Nordamerika

CNN-Moderator kritisiert Biden für Abzug-Fiasko in Afghanistan

Ein Bericht des US-Militärs über das Chaos beim Abzug aus Afghanistan legt den Gedanken nahe, dass die US-Regierung hierfür verantwortlich ist. CNN-Moderator Jake Tapper hinterfragt die Rolle des US-Präsidenten bei dem Fiasko, das für einige US-Soldaten tödlich endete.
CNN-Moderator kritisiert Biden für Abzug-Fiasko in Afghanistan© Saul Loeb / AFP

Jake Tapper, Moderator beim US-Sender CNN, hat US-Präsident Joe Biden dafür kritisiert, dass er einen ausführlichen Bericht, demzufolge seine Regierung für das tödliche Chaos beim Abzug aus Afghanistan im vergangenen Jahr verantwortlich ist, rundheraus zurückgewiesen hat. Tapper sagte in seiner Sendung "State of the Union":

"Man kann gar nicht genug betonen, wie beleidigend Bidens pauschale Ablehnung für so viele Militärangehörige und Veteranen ist."

Er fügte hinzu, dass der 2.000-seitige Bericht der US-Armee größtenteils auf den eidesstattlichen Erklärungen von Armeeangehörigen beruht, die vor Ort in Kabul waren und kaum politische Motive hätten, zu lügen. Außerdem seien sie moralisch und rechtlich verpflichtet sind, die Wahrheit zu sagen.

Die Untersuchung ergab, dass die Evakuierung hätte geordneter verlaufen können, wenn die politischen Entscheidungsträger mehr auf die Indikatoren vor Ort geachtet hätten, als die Taliban große Teile des Landes übernahmen. 

Als Biden in einem Interview mit NBC News gefragt wurde, ob die US-Regierung die Dringlichkeit der Situation nicht erkannt habe, als die Taliban die Kontrolle über Afghanistan übernahmen, erklärte er:

"Nein, das hat man mir nicht gesagt."

Tapper wies diese Ausrede mit den Worten zurück:

"Wenn man Ihnen das nicht gesagt hat, was dann? Und haben Sie nicht die Pflicht, Sir, davon zu erfahren? Haben Sie nicht eine Verpflichtung gegenüber der Familie von Ryan Knauss, seiner trauernden Mutter?"

Knauss, ein Stabsfeldwebel der Armee, gehörte zu den 13 US-Soldaten, die im August bei einem Bombenanschlag am Kabuler Flughafen getötet wurden. Tapper sagte, er bezweifle nicht, dass Biden sich um die US-amerikanischen Soldaten kümmere, fügte aber hinzu:

"Ich verstehe nicht, warum er diese Sorge nicht dadurch zum Ausdruck bringt, dass er diese Untersuchung ernster nimmt, sich mit den tragischen Details befasst und die offensichtlichen Fehler seiner Regierung wahrnimmt. Fehler, die Leben kosten."

Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan vertritt die Ansicht, dass der US-Präsident für die schiefgegangenen Evakuierungsbemühungen nicht verantwortlich sei. In einem Interview mit CBS News betonte er am Sonntag:

"Vom Präsidenten abwärts drängten das Weiße Haus und der Nationale Sicherheitsrat die militärische Führung und die Diplomaten in den ersten Augusttagen Tag für Tag zu der Frage, ob wir jetzt mit der Evakuierung beginnen sollten. Sobald unsere militärischen Führungskräfte und Diplomaten dem Präsidenten empfahlen, dies zu tun, ordnete er buchstäblich in dieser Minute die Evakuierung an."

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