Nordamerika

USA: Frau muss wegen gefälschter Testergebnisse für U-Boot-Stahl ins Gefängnis

Eine US-Amerikanerin hatte über Jahre die Testergebnisse für U-Boot-Stahl gefälscht. Erst 2017 war ihr Betrug ans Licht gekommen. Die US-Marine musste daraufhin aufwendige Tests an den betroffenen U-Booten durchführen.
USA: Frau muss wegen gefälschter Testergebnisse für U-Boot-Stahl ins GefängnisQuelle: www.globallookpress.com © US Navy/via Globallookpress.com

Eine US-amerikanische Metallurgin hat die Ergebnisse von Festigkeitstests für Stahl, der für die Herstellung von U-Boot-Rümpfen der US-Marine verwendet wurde, in betrügerischer Absicht verfälscht. Nun ist sie zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Benjamin Settle, der für den Fall zuständige Bundesrichter des US-Bezirksgerichts, sprach von einem "Verbrechen aus Stolz und Ego". 

Settle verkündete am Montag in Tacoma, Washington, das Urteil gegen die 67-jährige Elaine Thomas. Er stellte fest, dass auch nach einer umfassenden Untersuchung durch die US-Marine "die volle Tragweite dieses Betruges" nicht klar sei. Staatsanwalt Nick Brown sagte, Thomas habe 32 Jahre lang das Vertrauen der Marine missbraucht und "wissentlich ihre Matrosen und militärischen Operationen in Gefahr gebracht."

Die Angeklagte war früher als Laborleiterin für den Stahllieferanten des US-Militärs Bradken Inc. tätig. Sie wurde beschuldigt, bei der Hälfte der von ihr überprüften Aufträge zugelassen zu haben, dass minderwertiger Stahl für U-Boote der Marine verwendet wurde. Gegenüber den Ermittlern habe sie geäußert, dass sie einen Test, bei dem Stahl auf minus 100 Grad abgekühlt und mit einem Pendel geschlagen wurde, für "dumm" hielt. Schließlich würden U-Boote nicht bei solchen Temperaturen arbeiten. Sie soll über einen Zeitraum von mehr als drei Jahrzehnten etwa 240 Tests gefälscht haben, indem sie die Ergebnisse von "nicht bestanden" in "bestanden" änderte.

Settle bezeichnete den Fall als "rätselhaft" und sagte:

"Es scheint, dass das ein Verbrechen des Stolzes und des Egos war, dass sie es in gewisser Weise besser wusste als diejenigen, die die Standards festlegten."

Ein Anwalt der Metallurgin argumentierte, sie sei "ein guter Mensch, der sich durch eine Reihe von beruflichen Zwängen zu schlechten Entscheidungen verleiten ließ."

Zu diesen Zwängen gehörte auch Sexismus in einem von Männern dominierten Arbeitsumfeld, so der Anwalt John Carpenter. Thomas war Berichten zufolge die erste Frau, die an der Washington State University einen Abschluss in Metallurgie erwarb und eine angesehene Auszeichnung der Branche erhielt.

Ihre Fälschung von Testergebnissen kam 2017 ans Licht. Die US-Marine musste schließlich 14 Millionen Dollar aufwenden, um zu prüfen, ob die U-Boot-Rümpfe sicher waren. Die 30 Rümpfe aus dem von Thomas getesteten Stahl müssen zudem auf unbestimmte Zeit weiter überwacht werden. 

Bradken Inc. feuerte Thomas, nachdem der Konzern die falschen Testergebnisse entdeckt hatte. Das Unternehmen informierte die Ermittler zwar auch über die Unstimmigkeiten bei den Tests. Dabei versäumte es aber sofort offenzulegen, dass die gefälschten Daten auf Betrug zurückzuführen waren. Das Unternehmen einigte sich letztlich mit der US-Regierung auf einen zivilrechtlichen Vergleich und erklärte sich zur Zahlung von 10,9 Millionen Dollar bereit.

U-Boot-Stahl muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft strenge Normen erfüllen. Nur so sei sichergestellt, dass die Schiffshüllen extremen Bedingungen und "Kriegsszenarien" standhielten. U-Boote sind auch dem Risiko von Kollisionen ausgesetzt. So kollidierte etwa die USS Connecticut im Oktober 2021 mit einem Unterwasserberg im Südchinesischen Meer. Dabei wurden 12 Besatzungsmitglieder verletzt. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Jahr 2005. Dabei war ein Matrose ums Leben gekommen und die meisten der anderen 136 Besatzungsmitglieder verletzt worden.

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