Nordamerika

Schwerer Vorwurf des US-Handelsberaters: China hat Coronavirus absichtlich in den USA verbreitet

Widersprüchliche Signale aus Washington: Der Handelsbeauftragte des US-Präsidenten erklärte das Handelsabkommen mit China für beendet – und verband dies mit einem heftigen Vorwurf Richtung Peking. Laut Trump steht das Handelsabkommen aber nach wie vor.
Schwerer Vorwurf des US-Handelsberaters: China hat Coronavirus absichtlich in den USA verbreitetQuelle: www.globallookpress.com © Dwi Anoraganingrum/www.imago-images.de

US-Präsident Donald Trump hat nach Äußerungen seines Handelsberaters Peter Navarro den Bestand des Handelsabkommens mit China beschworen. "Das Handelsabkommen mit China ist vollständig intakt. Hoffentlich werden sie weiterhin die Bedingungen der Vereinbarung erfüllen!", schrieb Trump am Montagabend auf Twitter.

Navarro hatte kurz zuvor in einem Interview mit dem Sender Fox News das Handelsabkommen für beendet erklärt. "Es ist vorbei, ja", antwortete Navarro auf eine entsprechende Frage. Er begründete das Scheitern des Abkommens mit Pekings Haltung während der Corona-Krise.

Washington erhebt schon seit Monaten den Vorwurf, von China nicht rechtzeitig über die Pandemie informiert worden zu sein. Der US-Handelsberater griff den Vorwurf auf. Laut ihm hätten die Vereinigten Staaten erst nach einem Treffen mit einer chinesischen Delegation am 15. Januar, bei dem die erste Phase des Abkommens unterzeichnet worden war, von dem Ausbruch des neuartigen Virus erfahren. Das sei laut Navarro für die USA ein "Wendepunkt" gewesen. 

Was der Handelsberater unterschlägt: Drei Tage zuvor hatte China bereits fünf vollständige Genomsequenzen des SARS-CoV-2-Virus veröffentlicht und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt. Über die ersten "Fälle von Lungenentzündung unbekannter Ursache in Wuhan" wurde die WHO von Peking am 31. Dezember 2019 informiert. Seit dem 3. Januar "informierte China die WHO seine Nachbarn sowie andere Länder wie die USA regelmäßig über den Verlauf", teilte die chinesische Botschaft in einer Erklärung zu den "Mythen und Fakten" über das Coronavirus mit. 

Mit dem eigenen schnellen Vorgehen habe man anderen Ländern Zeit verschafft, sich auf die Pandemie vorzubereiten, heißt es aus Peking. Und nicht nur dort sieht man das so. China habe der Welt "sicher mehrere Wochen Zeit verschafft, und zwar durch einen heroischen epidemiologischen Akt", sagte etwa der Virologe Christian Drosten gegenüber dem Tagesspiegel.

Peking unterstellt Washington, mit dem Vorwurf der Verzögerung nur vom eigenen Versagen während der Pandemie ablenken zu wollen. Die USA sind das Land mit den meisten Infektions- und Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. 

Absichtlich verbreitet? Handelsberater erhebt heftigen Vorwurf

Der US-Handelsbeauftragte beließ es jedoch nicht bei einer Erneuerung des Vorwurfs chinesischer Untätigkeit – im Interview mit Fox News legte er noch eine Schippe drauf.

China habe die USA erst Mitte Januar informiert, und somit "zu einer Zeit, als sie bereits Hunderttausende von Menschen in unser Land geschickt hatten, um dieses Virus zu verbreiten", führt Navarro aus.

Auch wenn es in den USA gerade en vogue ist, Peking für alles Übel auf der Welt verantwortlich zu machen, so dürfte Navarro mit seinem Vorwurf, China habe das Virus absichtlich in den USA verbreitet, weit übers Ziel hinausgeschossen sein.  

Es dauerte nicht lange, bis er zurückruderte. Seine Äußerungen seien aus dem Kontext gerissen worden, erklärte der Handelsberater später US-Medien zufolge. Er habe lediglich über den "Mangel an Vertrauen" zur Kommunistischen Partei gesprochen, versucht Navarro zu beschwichtigen.

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(rt/dpa)

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