Meinung

Wir Amerikaner befinden uns jetzt in einem kalten Bürgerkrieg

Trotz des Versprechens von Joe Biden von Einheit während seines Präsidentschaftswahlkampfs 2020, ist es seiner Regierung nicht gelungen, das Volk zu einen. Im Gegenteil: Seine spaltende Rhetorik führte dazu, dass die Amerikaner polarisierter sind denn je.
Wir Amerikaner befinden uns jetzt in einem kalten BürgerkriegQuelle: AFP © Roberto Schmidt

Ein Kommentar von Memoree Joelle

Ich würde argumentieren, dass Amerika bereits nach den Wahlen 2020 in einen "kalten Bürgerkrieg" geraten ist. "Wir, das Volk" ist sich in einigen wichtigen Fragen einfach nicht einig, und es hilft nicht, dass viele dieser offenen Fragen auf uns geworfen wurden, beginnend mit COVID-19. Seit dem ersten Lockdown, der unsere Wirtschaft lahmgelegt hat, befinden sich die Amerikaner bei fast allem im Streit – insbesondere, wenn es um COVID-19 geht.

Wir sind vehement gespaltener Meinung über Impfstoffe, Impfausweise, Maßnahmen und Gesichtsmasken. Und Präsident Biden versucht mit seinen spaltenden Ansagen nicht gerade, die auflodernden Flammen zu löschen. Im vergangenen Februar letzten Jahres forderte er die Zwangsimpfung für alle Angestellten der Bundesregierung. Dann, im September, schockierte er Amerika mit der Bemerkung, dass seine "Geduld mit den Millionen von Amerikanern nachlässt", die sich die Impfung nicht verabreichen lassen wollen. Dies war eine bizarre Aussage eines US-Präsidenten, zumal Amerikaner, einschließlich derer, die sich gegen eine Impfung entschieden haben, die Menschen sind, für die er arbeitet.

Dann, Ende Dezember, wiederholte er seine Bemerkungen zum "dunklen Winter" aus den Debatten vom Wahlkampf 2020 und sprach zwei getrennten Kategorien des amerikanischen Volks an – die Geimpften und die Ungeimpften. "Wir erwarten einen Winter mit schwerer Krankheit und Tod für die Ungeimpften – einen Winter für sie selbst, für ihre Familien und für die Krankenhäuser, die sie bald überwältigen werden", sagte er. Der Versuch, eine Bevölkerung durch Angst und Einschüchterung zu etwas zu zwingen, ist kein typisches Verhalten eines amerikanischen Präsidenten. Diejenigen, die ihn gewählt haben, werden das möglicherweise nicht wahrnehmen und diejenigen, die ihn nicht gewählt haben, fühlen sich zweifellos noch mehr entrechtet.

Während die Regierung von Biden sich weiterhin auf alles, was mit COVID-19 zu tun hat, konzentriert, ist die häufigste Todesursache in den USA für Personen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren eine Überdosis Fentanyl. Diese Droge fließt ins Land als Folge der Krise an unserer südlichen Grenze, eine Krise die sowohl für Amerika als auch für Mexiko verheerend, aber für Drogenkartelle und Menschenhändler hochprofitabel ist. Dies ist eine düstere Tatsache, die wir nicht ignorieren können, und bildet den Hintergrund für die Unsicherheit und das Chaos, die unsere Gemeinschaft befallen haben.

Gleichzeitig wird unser Land von aufeinanderfolgenden Krisen heimgesucht, einschließlich einer Kriminalitätsrate in Rekordhöhe in unseren Großstädten, einer nie endenden Pandemie, die Biden nicht einfach "herunterfahren" kann, während gleichzeitig zahllose US-Bürger in die Armut gezwungen werden. Getroffen von einer Hyperinflation, die es seit der Ära von Jimmy Carter nicht mehr gegeben hat, kämpft Amerikas Mittel- und Unterschicht ums Überleben. Die Preise für Treibstoff explodieren, Lebensmittel sind teurer geworden, und schließlich haben wir einen Immobilienmarkt, in dem sich nur die Reichen den Kauf von Häusern leisten können. In einer "Haben- oder Nichthaben-Wirtschaft" ist es erwartbar, dass die Bürger unruhig werden.

Obwohl all dies zwar ausreicht, um eine ohnehin schon frustrierte Bevölkerung noch mehr zu frusten, unruhiger, ängstlicher und wütender zu machen, ist es lediglich die Oberfläche dessen, was uns tief innerhalb der Gesellschaft trennt. Direkt unter dieser Oberfläche befinden sich zwei Lager politischer Ideologien, die sich schon immer im Krieg befanden, aber jetzt ist die Hitze auf Stufe 11 erhöht worden. Das halbe Land – und das darf man nicht vergessen – hat für Donald Trump gewählt. Viele von ihnen glauben, dass er die Wahlen in Wahrheit gewonnen hat. Um noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, hatten wir das unglückliche Ereignis vom 6. Januar im Kapitol, von dem die Linke immer noch darauf besteht, dass es sich um einen "Revolte" gehandelt hat, während die andere Seite glaubt, dass es ein fehlgeschlagener Massenprotest war.

Wir sind gespalten beim Thema der kritischen Rassentheorie, dank dem unaufhörlichen Anfachen der Rassenspaltung durch betrügerische und schamlose Medien. Viele Amerikaner vertrauen den Medien ohnehin nicht mehr und verfügen daher über keine verlässlichen Informationsquellen. Wie können wir uns unter diesen Bedingungen überhaupt noch verständigen? Einheit scheint ein ferner Traum aus dem Jahr 2019 zu sein.

