Nordamerika

"Riesige Lücken in den Twitter-Richtlinien" – Taliban nutzen Plattform, Trump bleibt gesperrt

Ein CNN-Journalist hat Twitter dafür kritisiert, dass es den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verbannt hat, während es gleichzeitig den Anführern der Taliban in Afghanistan erlaubt, die Plattform frei zu nutzen. Einige Kommentatoren verteidigten die Taliban.
"Riesige Lücken in den Twitter-Richtlinien" – Taliban nutzen Plattform, Trump bleibt gesperrtQuelle: Gettyimages.ru © James Devaney / Kontributor

CNN-Korrespondent Donnie O'Sullivan hat die Twitter-Richtlinien zum Deplatforming kritisiert und argumentiert, dass es "eindeutig einige große Lücken" gibt, wenn die Taliban das soziale Netzwerk nutzen dürfen, der ehemalige Präsident Donald Trump aber nicht. Nachdem die Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul übernommen hatten, erklärte O'Sullivan:

"Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten ist von Twitter verbannt, aber die Taliban sind es nicht. Ob Sie mit Deplatforming einverstanden sind oder nicht, es gibt eindeutig einige große Lücken in der Unternehmensrichtlinien."

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid ist seit April 2017 auf Twitter aktiv und hat fast 300.000 Follower. Am Montag, nachdem die Taliban Kabul erobert hatten, erklärte er via Twitter:

"Die Öffentlichkeit ist glücklich über die Ankunft der Mudschahedin und mit der Sicherheit zufrieden."

Twitter hat sich geweigert, die offiziellen Konten der afghanischen Regierung an die neuen Taliban-Machthaber des Landes auszuliefern. Andere soziale Netzwerke, darunter Facebook, haben Inhalte der Taliban verbannt.

Obwohl viele Social-Media-Nutzer gegen Trumps Twitter-Verbot protestierten, reagierten einige Kommentatoren auf O'Sullivans Beiträge mit dem Argument, der ehemalige Präsident sei eine größere Bedrohung als die Taliban und verdiene daher die Sperrung.

"Einer ist eine existenzielle Bedrohung für unser Land ... einer nicht", hat ein Nutzer getwittert, während der Journalist Eric Boehlert schrieb: "Trump hat gnadenlos gegen die Nutzungsbedingungen von Twitter verstoßen. Haben die Taliban ein Konto?"

Der USA-Today-Meinungskolumnist und ehemaliger US-Bundesstaatsanwalt Michael J. Stern behauptete dreist, dass "der ehemalige Präsident den Vereinigten Staaten mehr Schaden zugefügt hat" als die Taliban. Matt Negrin, ein Produzent der US-Comedy-Show The Daily Show, merkte an, dass die Taliban "die Ergebnisse der Wahl 2020 anerkennen", während "die Republikaner das nicht getan haben".

Trump wurde im Januar endgültig von Twitter suspendiert, nachdem eine Gruppe seiner Anhänger das US-Kapitol in Washington gestürmt hatte, um gegen den Sieg Joe Bidens bei der Präsidentschaftswahl zu protestieren. Twitter behauptete, dass Trump die Plattform "aufgrund des Risikos einer weiteren Aufstachelung zur Gewalt" nicht mehr nutzen könne.

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