Sarif: Beispiellose Menschenmassen auf iranischen Straßen – Trump muss falsche Politik einsehen
Für dieses Ziel bedarf es laut Sarif aber keiner Militäraktionen. Der Außenminister betonte, dass die USA mit ihrem Wirtschaftskrieg gegen den Iran und der Ermordung des Kommandeurs der al-Quds-Einheit Qassem Soleimani die Eskalationsspirale in Gang gesetzt haben. Der Iran plane keine weiteren Angriffe, so Sarif, werde aber auf weitere US-Maßnahmen auf "eine sehr harte Art und Weise, aber angemessen reagieren".
Nach der Ermordung Soleimanis war es zu einer immensen Massentrauer im Iran gekommen, auch im Irak herrschte Wut, denn neben Soleimani war auch der Vizechef der irakischen Volksmobilmachungskräfte, Abu Mahdi al-Muhandis, und vier weitere Iraker sowie vier weitere Iraner getötet worden. Im irakischen Parlament stimmte man als Reaktion darauf sogar dafür, dass die im Land ohnehin schon sehr umstrittenen US-Truppen den Irak verlassen sollten.
Hier ein Video der Menschenmassen aus dem Iran:
This is the largest crowd I’ve ever witnessed in my life. I’ve never seen Iranians so unified, ever. This is Suleimani’s funeral in Ahvaz, Iran.Trump has no idea what he has done.pic.twitter.com/ScUhduX96S
— Amir (@AmirAminiMD) 5. Januar 2020
Die US-Regierung schätzte Folgen und Tragweite des Drohnenangriffs möglicherweise völlig falsch ein, zumindest meinen das Beobachter. US-Außenminister Mike Pompeo twitterte nach dem Drohnenmord sogar ein Video und schrieb, dass "Iraker auf der Straße für die Freiheit tanzen; dankbar, dass General Soleimani tot ist".
Iraqis — Iraqis — dancing in the street for freedom; thankful that General Soleimani is no more. pic.twitter.com/huFcae3ap4
— Secretary Pompeo (@SecPompeo) 3. Januar 2020
Es gab wohl tatsächlich eine kleine Gruppe Iraker, die dies tat, wie Zeugen zu dem Video sagen, jedoch spiegele diese Handvoll Menschen überhaupt nicht wahre Stimmung im Land wider. Tatsächlich herrschte breiter Zorn über den US-Angriff, denn dieser verletzte nicht nur die Souveränität des Landes, sondern tötete Menschen, die auch im Irak ihre Anhänger hatten. So kam es auch in Bagdad zu Protesten, bei denen die Angriffe verurteilt worden. Tausende marschierten auch hier für Soleimani sowie Muhandis.
Auch der iranische Außenminister reagierte auf den Tweet seines US-Amtskollegen. Er schrieb zu einigen Fotos, die er teilte:
Vor 24 Stunden behauptete ein arroganter Clown, der sich als Diplomat ausgibt, dass die Menschen in den Städten des Irak tanzen würden. Heute haben ihm Hunderttausende unserer stolzen irakischen Brüder und Schwestern ihre Antwort auf ihrem gesamten Gebiet angeboten. Das Ende der bösartigen US-Präsenz in Westasien hat begonnen.
24 hrs ago, an arrogant clown— masquerading as a diplomat— claimed people were dancing in the cities of Iraq.Today, hundreds of thousands of our proud Iraqi brothers and sisters offered him their response across their soil.End of US malign presence in West Asia has begun. pic.twitter.com/eTDRyLN11c
— Javad Zarif (@JZarif) 4. Januar 2020
Heute legte er dort nach und schrieb in Bezug auf Trumps Lobpreisungen der US-Militärstärke:
'Schöne Waffen' beherrschen nicht die Welt: die Menschen schon. Und die Menschen in unserer Region wollen die USA loswerden.
Vor der Kamera betonte er nun noch einmal, dass die USA einsehen müssten, dass sie auf Vernunftbasis auf die Menschen eingehen müssten.
Die Vereinigten Staaten müssen zur Vernunft zurückkehren. Die Präsenz des iranischen Volkes auf den Straßen vieler Städte, die in der Geschichte beispiellos ist, ein Meer der Menschlichkeit, muss die Vereinigten Staaten zur Besinnung bringen, dass sie, wenn sie mit diesen Menschen klarkommen wollen, mit diesen Menschen auf der Grundlage von Respekt, nicht auf der Grundlage von Drohungen und nicht auf der Grundlage von Sanktionen umgehen müssen.
US-Präsident Donald Trump verkündete gestern nach den Angriffen auf die US-Basen im Irak, dass er noch härtere Sanktionen gegen den Iran erlassen und zudem "die NATO bitten" werde, "sich viel stärker in den Nahostprozess einzubringen".
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