Nordamerika

US-Elitesoldaten schmuggelten Kokain nach Florida und verkauften es an einen Dealer

Zwei Elitesoldaten der Green Berets wurden mit Kokain erwischt, das sie mit einem Militärflugzeug nach Florida schmuggeln und es dort für eine Million US-Dollar verkaufen wollten. Nun stehen sie vor Gericht und könnten lebenslänglich ins Gefängnis kommen.
US-Elitesoldaten schmuggelten Kokain nach Florida und verkauften es an einen DealerQuelle: AFP © Luis Robayo

Der Fall von Master Sgt. Daniel Gould (36) und Sgt. 1st Class Henry Royer (35) klingt wie aus einem Roman. Beide Männer sind angesehene Mitglieder der Green Berets, einer Spezialeinheit der US-Army. Von Hollywood bejubelt und heroisiert, haben die "Grünen Teufel" aber durchaus auch ihre dunklen Seiten, einschließlich Mordes, wie der Spiegel 1969 noch zu berichten wusste. Und offensichtlich sind die Mitglieder auch nicht gegen den Wunsch nach schnellem Geld immun.

Dabei haben sich Daniel Gould und Henry Royer einen schönen Plan zurechtgelegt. Und sie sind damit bereits durchgekommen, nur ist ihnen jetzt die Gier in die Quere gekommen. Denn sie haben bereits einen ersten Coup erfolgreich durchgezogen, als sie in Cali/Kolumbien für 9.800 US-Dollar zehn Kilogramm Kokain gekauft, dieses nach Florida geschmuggelt und dort schließlich verkauft haben. Die Drogen haben sie in einen ausgehöhlten Boxsack gesteckt, der dann als persönliche Fracht von Gould, der in Cali ein Appartement besitzt, mit einem Militärflugzeug von Bogotá nach Florida gebracht wurde. Vor Ort wurde das Kokain dann einem örtlichen Dealer verkauft.

Mit dem Erlös von 65.000 US-Dollar aus diesem Drogengeschäft wollten die beiden Elitesoldaten einen neuen Deal machen und das ganze Geld in den Kauf einer größeren Menge Kokain investieren. Das Geld steckten sie in eine Kiste, die erneut mit einem Militärflugzeug nach Bogotá geflogen und dort von ihrem Kontaktmann in Empfang genommen wurde. Nachdem er das Geld in Empfang genommen hatte, fuhr er wieder nach Cali, wo er insgesamt 40 Kilogramm Kokain kaufte. Das Muster für den Rücktransport der Drogen nach Florida sollte das gleiche wie zuvor sein: die Tüten mit dem Kokain in Boxsäcke verstecken und per Militärflugzeug in die USA ausfliegen.

Daniel Gould reiste auch noch mal nach persönlich Kolumbien, um die Abwicklung des Drogentransports zu überwachen. Er organisierte die Abholung und Lieferung bis zur US-Botschaft in Bogotá. Just in diesem Moment erhielt die dem US-Justizministerium unterstellte Strafverfolgungsbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) einen Hinweis auf die beiden Green Berets. Auf jeden Fall wurden die zwei mit Kokain gefüllten Boxsäcke, dessen Marktwert sich auf ungefähr einer Million US-Dollar beläuft, von der Botschaft untersucht, wo der ganze versuchte Schmuggel aufflog. Statt der erhofften Drogenlieferung überraschten Bundesbeamte Gould und Royer und verhafteten die beiden Männer.

Dass sich immer wieder Menschen finden, die schnelles Geld machen wollen und dabei großes persönliches Risiko eingehen, überrascht angesichts der enormen Gewinnspanne im Erfolgsfall nicht wirklich. Ebenso wie der von Washington ausgerufene "Krieg gegen den Terror" scheiterte auch der sogenannte "Krieg gegen die Drogen" (War On Drugs) "spektakulär", wie das International Drug Policy Consortium (IDPC), eine globale Koalition von 170 Nichtregierungsorganisationen, in ihrem Bericht festhielt. Statt das Drogenproblem im Verlauf der letzten zehn Jahre in den Griff zu bekommen, befinden sich "Konsum und illegaler Schmuggel von Drogen auf Rekordniveau", erklärte Helen Clark, ehemalige Ministerpräsidentin Neuseelands und IDPC-Mitglied.

Gerade Kolumbien spielt für die Belieferung von Drogen in die Vereinigten Staaten von Amerika eine zentrale Rolle. Laut UN-Angaben wurde im Jahr 2017 allein in diesem südamerikanischen Staat auf 1.712 Quadratkilometern (+ 17 Prozent gegenüber 2016) Land Koka angebaut, woraus das Kokain gewonnen wird. Das entspricht ungefähr der zusammengerechneten Fläche der Bundesländer Berlin und Hamburg. Zwar versprach der neue kolumbianische Präsident Iván Duque, das Drogenproblem zusammen mit 130 anderen Ländern anzugehen, die im vergangenen Jahr ein entsprechendes UN-Dokument unterzeichnet haben, doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich die Drogenbarone nicht so einfach aus diesem Milliardengeschäft drängen lassen werden. Zumal es auch für viele Kleinbauern, die die Kokapflanze anbauen, viel lukrativer ist, als ihre Felder mit irgendwelchen anderen landwirtschaftlichen Produkten zu bestellen. Die beiden "Grünen Teufel" der US-Army werden daher kaum die Letzten gewesen sein, die ein kleines Stück vom großen Drogenkuchen abhaben wollten.

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