Propaganda in US-Filmproduktionen: Wie uns Hollywood im Auftrag der US-Regierung die Köpfe vernebelt
von Desiree Lambert
Der US-amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA blickt auf eine lange Ära der Nachrichtenmanipulation zurück. Die Bemühungen reichen sogar bis vor die Zeit der Gründung dieses Geheimdienstes selbst Ende der 1940er Jahre zurück, als die CIA dann Hunderte von US-amerikanischen und ausländischen Journalisten im Geheimen als bezahlte oder unbezahlte Mitarbeiter und Zuträger beschäftigte. Untersuchungen des US-Kongresses im Jahr 1975 sollten die systematische Medienmanipulation stoppen – zumindest offiziell. Denn in Wahrheit sind die Möglichkeiten des US-Militär- und Geheimdienstimperiums, sowohl manipulierende Desinformationen als auch Propaganda und direkte Lügen zu verbreiten, umfangreicher und vielfältiger als jemals zuvor geworden. Eines ihrer wichtigsten Werkzeuge hierbei ist die so genannte Traumfabrik Hollywood.
Die Manipulation von Menschen durch politische Propaganda ist in der Regel dann am wirksamsten, wenn die ihr ausgesetzten Zielgruppen erst gar nicht erkennen, dass sie gerade Propaganda konsumieren. Dass wir insbesondere in Zuständen der Entspannung – etwa beim Anschauen von fesselnden Filmen oder beliebten Serien – für Propaganda durchaus empfänglich sind, erforschte der US-Sicherheitsapparat bereits sehr früh. So sollen die Inhalte zur "Unterhaltung", die von den sogenannten "Entertainment Liaison Offices" des US-Militär- und Geheimdienst-Komplexes durchaus sehr sorgfältig gestaltet werden, den Menschen nicht nur die US-Sichtweise auf geopolitische Fragen und Kriege eintrichtern. Sie sollen die Menschen auch zu aktiven Handlungen motivieren, gegen die sie sich andernfalls womöglich wehren würden.
Ein aktuelles Beispiel für die Manipulationsversuche der US-Regierungsbehörden ist der Film "Top Gun: Maverick", bei dessen Produktion sogar (wieder einmal) ein US-Rüstungsproduzent, in diesem Fall Lockheed Martin mitwirkte. Neben der herkömmlichen Story vom US-Patriotismus, die dem Zuschauer ganz im Gegensatz zur brutalen Realität eines jeden Krieges eine ehrenvolle und heldenhafte US-Marine vorgaukelt, die sich lediglich für Frieden und Demokratie in der Welt einsetzt, soll die Handlung zudem möglichst viele junge US-Amerikaner dazu bewegen, sich für den Militärdienst zu melden.
Und dabei ist dieser Film längst keine Ausnahme mehr. Die wachsende Einflussnahme wurde vor wenigen Jahren durch Enthüllungen von offenzulegenden US-Regierungsdokumenten bekannt. Diese zeigten, dass US-Geheimdienste und Militär Einfluss auf mehr als 1.000 Film- und Serienproduktionen genommen hatten, zum Teil subtil, zum Teil durch direkte Eingriffe. Je besser die Filme vermutlich in der Zielgruppe ankommen würden, desto mehr Unterstützung für die Produktion gab es – beim Budget, bei den Drehorten, bei den Kulissen, Geräten authentischen Waffen und schließlich Kostümen.
Eines der besten Beispiele für die Einflussnahme von US-Militär und Geheimdiensten auf Hollywood-Filmproduktionen, ist der Film "Der Anschlag", der mit Stars wie Ben Affleck und Morgan Freeman in den Hauptrollen aufwarten kann. In dem Film, der auf einem Roman von Tom Clancy basiert, versucht ein geheimer Neonazi-Ring den Dritten Weltkrieg zu provozieren, indem er eine Atombombe in einem US-Football-Stadion zündet und das so aussehen lässt, als sei Russland der Urheber gewesen. "Man führt keinen Krieg gegen Russland und Amerika. Man bringt Amerika und Russland dazu, einander zu vernichten", erklärt der Hauptbösewicht in dem Film. Daraufhin hat CIA-Agent Jack Ryan (Ben Affleck) nur wenig Zeit, die wahren Hintergründe des Anschlags herauszufinden und das drohende atomare Armageddon zu verhindern.
So machte das US-Verteidigungsministerium seinerzeit noch nicht mal mehr einen Hehl daraus, dass der Action-Film quasi eine Ko-Produktion des Pentagons und der Paramount Pictures ist. Das Ziel der Zusammenarbeit war und bleibt aus Sicht der Generäle wiederum simpel: Rekruten anwerben. "Wir suchen die Gelegenheit, über ein machtvolles Medium direkt mit der amerikanischen Öffentlichkeit zu kommunizieren", erklärte der damalige Beauftragte des US-Verteidigungsministeriums für Unterhaltungsmedien, Philip M. Strub, der New York Times. Chase Branson, ehemaliger Hollywood-Verbindungsmann der CIA, kommunizierte die Beweggründe für den Film noch etwas genauer. Gegenüber der New York Times sagte er damals stolz:
"Wir waren nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch uns selbst einen Film schuldig, der uns ein gutes Gefühl von uns selbst vermittelt."
Die genauere Betrachtung dieser Filme zeigt hingegen lediglich, dass die meisten von ihnen eine zugrundeliegende Ideologie befördern, nämlich dass die militärische Vormachtstellung der USA in der Welt ganz grundsätzlich zu begrüßen und zu sichern sei. Eine gefährliche Botschaft, die sich dennoch in die Köpfe der Menschen zu schleichen scheint. Das kann man sowohl an den Darstellungen der tagtäglichen Nachrichten als auch an unzähligen Kommentaren in den Sozialen Medien erkennen. Und die Reflexionen über den Krieg in der Ukraine zeigen deutlich: das Propagandaprogramm der Amerikaner war erfolgreich.
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