Meinung

Jetzt ist nicht der Moment für Elon Musks Rücktritt als CEO von Twitter

An diesem Wendepunkt in der Geschichte brauchen Amerika und die Welt den "Absolutisten der Redefreiheit", damit er seine eben erst begonnen Arbeit zu Ende führen kann. Ein idealistischer Appell an den Multimilliardär, der vermutlich schon deshalb ungehört bleiben wird, weil RT auf Twitter immer noch gesperrt ist.
Jetzt ist nicht der Moment für Elon Musks Rücktritt als CEO von TwitterQuelle: AFP © Twitter account of Elon Musk / @elonmusk / AFP

Von Memoree Joelle

Vergangene Woche führte Elon Musk eine seiner berühmten Twitter-Umfragen durch und fragte die User, ob er als CEO des sozialen Netzwerks zurücktreten solle. Die Ergebnisse zeigten, dass 57,5 Prozent dafür stimmten und 42,5 Prozent meinten, dass er bleiben sollte. Musk kündigte kurz darauf an, dass er als CEO zurücktreten werde, sobald er "jemanden finde, der verrückt genug ist, den Job zu übernehmen".

Es gibt zahlreiche mögliche Gründe, warum er sich entschieden hat, diese Umfrage durchzuführen. Einige sagen, es sei ein Marketinggag gewesen, was ein überzeugendes Argument wäre. Andere glauben, dass er es getan hat, um Bots zu identifizieren, was auch ein vernünftiger Grund wäre. Aber was auch immer die Absicht war, jetzt ist für Musk nicht die Zeit zurückzutreten – nicht nur als CEO von Twitter. Wenn Musk ein Mann seines Wortes ist, muss er als sichtbarer Kämpfer für die Meinungsfreiheit an allen Fronten an Ort und Stelle ausharren.

Dem Milliardär ist sicherlich nicht entgangen, dass bei dieser Umfrage – wie übrigens bei allen Twitter-Umfragen – sich nur Personen beteiligen konnten, die Twitter überhaupt aktiv nutzen. Er muss sich auch der vielen User-Accounts bewusst sein, die immer noch nicht wiederhergestellt wurden, obwohl sie überhaupt nie hätten gesperrt werden dürfen, wie der beliebte Podcast Disaffected  von Josh Slocum – was ist damit los Elon? Und Musk wird sicherlich berücksichtigt haben, dass viele andere erst dann zu Twitter zurückkehren werden, wenn Trump zurückkehrt, was er aber wohl nicht tun wird.

Vor diesem Hintergrund sind seine Umfragen auf Twitter von Natur aus nicht repräsentativ. Die "Vox Populi, Vox Dei" (Die Stimme des Volkes ist die Stimme der Götter) – wie er nach dem Endresultat der Umfragen gerne twittert – umfasst eine eher kleine Gruppe der weltweiten Bevölkerung. Aber auch außerhalb des Universums von Twitter, wo Menschen an einem von Gott geschaffenen Ort leben, der als Universum bekannt ist, will man Rede- und Pressefreiheit. In diesem Sinne hoffe ich, dass Elon Musk, der Mann selbst und nicht nur der Geschäftsmann, zu seinem Wort steht. 

Es ist verständlich, dass ein CEO gegenüber seinen Aktionären und seinen Kunden Rechenschaft ablegen muss. Als er Twitter kaufte, wusste Musk jedoch, dass er sich mit viel mehr beschäftigen wird, als mit dem bloßen Kauf eines Social-Media-Unternehmens. Er kaufte Twitter nicht, weil er dachte, es sei eine großartige Investition. Damals erklärte er: "Ich habe es nicht getan, um mehr Geld zu verdienen. Ich habe es getan, um zu versuchen, der Menschheit zu helfen, die ich liebe." Ein edles Gefühl in der Tat. Ich hoffe, er liebt seine Landsleute am meisten – uns, das amerikanische Volk. Die Menschen, die das großartige Land ausmachen, das ihn bereichert hat. Die Menschen, deren Präsidentschaftswahlen von korrupten Regierungsbeamten beeinflusst wurden und die immer noch behaupten, dass wir alle in einer "Demokratie" leben, was wir ganz offensichtlich nicht tun.

Amerika braucht Elon Musk, um trotzig zu bleiben, mutig zu handeln und der Wahrheit zu folgen. Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment in der Geschichte. Jede einzelne Sache, die jetzt passiert, ist von Bedeutung und schafft einen Präzedenzfall für die Zukunft. Wie Trump hebt Musk den Vorhang vor dem Sumpf von Washington ein weiteres Stück hoch. Er bleibt aufmerksam – und das allein hat das Potenzial, den Lauf der Geschichte zu verändern. In einer Zeit, in der sich nur wenige Amerikaner von der eigenen Regierung vertreten fühlen, die aus Berufspolitikern besteht, die völlig ohne Kontakt zu den Menschen sind, für die sie eigentlich arbeiten sollen, ist Musk eine gewichtige Stimme. Als der Senat den neuesten ungeheuerlichen Haushalt durchpeitschte, mit dem noch mehr amerikanische Steuergelder ins Ausland geschickt werden, während wir hier im eigenen Land leiden, hat der CEO von Twitter sie zumindest zur Rede gestellt. Dafür danke ich ihm aufrichtig, denn heutzutage muss man ein Milliardär sein, um jemanden in Washington dazu zu bringen, einem zuzuhören.

Elon Musk hat – für jeden mit Augen sichtbar – die tiefe Korruption in vielen Bereichen der amerikanischen Regierung und der Technologiegiganten, mit denen sie zusammenarbeiten, offenbart. Trump hatte uns vor sieben Jahren davor gewarnt. Es ist natürlich ein gefährliches Terrain, so etwas offenzulegen. Wenn Musk sich also Sorgen um seine Sicherheit oder die Sicherheit seiner Kinder macht, hat er guten Grund dazu. Trotzdem ist die Katze jetzt aus dem Sack. Für jeden, der auch nur die geringste Aufmerksamkeit aufbringen kann, sind jetzt Belege dafür veröffentlicht worden, dass das FBI und die CIA gegen das amerikanische Volk gearbeitet haben, indem sie zensierten und einschränkten, zu welchen Informationen der Rest von uns Zugang haben darf. Sie wollten, dass wir nur einem Narrativ glauben – unheimlich ähnlich wie in Ländern wie China und Nordkorea.

Es liegen alle Beweise vor uns. Aber was können wir dagegen tun? Was ist überhaupt jemand bereit, dagegen zu tun? Herr Musk, wenn Sie dies lesen – was unwahrscheinlich ist, da RT auf Ihrer Plattform immer noch verboten ist – hören Sie nicht bei der Meinungsfreiheit auf. Setzen Sie sich für die gesamte Verfassung der Vereinigten Staaten ein, die angegriffen wird. Kämpfen Sie für uns. Verwenden Sie Ihr Geld und Ihre Macht, um unser Land zu retten. Vollenden Sie diese Aufgabe.

Aus dem Englischen

Memoree Joelle ist Schriftstellerin und Verfechterin des konstitutionellen Konservatismus. Sie lebt Los Angeles.

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