Video zeigt brutalen US-Drohnenangriff auf unschuldige afghanische Familie
Das Pentagon hat Überwachungsvideos veröffentlicht, die einen US-Luftangriff zeigen, bei dem im vergangenen Jahr zehn Zivilisten in der afghanischen Hauptstadt getötet wurden. Es handelte sich dabei um einen der letzten US-amerikanischen Kampfeinsätze in dem Land, als Washington seinen zwei Jahrzehnte langen Krieg beendete.
Das am Mittwoch von der New York Times (NYT) veröffentlichte, freigegebene 25-minütige Video zeigt den Moment, in dem ein afghanischer Mitarbeiter einer Hilfsorganisation und neun weitere Zivilisten, darunter sieben Kinder, bei dem US-Luftangriff getötet wurden. Sie wurden von zwei Drohnen aufgenommen, die während des Bombenangriffs am 29. August 2021 über Kabul flogen.
Während das US-Militär zunächst behauptete, der Angriff habe sich gegen Mitglieder des Islamischen Staates (IS, früher ISIS) gerichtet, die Sprengstoff transportierten – ein hochrangiger Beamter bezeichnete die Operation als "gerecht" –, musste es später zurückrudern und zugeben, dass bei dem Angriff nur Zivilisten getötet wurden.
Im Vorfeld des Angriffs verfolgten zwei MQ-9-Reaper-Drohnen einen weißen Toyota Corolla, der von einem Mann gefahren wurde. Dieser wurde später als Zemari Ahmadi identifiziert, ein Mitarbeiter der in den USA ansässigen NGO Nutrition and Education International. Nachdem sie ihm einige Zeit gefolgt waren, wurde Ahmadis Auto getroffen, als er in die Einfahrt seines Hauses einfuhr (etwa bei Minute acht in den Filmaufnahmen). Die Explosion erfasste das Anwesen und tötete Ahmadi und mehrere Kinder, die ihm zur Begrüßung eilten, sowie andere Familienmitglieder in der Umgebung.
Eine Untersuchung der Luftwaffe kam zu dem Schluss, dass der Einsatz nicht gegen das Gesetz verstoßen hat, und empfahl keine disziplinarischen Maßnahmen. Die Untersuchung ergab zwar, dass Überwachungsaufnahmen die Anwesenheit von mindestens einem Kind in der Nähe des Angriffsortes etwa zwei Minuten vor dem Abschuss zeigten, doch das Pentagon erklärte, dies wäre in Echtzeit leicht zu übersehen gewesen.
"Zwei unabhängige Untersuchungen, die ich durchgeführt habe, haben ergeben, dass die Anwesenheit eines Kindes zwei Minuten vor dem Abschuss offensichtlich war. Aber es ist zu 100 Prozent nicht offensichtlich; man muss danach suchen", sagte der Generalinspekteur der US Air Force, Sami Said, im November nach der Untersuchung zu Reportern. Er betonte, das Massaker sei ein "Fehler" und kein Akt der "Fahrlässigkeit" gewesen.
Das freigegebene Filmmaterial wurde im Rahmen einer monatelangen Klage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (Freedom of Information Act) unter der Leitung der NYT erlangt, die als erste Beweise dafür aufdeckte, dass bei dem Drohnenangriff möglicherweise keine IS-Terroristen getötet wurden, wie das Militär zunächst behauptete. Das Pentagon versuchte auch, den Verlust unschuldiger Menschenleben auf eine "sekundäre Explosion" in der Nähe von Ahmadis Haus zu schieben – was darauf hindeutet, dass er tatsächlich eine Bombe in seinem Auto mit sich führte. Es sagte aber später, dass der Feuerball wahrscheinlich durch einen Propantank verursacht wurde, und gab damit jede Vorstellung auf, dass es sich bei Ahmadi um einen Kämpfer handelte.
Mehr zum Thema - Unschuldige Zivilisten töten? Kein Problem, wenn es die USA sind
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.