"Zeitbombe" – Deutsche Bank warnt US-Wirtschaft vor Inflation
Deutschlands größte Bank warnte in ihrem jüngsten Bericht vor einer beispiellosen Menge an Bargeld, die in die Wirtschaft injiziert werde. Inflationsängste würden abgetan, doch diese könne zu großen wirtschaftlichen Problemen führen – wenn nicht in naher Zukunft, dann im Jahr 2023 und darüber hinaus.
Der Bericht verweist auf den "atemberaubenden" geldpolitischen Stimulus der USA, der laut der Bank vergleichbar mit der Periode um den Zweiten Weltkrieg vergleichbar sei. In dem Bericht liest sich das folgendermaßen:
"Dann blieben die US-Defizite vier Jahre lang zwischen 15 und 30 Prozent. Obwohl es viele signifikante Unterschiede zwischen der Pandemie und dem Zweiten Weltkrieg gibt, möchten wir anmerken, dass die jährliche Inflation in den Jahren 1946, 1947 und 1948 bei 8,4 Prozent, 14,6 Prozent und 7,7 Prozent lag, nachdem sich die Wirtschaft normalisiert hatte und der Nachholbedarf abgebaut war."
Darüber hinaus prognostizieren die Ökonomen schlimme Auswirkungen der US-Geldpolitik, die vermehrt eine höhere Inflation toleriert, um eine wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise voranzutreiben. "Die Folge der Verzögerung wird eine größere Störung der wirtschaftlichen und finanziellen Aktivität sein, als es sonst der Fall wäre, wenn die Fed [US-Notenbank] endlich handelt", schreiben die Ökonomen im ersten Bericht einer neuen Serie mit dem Titel "Inflation: The defining macro story of this decade". Die Bank warnt weiter:
"Dies wiederum könnte eine signifikante Rezession auslösen und eine Kette finanzieller Notlagen auf der ganzen Welt in Gang setzen, insbesondere in den Schwellenländern."
Preise in den USA ziehen an
Nach Ansicht der Analysten der Bank lässt die Vernachlässigung der Inflation die globalen Volkswirtschaften "auf einer Zeitbombe sitzen". In den USA hat die Inflation im Mai erneut überraschend stark angezogen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Lebenshaltungskosten um 5,0 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das ist die höchste Rate seit August 2008.
Im April hatte sie 4,2 Prozent betragen. Bereits dieser Wert war höher ausgefallen als von Experten erwartet. Für den Mai hatten Analysten mit einem Anstieg um lediglich 4,7 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,6 Prozent. Dies ist zwar ein Rückgang gegenüber der Inflationsrate von 0,8 Prozent im April, allerdings hatten Experten mit einem Wert von 0,5 Prozent gerechnet.
Besonders stark stiegen im Monatsvergleich erneut die Preise für gebrauchte Autos und Lastkraftwagen. Allein diese Kategorie ist dem Arbeitsministerium zufolge für rund ein Drittel des monatlichen Preisanstieges verantwortlich. Die Kerninflation ohne im Preis oft schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel betrug im Mai verglichen mit dem Vorjahresmonat 3,8 Prozent. Einen derart starken Anstieg hatte es zuletzt 1992 gegeben. Im April hatte die Kerninflationsrate bei 3,0 Prozent gelegen, Analysten hatten für Mai mit 3,5 Prozent gerechnet.
Mit den aktuellen Preisdaten wird zwar die Zielinflation der Fed von zwei Prozent weiter klar übertroffen. Allerdings hat die Fed bereits signalisiert, auf den Preisanstieg nicht reagieren zu wollen. Sie betrachtet die Entwicklung als übergangsweises Phänomen und orientiert sich aktuell auch wieder stark am Arbeitsmarkt. Der monatliche Arbeitsmarktbericht hatte allerdings zuletzt enttäuscht.
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