Nordamerika

Biden rühmt sich als Israels "Verbindungsmann" während seines Jura-Studiums

Als Biden noch Jura-Student war, will er sich bereits mit der ehemaligen israelischen Premierministerin Golda Meir getroffen haben und "Verbindungsmann" zwischen Israel und Ägypten im Jom-Kippur-Krieg gewesen sein. Er habe jeden israelischen Premierminister seit Meir gut gekannt.
Biden rühmt sich als Israels "Verbindungsmann" während seines Jura-StudiumsQuelle: Reuters © Kevin Lamarque

Am letzten Donnerstag behauptete der US-Präsident Joe Biden im Rahmen einer Menora-Anzündung zum jüdischen Lichterfest Chanukka, er sei in der Vergangenheit auch ein "Verbindungsmann" zwischen Israel und Ägypten gewesen. Tatsächlich war Biden während des kurzen militärischen Konflikts im Jahr 1967 noch Student am Syracuse University College of Law – und Golda Meir selbst wurde erst zwei Jahre später zur Premierministerin gewählt. 

Biden erklärte:

"Ich habe jeden – jeden (israelischen) Premierminister seit Golda Meir gut gekannt, einschließlich Golda Meir", die ihn gebeten hätte, "die Verbindung zwischen ihr und den Ägyptern wegen des Suez zu sein." 

Es scheint, dass sich Biden tatsächlich auf ein Treffen mit Meir bezog, das er bereits sechs Jahre vor dem Jom-Kippur-Krieg 1973 hatte. Bidens Bemühungen, seine Referenzen in Israel hervorzuheben, ließen jedoch bestimmte Details darüber aus, was tatsächlich zwischen Meir und ihm während seiner Reise im Jahr 1973 als junger Senator dorthin geschehen war.

Bei seiner Ankunft in Kairo hatte Biden damals Israel offenbar zu einem "einseitigen Rückzug aus Gebieten ohne strategische Bedeutung" im Westjordanland und im Gazastreifen aufgefordert, wie es in einem israelischen Memo aus jener Zeit heißt.

Biden berief sich laut der Times of Israel auf angebliche Gespräche in Kairo, bei denen damals ägyptische Beamte "Israels militärische Überlegenheit" akzeptiert hätten.

Seine Sichtweise aber beeindruckte auch Meir offenbar nicht, und tatsächlich griffen ja weniger als sechs Wochen später Syrien und Ägypten dennoch Israel an. Aus der Gesprächsnotiz geht hervor, dass der junge Biden voller Respekt für Meir war, jedoch "Bemerkungen fallen ließ, die auf seinen Mangel an diplomatischer Erfahrung hindeuteten". Auch hielt es Biden damals für unmöglich, im Senat eine echte Debatte über den Nahen Osten zu führen, da die Senatoren Angst hätten, Dinge zu sagen, die bei jüdischen Wählern auf geringe Popularität stoßen könnten. 

Berichten zufolge kritisierte Biden die damalige Nixon-Regierung auch dafür, dass sie sich von Israel hätte "mitreißen" lassen. In den letzten Jahren hat der heutige Präsident sein Zögern offenbar aufgegeben und sich etwa seit 2007 selbst als "Zionist" bekannt. Es ist nicht das erste Mal, dass Biden seinen Platz in historisch bedeutsamen Momenten beschönigt oder selbst falsch in Erinnerung hat – von der Behauptung, er sei verhaftet worden, als er Nelson Mandela während der südafrikanischen Apartheid besuchen wollte, bis hin zur Übertreibung seiner Rolle bei den US-Bürgerrechtsmärschen in den 1960er Jahren.

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