher schaden als nutzen. Sie gefährden die Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe und lassen die Preise steigen.
Studie: Trumps Zollpolitik sorgt in den USA für Preisanstieg und ArbeitsplatzverlusteQuelle: Reuters © Dave Kaup

Die US-Zölle, die ursprünglich die US-Wirtschaft durch die Beseitigung "unfairer" Handelspraktiken – vor allem von Seiten Chinas – ankurbeln sollten, haben in Wirklichkeit Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe der USA vernichtet und die Preise steigen lassen. Das zeigt eine Studie des US Federal Reserve Board of Governors.

Das US Federal Reserve Board of Governors als wichtiges Element des Federal Reserve Systems (FED) meldete sich jüngst als weiteres Gremium, das auf die schädlichen Folgen der "beispiellosen" US-Strafzölle hinweist, die US-Präsident Donald Trump Anfang 2018 gegen China und andere Handelspartner – darunter Kanada, Mexiko und die EU – verhängte. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht erklärten die Ökonomen Aaron Flaaen und Justin Pierce, dass die negativen Auswirkungen der Maßnahme die Vorteile zumindest kurzfristig überwiegen. In der Studie schreiben sie:

Wir stellten fest, dass die 2018 beschlossenen Zollerhöhungen mit relativen Verringerungen der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe und relativen Erhöhungen der Erzeugerpreise verbunden sind.

Laut dem Bericht sahen sich die US-Industrien, die mit Aluminium und Stahl arbeiten, mit dem größten Preisanstieg konfrontiert, da die neuen Importabgaben 17,6 Prozent der Kosten für die Aluminiumblechhersteller und 8,4 Prozent der Kosten für die aus eingekauftem Stahl hergestellten Stahlprodukte ausmachten.

Einige US-Hersteller hätten von dem geringeren Wettbewerb auf dem Inlandsmarkt profitieren können, doch die gegenseitigen Zölle haben ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ausland verringert. Laut der Studie betraf das eine ganze Reihe von Branchen einschließlich magnetischer und optischer Materialien, Lederwaren, Aluminiumblech, Eisen und Stahl, Kraftfahrzeuge, Haushaltsgeräte, Audio-, Video- und Computerausrüstungen.

Während einige Industrien dank der Zölle einen gewissen Importschutz genießen konnten, wurde dies laut Flaaen und Pierce durch "größere Belastungen" infolge steigender Materialkosten und durch Vergeltungsmaßnahmen wieder ausgeglichen. Die Ökonomen stellen jedoch auch fest, dass die längerfristigen Auswirkungen anders aussehen könnten, da die US-Unternehmen ihre Lieferketten anpassen könnten, um US-Einfuhrzölle zu vermeiden. Andererseits könnten sie sich allerdings auch dafür entscheiden, ihren Standort nach außerhalb der USA zu verlagern, was bereits einige frühere Studien behaupteten. Im Fazit der Studie heißt es dazu:

Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die traditionelle Nutzung der Handelspolitik als Instrument zum Schutz und zur Förderung der heimischen Produktion durch die Präsenz global vernetzter Lieferketten erschwert wird.

Washington und Peking versuchen derzeit, den ersten Abschnitt eines beiderseitigen Handelsabkommens zu beschließen, wofür beide Seiten derzeit an dem Text dieser Vereinbarung und an anderen Regularien arbeiten, die für die Unterzeichnung eines Abkommens erforderlich sind. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt belegten sich gegenseitig mit Zöllen auf Waren im Wert von Milliarden von US-Dollar, wobei eine nächste Runde von Zöllen durch einen jüngst erreichten Durchbruch in den Verhandlungen abgewendet wurde.

Unterdessen tobt zwischen den USA und der Europäischen Union bereits ein weiterer, anderer Handelskrieg. Nachdem die Welthandelsorganisation WTO entschieden hatte, dass die EU unzulässige finanzielle Subventionen an den Flugzeughersteller Airbus gezahlt und damit den Absatz des US-Konkurrenten Boeing unzulässig behindert habe, verhängte die Trump-Regierung Strafzölle auf EU-Waren. Die USA verhängten so Rekordzölle auf Airbus-Flugzeuge und landwirtschaftliche Produkte, wie etwa französischen Wein, italienischen Käse und schottischen Whisky, und drohten der EU kürzlich mit neuen Tarifen.

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