Aber bei dieser Rechts-Links-Fehde geht es nicht nur um Politik, eine scheiternde Wirtschaft oder darum, wer sich einen Impfstoff hat verabreichen lassen oder nicht. Es geht auch nicht um Rasse oder Geschlecht. Wenn das alles wäre, wäre die Welt eigentlich in Ordnung. Aber wir stehen vor einer größeren Hürde. Die Wurzel unserer Zwietracht sind die gegensätzlichen Meinungen, was unsere Grundrechte und körperliche Autonomie betrifft, wie wir unsere Kinder erziehen und unterrichten sollen sowie der Stellung von Gott und Religion in unseren Institutionen und in unserer Kultur. Es gibt diejenigen unter uns, die das Land so beibehalten wollen, wie es auf jüdisch-christlichen Werten gegründet wurde, und diejenigen, die ein säkulares Amerika wollen.

Ein zweiter amerikanischer Bürgerkrieg ist nicht wahrscheinlich. Aber ein physischer Kampf ist nicht in jedem Fall schlimmer, als in einem Land zu leben, das ideologisch dermaßen verkracht ist, dass man es nicht mehr ertragen kann, zusammenzuleben. Wir sind nicht mehr eine Nation, sondern zwei, die durch die Umstände gezwungen sind, Land und Ressourcen zu teilen. Das sind sicherlich nicht die Zutaten, die eine Nation großartig machen. Wir brauchen ein Gewebe, das uns zusammenhält, damit wir uns zumindest über eine gemeinsame Geschichte vereinen und auf eine Zukunft hoffen können. Aber dieses Gewebe haben die Amerikaner im Moment einfach nicht.

Was die Amerikaner stattdessen haben, ist ein Klassenkampf, der von einigen Eliten an der Spitze geschürt wird, darunter einige verräterische Politiker und Milliardäre. Diese Leute genießen es, unseren Streit auszunutzen, und sie kennen alle Konflikte, die ich oben erwähnt habe, sehr gut. Sie fördern diese Konflikte, weil sie wissen, dass sie uns schwächen.

Was die Eliten und Globalisten immer anstrebten, ist eine globale wirtschaftliche Vorherrschaft durch einen globalen Kommunismus. Das Ziel einer neuen Weltordnung wird nicht mal mehr versteckt – es wird ganz offen darüber gesprochen. Die Vereinigten Staaten sind absolut das einzige Land, das den Eliten und Globalisten im Weg stehen könnte. Und genau deshalb haben wir als Nation Hoffnung. Es wird einige Zeit und viel harte Arbeit brauchen – aber es gibt einen Weg zurück.

Amerikas Gründerväter haben uns die Verfassung geschenkt. Alles, was wir tun müssen, um unser Land und unsere Freiheit zu retten, ist diese zu verteidigen. Unabhängig von politischer Partei, Rasse, Glauben, Religion oder Klasse sind wir ALLE durch unsere Verfassung geschützt. Sie ist das Einzige, was wir teilen, die uns, wenn sie so bewahrt wird, frei hält. Das liegt daran, dass dieses Dokument uns und der Welt sagt, dass wir unsere Rechte nicht von der Regierung erhalten, sondern von Gott. Es hält uns die übermächtige Regierung vom Hals – und wenn wir uns die Regierung vom Hals halten können, werden wir uns nicht gegenseitig an die Kehle gehen.

Ich erinnere mich an den Science-Fiction-Film "Independence Day" aus den 1990er Jahren mit Will Smith, in dem die gesamte Menschheit gezwungen ist, zusammenzukommen, um eine Invasion versklavender Außerirdischer abzuwehren. Im Film muss jeder lernen zu kommunizieren, um seine Existenzberechtigung zu verteidigen. Man schloss sich zusammen, um sich gegen die eigene Vernichtung zu wehren. Wir sollten dasselbe tun, solange wir noch können.

Auch wenn wir in Bezug auf Politik, Gesichtsmasken, Impfstoffe, Einwanderung, Waffen, Umwelt und mehr vehement anderer Meinung sind, müssen wir für unser Existenzrecht als Nation kämpfen. Wenn wir der herrschenden Klasse weiterhin die beispiellose Autorität gestatten, die sie sich unter dem Deckmantel von COVID-19 angeeignet hat, wird man in Zukunft jede Gelegenheit wahrnehmen, um jeden Aspekt unseres Lebens zu kontrollieren, und unsere Freiheit wird auf die gleiche Weise untergraben, wie wenn man pleite geht – erst allmählich, dann alles auf einmal.

Das ist der wahre Krieg, der gerade geführt wird, und es ist längst an der Zeit, dass wir alle aufwachen und es wahrnehmen, egal ob man ein Republikaner oder ein Demokrat oder keines von beidem ist. Wir können wieder über Politik und Gesichtsmasken streiten, nachdem wir die Macht für das Volk wiedererlangt haben. Aber gerade jetzt müssen wir gegen diejenigen kämpfen, die gerne sehen würden, wie wir uns gegenseitig zerstören.

Beginnen wir also das Jahr 2022 mit diesen weisen Worten und lasst sie uns breit teilen: "Wir, das Volk der Vereinigten Staaten, zusammengekommen um eine vollkommenere Union zu bilden, Gerechtigkeit herzustellen, innere Ruhe zu gewährleisten, für die gemeinsame Verteidigung zu sorgen, das allgemeine Wohlergehen zu fördern und uns und unserer Nachkommenschaft den Segen der Freiheit zu sichern, verordnen und etablieren diese Verfassung für die Vereinigten Staaten von Amerika." Das müssen die Amerikaner tun, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Der Bürgerkrieg wird warten müssen.

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Übersetzt aus dem Englischen.

Memoree Joelle ist Schriftstellerin und Konservative, die in Los Angeles lebt.

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