Nordamerika

Zufall? Pfizer-CEO verkauft Aktienanteile auf Rekordhoch

Der Aktienkurs des Impfstoff-Herstellers Pfizer hatte am Montag seinen bisherigen Höchstkurs erreicht. Am selben Tag verkaufte der CEO des Pharmakonzerns seine Aktienanteile im Wert von 5,6 Millionen Dollar. Doch der Firma zufolge ist "alles rechtens gewesen".
Zufall? Pfizer-CEO verkauft Aktienanteile auf RekordhochQuelle: www.globallookpress.com © Cadu Rolim

Nachdem durch eine Pressemitteilung bekannt wurde, dass der vom Mainzer Unternehmen BioNTech und dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff angeblich eine Wirksamkeit von über 90 Prozent aufweist, zeigten sich medizinische Experten beeindruckt. Doch der vermeintliche "Durchbruch" bei der Impfstoff-Suche beruht nur auf einer Pressemitteilung der Unternehmen.

Zahlreiche Fragen zum Impfstoff von Pfizer und BioNTech blieben bisher unbeantwortet. Das Unternehmen hat bisher noch keine Informationen über Nebenwirkungen oder die Sicherheit des Impfstoffs veröffentlicht. Es wurde behauptet, dass es unter den Teilnehmern an klinischen Studien, die den Impfstoff erhielten, weniger symptomatische Fälle von COVID-19 gab als unter denen, die ein Placebo erhielten. Darüber hinaus wurden überhaupt keine Informationen veröffentlicht. Albert Bourla, der CEO des Unternehmens, hatte versprochen, dass die Daten "in den kommenden Wochen" veröffentlicht werden.

Aktienverkauf soll angeblich geplant gewesen sein

Auf die Börse hatte der Jubel um den vermeintlich erfolgreichen Impfstoff jedoch enorme Auswirkungen: Die Aktien von Pfizer stiegen an dem Tag, an dem Pfizer die Meldung vom Durchbruch in der Impfstoff-Forschung verkündete, um 15 Prozent auf ein Rekordhoch von 41,99 Dollar pro Aktie. Am selben Tag verkaufte Bourla 62 Prozent seiner Aktienanteile, was einem Wert von 5,6 Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) entspricht. Damit konnten die Anteile mit 41,94 Dollar nahe am Zenit des Kurses verkauft werden. Mittlerweile ist die Aktie wieder auf 38,50 Dollar gefallen.

Pfizer verteidigte den Verkauf von 132.508 Aktien und behauptete in einer Erklärung, dass der Handel bereits im August als "Teil von Dr. Bourlas persönlicher Finanzplanung" eingerichtet worden sei. Dies sei in Übereinstimmung mit einem vorher festgelegten Plan geschehen, der es "Hauptaktionären und Insidern börsennotierter Unternehmen erlaubt, eine vorher festgelegte Anzahl von Aktien zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt zu handeln". Die Aktien sollen über ein automatisiertes System verkauft worden sein, nachdem die Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt einen bestimmten Wert erreicht habe.

Bourla wäre damit aber nicht der erste CEO eines Pharmaunternehmens, der von günstigen Nachrichten über einen Impfstoff gegen eine Pandemie profitiert. Mehrere Führungskräfte des Konkurrenten Moderna warfen insgesamt 90 Millionen Dollar in Aktien ab, nachdem die Aktienkurse aufgrund der Bekanntgabe positiver Ergebnisse aus klinischen Phase-I-Studien ihres eigenen Coronavirus-Impfstoffs um 30 Prozent auf ein Allzeithoch gestiegen waren. Doch die Begeisterung hielt nach einem genaueren Blick auf die Ergebnisse nicht allzu lange. Allerdings blieb für CFO Lorence Kim und den medizinischen Leiter Tal Zaks noch genug Zeit zum Kassieren. Auch Stephane Bancel, CEO des Unternehmens, und Stephen Hoge, Präsident der Firma, verkauften große Aktienmengen. Auch Moderna verteidigte seine Führungskräfte mit der Behauptung, die Aktienverkäufe seien vorher arrangiert worden. Kritiker forderten jedoch eine Untersuchung des Insiderhandels.

Fragwürdige Unternehmenspraktiken in der Vergangenheit

Zudem hatte Pfizer bereits in der Vergangenheit für einige Skandale gesorgt. Im Jubel um den neuen Corona-Impfstoff scheinen diese jedoch in Vergessenheit zu geraten.

Im Jahr 1996 testete Pfizer nach Angaben nigerianischer Behörden ein mittlerweile verbotenes Antibiotikum mit dem Namen Trovafloxacin an 200 Kindern im Umkreis von Kano in Nigeria. Was wie humanitäre Hilfe aussah, schien vielmehr ein Feldversuch für ein neues Medikament zu sein: Die Behörden berichteten, dass 50 Kinder starben, zahlreiche weitere Kinder trugen Folgeschäden wie geistige und körperliche Missbildungen davon. Dem Nachrichtensender Demoracy Now! zufolge sagte Pfizer den Eltern auch nicht, dass ihre Kinder an einem Experiment beteiligt seien. Die Forscher, die die Tests durchführten, erhielten auch keine unterschriebenen Einverständniserklärungen der Eltern.

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2001 reichten die Familien der Kinder sowie die Regierungen Nigeria Klagen aufgrund der mehr als fragwürdigen medizinischen Behandlung ein. 2009 einigten sich die Behörden Kanos mit Pfizer außergerichtlich auf die Zahlung von 75 Millionen US-Dollar, die Angehörigen lehnten diesen Vergleich jedoch ab. Im Jahr 2010 wurde dann durch die Enthüllungsplattform WikiLeaks bekannt, dass Pfizer versuchte, die ermittelnden Behörden in Nigeria unter Druck zu setzen, um hohen Schadensersatzforderungen zu entgehen.

Im Jahr 2009 schlitterte das Unternehmen dann in den nächsten großen Skandal: Nachdem festgestellt worden war, dass die Firma vier Medikamente in illegaler Weise für Anwendungen beworben hatte, die von den Aufsichtsbehörden nicht genehmigt worden waren, bekannte sich eine Tochterfirma von Pfizer schuldig, Arzneimittel "mit der Absicht, zu betrügen oder irrezuführen" falsch gekennzeichnet zu haben. Pfizer einigte sich mit dem US-Justizministerium in einem Vergleich auf die Zahlung einer Geldstrafe von 2,3 Milliarden Dollar wegen Gesundheitsbetrugs – bis dahin die größte Geldstrafe in der Geschichte der US-Justiz. Außerdem soll die Firma Ärzte durch Bestechung dazu bewogen haben, die nicht in entsprechender Weise genehmigten Medikamente zu verschreiben. Ausgelöst wurden die Untersuchungen durch Anschuldigungen von Informanten.

Der von Pfizer und BioNTech entwickelte Impfstoff scheint derzeit für die Medien und die Börse ein Erfolg zu sein. Doch mittlerweile wurde in Umfragen bekannt, dass 49 Prozent der US-Amerikaner den möglichen Impfstoff wahrscheinlich oder definitiv nicht haben wollen, weil sie befürchten, dass der Impfstoff "politisiert" und ohne angemessene Sicherheitsversuche auf den Markt gebracht wird.

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