Körperkamera-Aufnahmen mit weiteren Details von George Floyds Verhaftung aufgetaucht
Eines der Videos, das Berichten zufolge von der Körperkamera eines weiteren im Einsatz befindlichen Beamten der Polizei von Minneapolis stammt, zeigt, wie die Polizei den Afroamerikaner George Floyd in seinem Wagen sitzend anspricht. Die Aufnahme endet mit den Bemühungen der Beamten, den zunehmend in Panik geratenen 46-Jährigen in einen Streifenwagen zu schieben. Eine andere, mehr als 18 Minuten lange Aufnahme der Körperkamera eines weiteren Beamten beginnt in dem Laden, in dem Floyd versucht haben soll, mit Falschgeld zu bezahlen. Diese Aufnahme endet damit, dass die Polizei über die Ankunft des Krankenwagens spricht, während Floyd von einem Beamten auf den Boden gedrückt wird.
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Floyd fleht wiederholt um sein Leben, ruft nach seiner Mutter und fragt die Polizisten, ob sie ihn erschießen wollen. Er besteht darauf, an Klaustrophobie zu leiden und nicht im Polizeiauto sitzen zu können. Die Beamten versuchen, ihn zu besänftigen, und versprechen, die Fenster herunterzurollen. Zwischendurch fragen sie ihn, ob er Drogen konsumiert habe, und beschuldigen ihn, sich unberechenbar zu verhalten. Der Clip der zweiten Körperkamera bietet einen alternativen Blickwinkel auf die Polizei, die Floyd am Boden festhält. Dies ist die berüchtigte Sequenz, in der Floyd sagt: "Ich kann nicht atmen." Diese versetzte die Welt in einen Schockzustand, als sie vor rund zwei Monaten in den sozialen Medien auftauchte.
Aus beiden Clips geht jedoch hervor, dass Floyd, lange bevor er auf dem Asphalt landete, in Not war. Der angeschlagene Mann besteht wiederholt darauf, dass er "nicht so ein Typ" sei. Er ruft "Ich kann nicht atmen" und "Ich will nicht auf eine seltsame Art sterben", als die Beamten versuchen, ihn in Handschellen in den Streifenwagen zu befördern. Floyd bietet sogar freiwillig an, sich stattdessen auf den Boden zu legen.
Die Anwälte der vier angeklagten Beamten haben wochenlang argumentiert, dass das Material der Körperkameras veröffentlicht werden sollte. Sie bestehen darauf, dass es den notwendigen Kontext über jenen umstrittenen Moment liefert, in dem Floyd mit Knien auf den Boden gedrückt wird. Protokolle der Verhaftung bestätigen, dass Floyd darum gebeten hatte, "auf dem Boden zu liegen". Es ist aber äußerst beunruhigend und verstörend, die Worte in seiner eigenen Stimme zwischen dem Schluchzen eines erwachsenen Mannes zu hören.
Laut der Niederschrift schlug Floyd anschließend mit dem Gesicht gegen das Fenster des Streifenwagens, wodurch Blut und Schaum aus seinem Mund kamen und der Verdacht der Beamten, er habe Drogen genommen, erhärtet wurde. Keines der Videos zeigt diesen Moment. Eine Autopsie ergab, dass Floyd an einem Herzstillstand starb. Der Bericht fügte hinzu, dass Herzkrankheiten, Fentanylvergiftungen und der kürzliche Methamphetaminkonsum möglicherweise zu seinem vorzeitigen Tod beigetragen haben. Das Filmmaterial zeigt einen der Polizisten, wie er sagt, dass er glaube, Floyd stehe unter Drogen. Derselbe Polizist merkt an, er habe "eine Pfeife gefunden" und dass "es noch etwas anderes ... PCP oder so" geben könnte.
Floyds Ex-Freundin befindet sich ebenfalls im Auto und teilt der Polizei mit, dass Floyd in Bezug auf die Polizei "psychisch instabil" und bereits in der Vergangenheit auf ihn geschossen worden sei. Dies deutet darauf hin, dass sein unberechenbares Verhalten eine Panikattacke gewesen sein könnte, die von den Polizisten ausgelöst worden war. Kritiker argumentieren, dass die Polizei für die Reaktion von Beamten auf psychisch instabile Menschen verantwortlich sei, da die Mitarbeiter hierfür nicht ausgebildet seien und häufig mehr Schaden als Nutzen anrichten würden.
Das Originalvideo von Floyds Verhaftung – das von einem Zeugen, der Chauvin über acht Minuten lang auf dem Hals von Floyd knien sah, gedreht wurde – löste monatelange Proteste gegen Polizeibrutalität und Rassismus in den USA und in Dutzenden anderen Ländern aus. Die Demonstrationen endeten oft in Plünderungen und Brandstiftungen, obwohl die Mehrheit der Demonstranten friedlich geblieben ist. Floyds Tod katapultierte auch die wenig bekannte Bewegung zur Abschaffung der Polizei zu nationaler Bekanntheit. Von New York bis Minneapolis laufen Initiativen, um die Finanzierung der Polizei zu streichen und die Behörde sogar aufzulösen. Solche Initiativen wurden von der Administration unter US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen. Das Weiße Haus erklärte, man werde die Polizei niemals im Stich lassen.
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