Ein unerschütterlicher Kämpfer gegen zionistische Unterdrückung ist tot
Von Rainer Rupp
Israel ist es endlich gelungen, Hassan Nasrallah, den Generalsekretär der antizionistischen Widerstandsbewegung Hisbollah, zu töten, was viele Medien und Politiker des Kollektiven Westens in fast orgiastische Verzückung versetzt hat. Auch die senile Marionette in Gestalt von US-Präsident Biden hat postwendend Israels neue Mordserie bejubelt und vorgelesen, dass der "Gerechtigkeit Genüge getan wurde" ("Justice has been served").
Weiter kam die Nachricht aus dem Weißen Haus, dass das Pentagon angewiesen worden sei, die Verteidigungsbereitschaft der USA im Nahen Osten zu erhöhen. Wofür? Angeblich, "um die Aggression Irans und seiner Stellvertreter abzuschrecken und die Gefahr eines größeren regionalen Krieges zu verringern". Aber wer ist hier eigentlich der Aggressor? Oder bereitete sich Washington schon darauf vor, den Zionisten bei ihrem nächsten Verbrechen Schützenhilfe zu leisten!? Denn die israelischen Landräuber haben bereits öffentlich ihre Absicht signalisiert, eine "begrenzte Invasion" im Libanon durchzuführen, um das Land bis zum Litani-Fluss zu besetzen und einen weiteren Schritt in Richtung "Groß-Israel" zu verwirklichen, was die Befürchtungen eines umfassenderen regionalen Konflikts schürt.
Die Reaktion Russlands war das Gegenstück von der im Westen. Das Außenministerium erklärte: "Dieses gewaltsame Vorgehen wird noch dramatischere Folgen für den Libanon und den gesamten Nahen Osten haben." Die israelische Seite habe unmöglich die Gefahr einer unkontrollierten Ausweitung des Konflikts übersehen können, sie habe diesen Schritt aber trotzdem unternommen und weitere libanesische Bürger getötet, was fast unweigerlich einen neuen Ausbruch von Gewalt provozieren werde. Damit trage Israel "die volle Verantwortung für die kommende Eskalation", heißt es in der russischen Erklärung.
Derweil hat Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei ‒ der noch in derselben Nacht an einen geheimen und sicheren Ort gebracht worden war ‒, fünf Tage öffentlicher Trauer um Hassan Nasrallah ausgerufen. Zugleich verbreitete Iran eine Botschaft von der neuen Führung der Hisbollah, die gelobte, "ihren Dschihad fortzusetzen, um den Feind [Israel] zu konfrontieren, Gaza und Palästina zu unterstützen und den Libanon und sein standhaftes und ehrenhaftes Volk zu verteidigen".
Die Tatsache und die Art der Ermordung Hassan Nasrallahs durch Israel hat im Nahen Osten Schockwellen ausgelöst. Das Ereignis markiert den Höhepunkt jahrzehntelanger Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah, vor allem weil die Organisation tief mit der palästinensischen Sache verwoben ist und höchstwahrscheinlich auch ohne Hassan Nasrallah weiter bestehen bleibt. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die politischen, militärischen und internationalen Implikationen von Nasrallahs Ermordung weitreichende Folgen haben und die breitere Dynamik der Geopolitik im Nahen Osten beeinflussen werden.
Die Entscheidung Israels, Nasrallah zu töten, soll Medienberichten zufolge, die sich auf verantwortliche israelische Quellen berufen, damit zu tun haben, dass sich Nasrallah einem von Israel vorgeschlagenen Teil-Waffenstillstand zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee, allerdings unter Ausschluss von Gaza, unerschütterlich widersetzt hatte. Damit war er seiner Linie treu geblieben, mit der er die Aufspaltung der Achse des Widerstandes gegen Israel auf Kosten der Palästinenser stets verhindert hat. Mit seiner prinzipientreuen, vorbildlichen Ausstrahlung in den ganzen Nahen Osten wurde der weit über den Libanon hinaus populäre Anführer der Hisbollah von Jahr zu Jahr mehr zu einem kolossalen Hindernis für Israels Strategie des "Aufteilens und Herrschens", die anfangs, zum Beispiel in den arabischen Golfstaaten, nennenswerte Erfolge aufweisen konnte.
Auch in Bezug auf den Gaza-Konflikt war Nasrallah gegen jede sogenannte "Friedenslösung", die die eigentliche Ursache, nämlich die Palästinafrage, nicht ansprach. Als erbitterter Gegner der israelischen Besatzungspolitik weigerte er sich konsequent, die Rechte der Palästinenser zu kompromittieren, und plädierte stattdessen für deren Befreiung. Diese entschlossene Unterstützung der palästinensischen Sache machte ihn nicht nur zum Hauptgegner Israels, sondern zu einem Symbol des Widerstands in der gesamten arabischen Welt und darüber hinaus. Und deshalb wurden er und seine Ehefrau von den zionistischen Mördern eliminiert.
Aber die Zionisten und ihre Mordhelfer im Kollektiven Westen jubeln zu früh, wenn sie jetzt glauben, die Hisbollah sei besiegt oder desorientiert und würde in der Abenddämmerung verschwinden. Die Schreiberlinge und Sprechköpfe, die unsere Medienanstalten bevölkern und so etwas glauben, haben keine Ahnung von der Struktur von Widerstandsbewegungen, die oft jahrzehntelang gegen einen technologisch, wirtschaftlich und militärisch weit überlegenen Feind gekämpft und am Ende gewonnen haben. In solchen Widerstandsorganisationen muss man immer damit rechnen, vom Feind unterwandert, mit technischen Mitteln ausgespäht oder vom Militär angegriffen zu werden.
Hierarchische Strukturen beziehungsweise Kommandoketten von oben nach unten, die den Kommandeur oder auch deren direkten Untergebenen "unersetzlich" machen, sind für das Überleben derartiger Organisationen tödlich. In der Hisbollah ist das gerade umgekehrt organisiert. Bei der letzten erfolgreichen Vertreibung der israelischen Besatzer aus dem Libanon, mit an die Tausend toter israelischer Soldaten, haben die Hisbollah-Kämpfer bewiesen, dass sie als Einheit auch ohne Kommandeur und selbst in Isolation wochenlang erfolgreich weiterkämpfen können.
Mehr zum Thema - Pager-Terror: Mossad rächt sich mit groß angelegter Operation an Arabern
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.