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Ukraine: Der GAU von Tschernobyl jährt sich zum 34. Mal

Luftaufnahmen vom Samstag zeigen den vierten Reaktor von Tschernobyl am 34. Jahrestag der schlimmsten Nuklearkatastrophe der Geschichte. Wegen der anhaltenden Trockenheit erlebt die Sperrzone in diesem Jahr massive Waldbrände in der Region, wodurch die Strahlungswerte in einigen Gebieten durch den vom Feuer verursachten Rauch über den Normalwert anstiegen.
Ukraine: Der GAU von Tschernobyl jährt sich zum 34. Mal

Die Aufnahmen zeigen die Sperrzone rund um das Kernkraftwerk Tschernobyl. Wegen des ungewöhnlich trockenen und windigen Wetters entfachen sich immer wieder Waldbrände rund um die Zone aus.

In der Sperrzone, einem Gebiet von 30 Kilometern rund um den havarierten Reaktor, ist die Strahlenbelastung noch immer sehr hoch. Und genau dort brennt es. Das Feuer setzt radioaktives Material frei, eine Rauchwolke zog bereits in die Hauptstadt Kiew. Laut ukrainischen Behörden wurde keine erhöhte Radioaktivität in Kiew gemessen. Auch das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz hat die Lage radiologisch bewertet und erklärt, dass in der Ukraine außerhalb der Sperrzone leicht erhöhte Strahlenwerte auftreten, die aber nicht gesundheitlich bedenklich seien.

Die ukrainische Armee und die Nationalgarde helfen Feuerwehrleuten mit schwerem Gerät. Auch am Freitag waren noch mehr als 1.000 Kräfte im Einsatz. Doch es fehlt an vielem: an Feuerdetektoren, an schwerem Gerät zur Brandbekämpfung, an Schutzkleidung für die Feuerwehrleute. Was vorhanden ist, ist alt und nicht sehr zuverlässig. Und es fehlt auch an Feuerwehrleuten, denn deren Zahl ist in den vergangenen Jahren fast auf die Hälfte reduziert worden. Deutschland schickte daher Feuerwehrschläuche, einen Einsatzwagen und Dutzende Dosimeter zur Messung der Strahlenbelastung. 

"Die verheerenden Feuer zeigen, wie lange die Menschheit mit den gefährlichen Folgen von Atomunfällen zu kämpfen hat", sagte Atomexperte Heinz Smital der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. Durch die Flammen würden radioaktive Teilchen aufgewirbelt und über weite Strecken getragen, sagte der Kernphysiker. Der Greenpeace-Experte warnte mit Blick auf die Nutzung von Atomenergie in vielen Ländern jedoch vor einem "Rückfall in alte Atomträume". Er bezeichnete die Atomenergetik als "eine menschenfeindliche und sehr kostspielige Technologie". 

Smital forderte außerdem ein Ende der umstrittenen Uran-Transporte aus Deutschland nach Russland. Diese lösten zuletzt auch in Russland Proteste aus. "Es handelt sich hier nicht um einen Wertstoff zur Weiterverwendung, wie die Bundesregierung glauben machen will, sondern in Wahrheit um Atommüll, dessen Export verboten ist." In Russland werde das radioaktive Material nicht verarbeitet, sondern endgelagert, beklagte Smital.

Eine Reihe von Explosionen und der anschließende Brand des Reaktors Nummer vier in Tschernobyl setzte am 26. April 1986 radioaktiven Fallout frei, der auch über die Nachbarländer zog. Mehr als acht Millionen Menschen waren als Folge der Katastrophe erhöhten Strahlungswerten ausgesetzt. Bis heute gilt Tschernobyl als der schlimmste zivile Nuklearunfall in der Geschichte der Menschheit. Die unmittelbare Zahl der Todesopfer durch den Unfall selbst lag bei etwa 30 Menschen, während Tausende seither an strahlenbedingten Krankheiten wie Krebs und Missbildungen bei Kindern erleiden mussten.

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