Meinung

Der medizinisch-industrielle Komplex als Goldesel von Big Pharma

Der medizinisch-industrielle Komplex ist – wie der militärisch-industrielle Komplex – eine Bedrohung für die Demokratie. Die Öffentlichkeit hat erkannt, dass Angst zur Meinungsbildung verwendet wird, um Kriege zu führen und die Kontrolle über die Bürger zu übernehmen. Aber beim medizinisch-industriellen Komplex fällt sie nun auf dieselbe Illusion herein.
Der medizinisch-industrielle Komplex als Goldesel von Big PharmaQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Hardt / Geisler-Fotopres

von Rachel Marsden

Zu sehen, wie die Taliban wie GI Joe in ihren neu erbeuteten US-Kampfanzügen durch Kabul paradieren und mit den besten Waffen posieren, die der US-Steuerzahler kaufen konnte, hinterlässt einen bitteren Geschmack im Mund selbst jener, die zu den leidenschaftlichsten Unterstützern ausländischer Militärinterventionen gehören.

Und nachdem auch bei anderen gescheiterten Versuchen, Regierungen zu stürzen, weitere Milliarden ins Klo gespült wurden – wie im Fall von Syrien, wo massive Mittel für CIA- und Pentagon-Programme bereitgestellt wurden, um "rebellische" Stellvertreterkämpfer gegen die syrische Armee zu unterstützen, oder dem des Irak, der nicht die Art von blinder prowestlicher Marionettenregierung hervorgebracht hat, die sich die USA und ihre Verbündeten erhofft hatten –, schwindet die öffentliche Unterstützung dieser ausländischen Militärabenteuer. Die Vorstellung, Krieg sei ein Katalysator für Demokratie, wurde wiederholt als falscher Vorwand entlarvt.

Der größte Verlierer ist der militärisch-industrielle Komplex, der davon lebt, Waffen für diese Kriege herzustellen und zu verkaufen. Da die Öffentlichkeit immer weniger anfällig dafür ist, den fadenscheinigen Begründungen westlicher Regierungen für ihre Kriege Glauben zu schenken, wie soll man in Zukunft weiterhin die Übertragung von Vermögen vom Steuerzahler an die Kumpel im privaten Sektor rechtfertigen? Krieg war schon immer ein Blankoscheck für Ausgaben, denn Sicherheit ist anscheinend wie ein Van-Gogh-Gemälde, bei dem man es nicht wagen darf, seinen Wert nach oben zu begrenzen. Bisher war man der Meinung, dass eine zu geringe Zuwendung für den Verteidigungssektor eine existenzielle Bedrohung für das eigene Wohlergehen darstellen könnte.

Aber jetzt fängt die Öffentlichkeit an, die Scharade zu durchschauen. Sie betrachtet die Verbindung zwischen Terrorbekämpfung im Inland und Kriegsanstrengungen im Ausland als zunehmend brüchig, wenn nicht sogar kontraproduktiv.

Die Verteidigungsausgaben selbst wurden in den letzten Jahren in andere Kanäle umgeleitet, nachdem Experten den Cyberkrieg als eine größere Bedrohung als den Terrorismus bezeichnet hatten. Dieser Wendepunkt hat es der Verteidigungsindustrie ermöglicht, ihre Ausgaben in einen Sektor umzuleiten, der von einem zunehmend dichten Nebel des Krieges verhüllt wird, und das zu einer Zeit, in der konventionelle Schlachtfelder und die damit verbundenen Lügen für den Geschmack der Regierungen zu transparent geworden sind. Der breiten Öffentlichkeit fehlt es hingegen weitgehend an der Fähigkeit, die Geschehnisse im Cyberspace zu verstehen. Dort haben selbst Experten Schwierigkeiten, die Zuordnung von Angriffen zu beweisen und zuverlässig zu belegen. Zudem können Cyberangriffe als Propaganda missbraucht werden, um die politischen Ziele einer Regierung zu unterstützen.

Und da die Menschen zunehmend von Technologie und Internet abhängig sind, vom Einkaufen über Selbstdarstellung bis hin zu sozialen Netzwerken, wird es für sie einfacher, ihre Privatsphäre für die Sicherheit von Plattformen zu opfern, die für ihr Leben von großer Bedeutung sind. Viele Benutzer schätzen ihre Privatsphäre sowieso nicht sehr, angesichts all der Informationen, die sie im Austausch gegen öffentliche Aufmerksamkeit durch Fremde von sich preisgeben.

Und in dieses Klima platzen jetzt die zunehmend verbreiteten, von Regierungen vorgeschriebenen elektronischen "Gesundheitspässe", die derzeit weltweit eingeführt werden, da ein Gericht nach dem anderen ankündigt, dass die Menschen verpflichtet sind, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen – in einigen Ländern mindestens drei davon, wie beispielsweise in Israel –, um Zugang zu alltäglichen Orten wie Fitnessstudios, Restaurants, Kinos oder Verkehrsmitteln zu bekommen.

Ein ganzer medizinisch-industrieller Komplex entsteht jetzt rund um die QR-Code-Sicherheit, -Verwaltung und -Verifizierung, im Gleichschritt mit den de facto obligatorischen Big-Pharma-Impfungen, die von den Regierungen mit Steuergeldern bezahlt werden. Der Begriff der ärztlichen Schweigepflicht wurde aus dem Fenster geworfen, wobei Kellner oder Sicherheitsbeamte im Wesentlichen die Kontrolle über die Einhaltung der Impfpflicht übernehmen.

Die Leichtigkeit, mit der sich viele Menschen daran gewöhnt haben, alles online zu teilen, bedeutet, dass sie jede Verletzung der Privatsphäre meist nur mit den Schultern abtun. Der Gesundheitspass ist zu ihrer Sicherheitsdecke geworden. Sie fühlen sich geschützt, wenn sie Veranstaltungen besuchen, bei denen ein Gesundheitspass verlangt wird, obwohl die Behörden zugeben, dass geimpfte Gäste durchaus in der Lage sind, sich das Virus einzufangen und es zu übertragen.

Es ist nicht die Sammlung ihrer Informationen, um die sich diese Leute Sorgen machen sollten, sondern vielmehr, wie Regierungen diese Informationen letztendlich gegen sie verwenden können. Sie mögen es jetzt gut finden, ihren Impfstatus mit Kellnern zu teilen, aber was würde passieren, wenn ihr Online-Verhalten plötzlich ihr tägliches Leben beeinflusst? Genau das ist in China im Rahmen des Sozialkreditsystems des Landes der Fall, wo bestimmte Online-Aktivitäten dazu führen können, dass ein elektronischer Pass eingeschränkt wird oder man alternativ dafür belohnt wird, dass man den Launen des Establishments entspricht.

Es sind nicht die offensichtlichen Fallgruben von Kriegen in Übersee, um die wir uns derzeit Sorgen machen müssen, sondern eher die neuen Systeme, die zu Hause aufgebaut werden und als Goldesel von Big Pharma auf Kosten unserer grundlegendsten Freiheiten dienen.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Übersetzt aus dem Englischen. Rachel Marsden ist Kolumnistin, politische Strategin und Moderatorin einer unabhängig produzierten französischsprachigen Sendung, die auf Sputnik France ausgestrahlt wird. Ihre Webseite ist zu finden unter rachelmarsden.com

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