Missbrauchsskandal: US-Turnerinnen erhalten 380 Mio. Dollar Entschädigung
Es gilt als der größte Sportskandal der US-Geschichte. Lawrence G. Nassar, langjähriger Arzt des Turnverbandes USA Gymnastics, bekannte sich Ende 2017 und Anfang 2018 für schuldig, hunderte Mädchen und Frauen, darunter die Turn-Olympiasiegerinnen Simone Biles, Aly Raisman und McKayla Maroney, sexuell missbraucht zu haben. Nassar verbüßt mittlerweile eine lebenslange Haftstrafe.
Der nun am 13. Dezember vor dem U.S. Bankruptcy Court for the Southern District of Indiana abgeschlossene und bekannt gegebene Vergleich, gehört zu den größten, die jemals in den USA in einem Fall von sexuellem Missbrauch geschlossen wurden.
Rachael Denhollander, ein Missbrauchsopfer von Larry Nassar und Mitglied eines Betroffenenkomitees, wird mit den Worten zitiert:
"Kein Geldbetrag wird jemals den Schaden wiedergutmachen, der angerichtet wurde und was diese Frauen durchgemacht haben...Aber irgendwann müssen die Verhandlungen beendet werden, denn diese Frauen brauchen Hilfe - und zwar jetzt."
Laut einem Bericht der New York Times (Bezahlschranke), hätten viele der von Nassar missbrauchten Mädchen und Frauen mit psychischen Problemen zu kämpfen. Angstzustände, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen seien keine Einzelfälle. Einige der Opfer hätten aufgrund des Missbrauchs, den Nassar unter dem Deckmantel der medizinischen Behandlung verübte, einen Selbstmordversuch unternommen.
Die Vertreter von USA Gymnastics begrüßten demnach den Vergleich und die ausgesprochene Millionensumme. Die olympischen Offiziellen "lobten die Geschädigten für ihre Tapferkeit und entschuldigten sich bei ihnen."
"USA Gymnastics bedaure, laut New York Times-Artikel, zutiefst das Trauma und den Schmerz, den die Geschädigten aufgrund der Handlungen und Unterlassungen dieser Organisation erlitten haben", so Li Li Leung, Präsidentin und Geschäftsführerin von USA Gymnastics, in einer veröffentlichten Erklärung. Der Verband twitterte:
Statement from USAG President and CEO Li Li Leung. pic.twitter.com/K2CEHJjQ3s
— USA Gymnastics (@USAGym) December 13, 2021
Sarah Hirshland, die Geschäftsführerin des USOPC, dem Nationalen Olympischen US-Komitee, wies in einer Erklärung darauf hin, dass "das Komitee viele Änderungen vorgenommen habe, um die Athleten in Zukunft zu schützen. Wir sind uns unserer Rolle bewusst, dass wir diese Athleten nicht geschützt haben, und es tut uns leid für den tiefen Schmerz, den sie erlitten haben":
My statement on the recent resolution with athlete survivors: pic.twitter.com/2QBtoB28M3
— Sarah Hirshland (@USOPC_CEO) December 13, 2021
Mit dieser Entscheidung erhöht sich die Gesamtsumme der Entschädigungen, die die Opfer erhalten sollen, auf 880 Millionen Dollar, nachdem im Mai 2018 ein Vergleich mit der Michigan State University über 500 Millionen Dollar geschlossen wurde. Der Universität, an der Lawrence G. Nassar angestellt war und es ebenfalls zu massivem Missbrauch gekommen war.
Denhollander, Missbrauchsopfer und inzwischen professionelle Anwältin, betonte laut Medienangaben, dass noch nicht schlussendlich geklärt sei, wie viel Geld jedes Missbrauchsopfer aus dem Vergleich erhalten würde, da ein unabhängiger Vermittler "bei der Berechnung eines Betrags X pro Person viele Faktoren berücksichtigen würde, darunter unter anderem die Dauer und die Schwere des Missbrauchs."
Mehr zum Thema - Erstes #MeToo-Urteil gegen Hollywoodgröße: Bill Cosby schuldig gesprochen
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.