Hochrangiger US-Notenbanker Clarida tritt inmitten eines Handelsskandals zurück
Der stellvertretende Vorsitzende des US-Notenbankrates (Federal Reserve Board), Richard Clarida, hat angekündigt, dass er zwei Wochen vor Ablauf seiner Amtszeit zurücktreten wird. Seine kürzlich geänderten Finanzinformationen für 2020 haben Spekulationen über möglichen Insiderhandel ausgelöst.
Clarida, der von dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nominiert und im September 2018 bestätigt wurde, war der wichtigste Berater des Fed-Präsidenten Jerome Powell. Sein Rücktritt wird am 14. Januar in Kraft treten, teilte die Notenbank am Montag mit.
Claridas Rücktritt erfolgt kurz nach Medienberichten, in denen seine Aktiengeschäfte im Februar 2020 in Frage gestellt wurden, die er kurz vor den Marktverwerfungen aufgrund der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus getätigt hatte. Clarida hat im Dezember überarbeitete Finanzberichte vorgelegt, wobei die Notenbank erklärte, dass sein erster Bericht "versehentliche Fehler" enthielt.
Demnach hatte Clarida am 24. Februar 2020 – nur wenige Tage bevor Powell ankündigte, dass die Zentralbank bei der Rettung der von der Pandemie betroffenen Wirtschaft helfen würde – Anteile an drei Aktienfonds verkauft, nur um einen davon drei Tage später wieder zurückzukaufen. Ursprünglich sagte er, dies sei Teil einer "im Voraus geplanten Portfolioumschichtung" gewesen.
Dem Wall Street Journal zufolge erklärte ein Ethikbeauftragter der Notenbank, dass Clarida "die geltenden Gesetze und Vorschriften zu Interessenkonflikten eingehalten" habe.
Die Amtszeit von Clarida sollte Ende Januar auslaufen. US-Präsident Joe Biden hat bereits Lael Brainard als seine Nachfolgerin nominiert, deren Anhörung im US-Senat für Donnerstag angesetzt ist.
Dies ist der dritte große Rücktritt bei der Fed, bei dem es um Fragen über möglichen Insiderhandel geht. Im September 2021 gaben die Präsidenten von zwei Federal Reserve Banken ihren vorzeitigen Rücktritt bekannt: Eric Rosengren von der Bostoner Fed führte gesundheitliche Probleme an, während Robert Kaplan von der Dallas Bank sagte, er wolle die Fragen über seine Aktiengeschäfte nicht länger als Ablenkung empfinden.
Beide sahen sich mit Fragen über ihre Investitionen konfrontiert, die nach den bestehenden Regeln der Fed technisch zwar legal waren, aber die Empörung der Demokraten im Repräsentantenhaus und im Senat hervorgerufen hatten.
Die Frage, ob es Zentralbankern erlaubt sein sollte, an der Börse zu handeln, hat sich in letzter Zeit zu einem heißen Eisen entwickelt. In dieser Phase der westlichen Wirtschaftsentwicklung reichen schon allein die Worte der Zentralbanker aus, um die Märkte erheblich zu bewegen.
Als der Markt zu Beginn der Pandemie zusammenbrach, reagierten die Zentralbanker mit massiven inflationären Maßnahmen, wie der Senkung der Zinssätze auf null Prozent und dem Ankauf von Anleihen, auch bekannt als Quantitative Easing (QE, zu Deutsch: "Quantitative Lockerung"), was die Aktienkurse wieder in die Höhe trieb. Für einen Zentralbanker, der von den bevorstehenden monetären Maßnahmen wusste, wäre es ein Leichtes gewesen, Aktien auf ihren Tiefstständen zu kaufen und einen großen Gewinn zu erzielen, da die monetären Maßnahmen die Märkte wieder nach oben trieben.
Mehr zum Thema - Inflation in Deutschland auf höchstem Stand seit 28 Jahren
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.