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Reste des Nazi-Bataillons "Donbass-Ukraine" verlassen Stellungen und drücken auf die Tränendrüse

Wie schon einige Einheiten des ukrainischen Militärs haben auch die Überreste des rechtsextremen freiwilligen Bataillons "Donbass-Ukraine" die Kampfverweigerung angesagt und als Video im Internet publiziert. Es fällt besonders auf: Die Terrormiliz flunkert, und das nicht nur ein bisschen.

Auf Video aufgenommene Kampfverweigerungsansagen ukrainischer Militäreinheiten mehren sich. Alle, die da im Namen ihres Zuges, Bataillons oder ihrer Kompanie sprechen, beschweren sich über inkompetente Befehlsgeber, die sie, wie es heißt, unnötig unter feindlichem Beschuss zurückließen. Ebenfalls alle bemängeln angeblich mangelhafte Ausrüstung und Bewaffnung. Einige beklagen sich auch über hohe Verluste, die die jeweilige Einheit, wie es heißt, kampfunfähig gemacht hätten. Den Wahrheitsgehalt solcher Kampfverweigerungsansagen zu überprüfen, ist in den meisten Fällen schwer – die Aussagen könnten stimmen, oder aber die Kämpfer sind unmotiviert und versuchen sich damit aus den Kampfhandlungen zu retten. Eine solche Videoansage sticht jedoch ganz besonders heraus: Selbst als Unkundiger bekommt man gleich beim ersten Zuschauen und Zuhören den Verdacht, dass etwas nicht stimmt – nicht stimmen kann.

Der erste der drei Redner stellt seine Einheit als die zweite Kompanie des 46sten separaten Schützenbataillons vor und beschreibt dann, wie die ach so inkompetenten höheren Ränge sie statt nach Saporoschje, wo sie die als Landwehr hätten fungieren sollen, nach Popasnaja im Gebiet Lugansk und damit mitten ins Kampfgeschehen warfen, das dort zu dieser Zeit – und das stimmt auf jeden Fall – wirklich ziemlich heiß entbrannte.

Erst einen Tag unter Mörserfeuer und ohne Essen, Wasser und Sanitäterdienst, dann unter Feuer von Kampfhubschraubern und –Flugzeugen sowie Raketenartillerie habe man die Stellung gehalten – und entschied sich ob der aussichtslosen, wie es hieß, Lage zum Rückzug. Unmittelbar anschließend seien die soeben verlassenen Schützengräben von Phosphormunition getroffen worden – überlebt hätte dort niemand.

Der zweite Sprecher beschwert sich über unzureichende Bewaffnung der Einheit und präsentiert stellvertretend dafür zwei Maschinengewehre: Eins des Typs Maxim, wie es ab dem Ersten Weltkrieg allseits eingesetzt wurde, und ein sowjetisches Degtjarjow DP-28 aus der Ära des Zweiten Weltkrieges.

Der dritte schließlich behauptet, eine weitere Kompanie befinde sich in derselben Lage wie zuvor die zweite. Und wer zuvor schon bei der Ansicht des ersten doch recht gut ausgestatteten Sprechers und der Männer hinter ihm leichten Verdacht schöpfte, der wird bei dem dritten Sprecher erst recht stutzig. Die Uniform dieses Herrn wie der Kameraden hinter ihm, mit den Rangabzeichen mit nach oben weisenden Chevronen und den schnittigen Hüten, sieht nicht nach der ukrainischen Armee aus – sondern nach einer Sondereinheit der USA oder Australiens im Vietnamkrieg.

Wer davon bewogen nun per Internet-Suchmaschine nach dem 46sten separaten Bataillon der ukrainischen Streitkräfte sucht, wird sofort feststellen: Separat ist es – nur ein einfaches Schützenbataillon ist es nicht. Es ist ein Sturmbataillon, eine Sondereinheit, mit einem eigenen Namen – "Donbass-Ukraine". Kann es sein, dass die Sprecher auch ansonsten ein wenig flunkern?

Gerade in Bezug auf ihre Ausrüstung. Die Granatgeräte unter den Sturmgewehrläufen sagen bereits, dass diese Einheit keineswegs nur nach dem Zufalls- und dem Restprinzip ausgestattet wurde. Doch da ist noch mehr – denn selbst Wikipedia weiß

Das Bataillon verfügt neben drei Sturmkompanien auf Schützenpanzern auch über eine Panzerkompanie und Artilleriebatterien mit Mörsern und mit 122-Millimeter-Haubitzen D-30 – ist also mit schweren Waffen deutlich besser aufgestellt als im Video vermittelt wird. Auch hat es eine eigene Aufklärungskompanie  – als separates Bataillon im Heer, das normalerweise eigentlich höchstens einen Aufklärungszug hätte! Und selbst damit hören die wundersamen Dinge nicht auf: Schon als ein seltsamer Zufall mutet es an, dass die Kämpfer russische Hubschrauber und Flugzeuge erwähnen – denn auch das 46ste Bataillon hat (oder hatte – Stand vor der russischen Intervention in der Ukraine) zwei Erdkampfflugzeuge des Typs Suchoi Su-25 und vier Kampfhubschrauber Mil Mi-24 zu seiner eigenen Verfügung.

Mit dieser Information im Hinterkopf kann man aus der Kampfverweigerung zwei Zwischenfolgerungen machen. Dies wäre einmal, dass das 46ste Sturm-Sonderbataillon "Donbass-Ukraine" wirklich materiell völlig unterversorgt ist (trotz doppelter Finanzierung – vom ukrainischen Staat und von einer Freiwilligenstiftung) und von einem völlig inkompetenten ukrainischen Kommando für völlig untypische Aufgaben wie Verteidigung von befestigter Stellungen zweckentfremdet wird. Zumindest gab das russische Verteidigungsministerium noch Ende März bekannt, dem Bataillon schwere Schäden zugefügt zu haben, und wenn dem so ist, dann kann es angehen, dass die Einheit seitdem nicht wieder aufgestockt wurde. Ganz auszuschließen ist das zumindest nicht.

Neben dieser ersten, von den Kämpfern der faschistischen Sturm-Spezialeinheit sicherlich bevorzugten Lesart ihrer Videoveröffentlichung hat eine zweite mögliche Zwischenfolgerung ebenfalls eine Daseinsberechtigung: Dass die Kader-Sturmtruppen mit den durchwachsenen Nacken schlicht auf die Tränendrüse drücken. Zwar entsteht dabei allerdings eher unfreiwillige Komik – denn dass sich die Nazis aus dem elitären "Donbass-Ukraine"-Bataillon auf Maschinengewehre aus den beiden Weltkriegen verlassen müssen, war allein schon angesichts ihrer im Video sichtbarer anderer Ausrüstung kaum zu glauben. Im übrigen hinterlässt auch der Rückzug aus den Stellungen nach dem Verlust, wie im Video gemeldet, lediglich eines Kameraden einen gehörigen Kratzer im Lack des separaten Sturmbataillons. Doch das alles bedeutet wiederum, dass die als Sondereinheit angesehenen Rechtsextremen völlig demoralisiert sind und jeglichen Rest an Kampeswillen verloren haben. Die Konsequenzen aus dieser Hypothese sind für Selenskij und die ukrainische Elite noch weniger erbaulich.

Auch schließen sich beide Zwischenfolgerungen beileibe nicht komplett aus. Doch zu welchem Schluss man von ihnen ausgehend  einzig und allein gelangen kann, liegt allerdings klar auf der Hand – und dieser Schluss wird für das Kiewer Regime alles andere als glimpflich sein.

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