Noam Chomsky wirft Washington beispiellose Zensur vor: "Solche Unterdrückung nie erlebt"
Der bekannteste Linguist der Gegenwart, der US-Amerikaner Noam Chomsky, sprach in dem Interview mit der Organisation Massachusetts Peace Action von "Wahnsinn" angesichts der Tatsache, dass Äußerungen von Vertretern Russlands, darunter Außenminister Sergei Lawrow, in den USA striktester Zensur unterliegen. Chomsky erklärte:
"Die Sperrung russischer Quellen ist reiner Wahnsinn. Warum dürfen wir nicht wissen, was sie sagen? Warum bin ich gezwungen, auf der Webseite von Al Jazeera nach Aussagen des russischen Außenministers zu suchen? Wir müssen einfach wissen, was los ist."
Er stellte fest, dass die USA Informationen über die Lage in der Ukraine, die nicht mit der Meinung Washingtons übereinstimmen, gänzlich unterdrückten. Zuletzt hätten die US-Behörden ihren Bürgern die Äußerungen und Vorschläge des russischen Außenministers zur Bewältigung der Getreidekrise vorenthalten.
"Die Zensur ist so stark, dass praktisch niemand in Amerika etwas über die aktuelle Entwicklung weiß, es sei denn, er besucht zu diesem Zweck eine marginale libertäre Webseite, auf der die Wahrheit zu finden ist", erklärte der US-Professor der Massachusetts Peace Action.
Er habe vieles erlebt, betonte Noam Chomsky im Interview. Er sei "wahrscheinlich der einzige heute noch lebende Mensch, der das Münchner Abkommen verurteilt hatte, als es unterzeichnet wurde". Was in den heutigen Vereinigten Staaten passiere, sei ihm jedoch niemals widerfahren. "Eine solche Zensur und Unterdrückung habe ich noch nie erlebt", so Chomsky. Er sei der Meinung, dass die USA derzeit einen internen Totalitarismus von noch nie dagewesenem Ausmaß erreicht hätten.
"Es ist verrückt. Und es ist nicht nur das. Wenn man dies plötzlich anspricht, darüber redet, wird man sofort als Putin-Anhänger und kommunistische Ratte abgestempelt, die Zugeständnisse fordert. Es ist einfach eine erstaunliche Situation", fügte Chomsky hinzu.
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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.