Moskau dementiert Pressebericht: Putin soll Befehl zur Unterstützung Trumps erteilt haben

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin verurteilte die Meldung der britischen Zeitung Guardian über einen mutmaßlichen Befehl zur Unterstützung von Trumps Wahlkampf im Jahr 2016 als "grundsätzlich unwahr".
Moskau dementiert Pressebericht: Putin soll Befehl zur Unterstützung Trumps erteilt habenQuelle: AFP © Kirill KUDRYAVTSEV / AFP

von Bryan MacDonald

Moskau hat scharf auf eine Reihe von Behauptungen reagiert, die sich auf anonyme und nicht überprüfbare Quellen stützten und denen zufolge der russische Präsident Wladimir Putin seine Geheimdienstleute angewiesen haben soll, Donald Trumps Kampagne für die US-Präsidentschaftswahlen 2016 zu unterstützen.

Dmitri Peskow, Putins Pressesprecher, kritisierte in einem exklusiven Statement gegenüber RT am Donnerstagabend scharf die Behauptungen, die am Tag zuvor in der britischen Zeitung The Guardian erschienen waren. Er bemerkte:

"Das ist totale Fiktion. Streng genommen ist es völliger Unsinn. Natürlich ist dies das Kennzeichen einer absolut minderwertigen Publikation. Entweder versucht die Zeitung, irgendwie ihre Popularität zu steigern, oder sie hält an einer wütenden russophoben Linie fest."

In dem Artikel, der von den britischen Journalisten Luke Harding und zwei weiteren Guardian-Mitarbeitern verfasst wurde, wird behauptet, dass Putin während einer geschlossenen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates Russlands höchstpersönlich eine Geheimdienstoperation in Auftrag gegeben hätte, um den "psychisch labilen" Donald Trump für die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 zu unterstützen. Die angebliche Sensationsnachricht beruft sich dabei auf Dokumente, die angeblich aus Kreml-Kreisen stammen sollen.

Harding hat eine lange Geschichte von Veröffentlichungen falscher Geschichten im Zusammenhang mit der sogenannten "Russiagate"-Verschwörungstheorie vorzuweisen, die besonders populär wurde, nachdem Trump in das höchste Amt der Vereinigten Staaten gewählt worden war. Im Jahr 2018 veröffentlichte er zum Beispiel eine komplett gefälschte Geschichte darüber, dass sich der Wikileaks-Gründer Julian Assange und der US-amerikanische Lobbyist Paul Manafort angeblich in London getroffen hätten. Der Artikel stützte sich ebenfalls auf anonyme "Quellen". Obwohl die Behauptung eindeutig widerlegt wurde, weigerte sich der Guardian, den Bericht zu korrigieren.

Während er sich im Jahr 2007 beruflich in Moskau aufhielt, wurde Harding durch The Exile, ein kleines, unabhängiges und jetzt nicht mehr existierendes Magazin, bereits des Plagiats beschuldigt. Sein Arbeitgeber antwortete damals mit einer Entschuldigung für das mutmaßliche Plagiat.

Laut dem Guardian-Bericht vom Donnerstag hätten die russischen Spitzenbeamte des Kremls darin übereingestimmt, dass eine Trump-Regierung helfen würde, Moskaus angebliche strategische Ziele zu sichern, etwa die Förderung von "sozialem Aufruhr" in den USA und "eine Schwächung der Verhandlungsposition des amerikanischen Präsidenten". Und das trotz der ohnehin lange zerrütteten Beziehungen zwischen den beiden Nationen und der Verhängung von weiteren Sanktionen gegen Russland während Trumps Amtszeit.

Peskow erklärte weiter:

"Sicherlich entspricht das alles nicht der Wahrheit und kann unmöglich auf Fakten beruhen. Es ist grundsätzlich unwahr. Das ist entweder Teil eines laufenden Versuchs, Russland und Putin zu dämonisieren, was The Guardian von Zeit zu Zeit gerne tut, oder es ist ein verzweifelter Versuch, durch die Veröffentlichung solcher Geschichten neue Leser zu gewinnen."

Trumps gesamte Präsidentschaft wurde von einer Reihe irriger "Russiagate"-Behauptungen begleitet und geplagt. Seine Gegner beharrten immer wieder darauf, dass er mit dem Kreml verbündet oder sogar ein russischer Agent sei. Trotz solcher Behauptungen wurde trotz zahlreicher Untersuchungen nie ein klarer Beweis für irgendeine unzulässige Beeinflussung in Verbindung mit Moskau vorgelegt.

Im Mai erklärte ein russischer Top-Diplomaten gegenüber RT, dass die Beziehungen nach Washington, D.C. seit dem Ende von Trumps Amtszeit tatsächlich aufgetaut seien, weil es eine Rückkehr zu mehr Berechenbarkeit gegeben habe. Russlands stellvertretende Vertreter bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, sagte:

"Wir wissen, dass viele Personen in der aktuellen Regierung tatsächlich Profis mit großer diplomatischer Erfahrung sind ... Manchmal fehlte uns das bei der Trump-Regierung, einige Vertreter dort waren ein wenig exzentrisch oder zu politisch, und es war sehr schwierig zu verstehen, was sie wirklich wollten."

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