Nordamerika

Wollten Sie nicht schon immer ein bisexuelles Sofa?

Der Möbelriese Ikea hat sich für die diesjährige "Pride-Season" in Kanada etwas ganz Besonderes ausgedacht. Eine Serie von Sofas, die von der ständig wachsenden Anzahl von LGBTQ-Flaggen inspiriert ist. Doch eines der Sofas sorgte schnell für etwas Verwirrung.
Wollten Sie nicht schon immer ein bisexuelles Sofa?© Screenshot/Ikea/YouTube

Die kanadische Niederlassung Ikeas hat zusammen mit verschiedenen Designer eine Serie von zehn Sofas entworfen, die sich an die LGBTQ-Gemeinde richtet. Die sogenannten Love Seats thematisieren unter anderem Bisexualität, Pansexualität, Transgender und Asexualität. Jedes Sofa soll dabei für eine spezifische sexuelle Identität stehen.

Ikea ist bei diesem Thema übrigens ein Vorreiter. Schon 1994 trat in einem Werbespot des Unternehmens ein schwules Paar auf.

Zu den von verschiedenen Designern entworfenen Love Seats gibt es jeweils ein Werbevideo, in denen Menschen ihre persönliche Geschichte erzählen.

Die Love Seats sollen jedoch nicht verkauft, sondern während der kanadischen "Pride-Season" landesweit in Ikea-Filialen ausgestellt werden. So gut, wie die Aktion von Ikea gemeint war – eines der Sofas sorgte schnell für etwas Verwirrung. "Wenn du 'oder' zu 'und' änderst, glaubt dir niemand", steht auf dem Sofa, dass der bisexuellen Flagge nachempfunden ist. Laut Ikea ließ sich die Designerin des Sofas, Charlotte Carbon, dabei von einem Gedicht von Brian Lanigam inspirieren, das dieser im Alter von 15 Jahren über die Erfahrung, bisexuell zu sein, geschrieben hatte.

Doch so richtig gut kam diese Botschaft nicht bei allen an. Auf Twitter, wo auch sonst, gab es schnell Gegenwind. Eine Nutzerin schrieb:

"Ich fühle mich durch diese Couch nicht repräsentiert. Ich habe eigentlich eine ziemliche Angst vor dieser Couch. Ich lebe jetzt in Angst vor dem bisexuellen Sofa von Ikea."

Eine weitere twitterte:

"Mein Therapeut: Die bisexuelle Couch von IKEA kann dir nicht wehtun. Und die bisexuelle Couch von IKEA so:"

Die Tweets veranlassten den Dichter Lanigam dazu, auf Twitter Stellung zu beziehen. Am Dienstag schrieb er:

"Für diejenigen, die durch den Auszug aus dem Gedicht verwirrt sind, die ursprüngliche vollständige Zeile ist 'es ist in Ordnung, Jungen oder Mädchen zu lieben, aber wenn du 'oder' in 'und' änderst, glaubt dir niemand'."

Mit der Sofa-Aktion hat es Ikea das zweite Mal innerhalb eines Monats geschafft, in die Schlagzeilen zu geraten. Am 19. Juni, dem Juneteenth, einem Gedenk- und Feiertag zur Erinnerung an die Befreiung der afroamerikanischen Bevölkerung der USA aus der Sklaverei, hatte sich eine Ikea-Filiale in Atlanta etwas "ganz besonderes" ausgedacht. Sie servierte eine Mahlzeit mit Brathähnchen und Wassermelone in ihrer Kantine. Zwei als rassistisch konnotierte Lebensmittel im Zusammenhang mit Afroamerikanern.

In einer E-Mail, die an die Mitarbeiter in Atlanta verschickt wurde, schrieb das Unternehmen:

"Um die Beharrlichkeit der schwarzen Amerikaner zu ehren und den Fortschritt anzuerkennen, der noch gemacht werden muss, feiern wir den Juneteenth am Samstag, den 19. Juni 2021. Achten Sie auf ein spezielles Menü am Samstag."

Der Geschäftsführer der Niederlassung in Atlanta und Ikea als Unternehmen entschuldigten sich für die misslungene Aktion.

Mehr zum ThemaSchwedische Möbelkette IKEA schuldet Russland rund 12 Millionen Euro an Zollgebühren

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.