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"Verschwindet! Geht zurück zu Erdoğan!" - Griechen hindern Migranten am Anlegen auf Lesbos

Lesbos ächzt unter der Migrationslast. Die griechische Insel beherbergt bereits Zehntausende Migranten und Geflüchtete. Seit Wochen kommt es zu massiven Protesten und Streiks der Einheimischen gegen diese Zustände. Jetzt, da der türkische Präsident Erdoğan seinerseits die Grenzen in die EU geöffnet hat, machen sich weitere Tausende Menschen auf den Weg nach Griechenland. Anwohner nahmen ein Boot mit Geflüchteten wutentbrannt in Empfang und hinderten es am Anlegen.
"Verschwindet! Geht zurück zu Erdoğan!" - Griechen hindern Migranten am Anlegen auf Lesbos

Entstanden sind die Aufnahmen gestern auf der Insel Lesbos. Eine Gruppe Einheimischer, die sich am Ufer versammelt hat, brüllt die Geflüchteten wütend an. Immer wieder hört man:

Haut ab! Verschwindet! Geht zurück!

Ein Mann ruft: Die Grenze ist geschlossen! Warum seid ihr hergekommen? Warum kommt ihr her? Bleibt in eurem Land!
Ihr bringt eure armen Kinder mit, und ihr wollt eure Kinder lieben? Ihr liebt sie nicht!

Lautstark protestiert die Gruppe dagegen, dass die Migranten, darunter auch Familien mit kleinen Kindern und Babys, ihr Boot verlassen. Einer von ihnen benutzt eine Stange, um es vom Ufer wegzuschieben.

Die aufgebrachte Menge soll zudem zwei deutsche Journalisten, die die Vorfälle filmten, angegriffen haben. Einer von ihnen, Giorgos Christides, berichtet seit Jahren vorwiegend für SPIEGEL ONLINE aus Griechenland. 

Auf Twitter berichtet er: 

Ich wurde verletzt, mit Stöcken beworfen, schikaniert und mit dem Auto verfolgt. In Lesbos, Griechenland im Jahr 2020 von Rechtsextremisten, die zuerst ein Migrantenboot voller Kinder daran hinderten an Land zu gelangen. Sie errichten Straßensperren über die Hauptstraße, um NGOs und Reporter zu belästigen. Dieser hier landete in meinem Auto (Foto zeigt einen dicken Knüppel auf dem Beifahrersitz eines Autos).

Von einem anderen Journalisten soll die Ausrüstung ins Meer geworfen worden sein. Auch er wurde verletzt und teilte dies auf Twitter mit:

Tausende von Migranten zogen am Donnerstagabend in Richtung der türkisch-griechischen Grenze. Nachdem erste Berichte aufgetaucht waren, dass die Türkei sie nicht mehr daran hindern würde nach Europa zu gelangen, machten sich die Menschen auf den Weg dorthin. Am Samstag verkündete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, dass die Grenzen seines Landes zu Europa für Migranten offen seien. Auf den griechischen Inseln, die nach wie vor das Hauptziel für eine illegale Migration in die EU sind, gab es in den letzten Tagen heftige Proteste. Anwohner, die die Pläne der Regierung zum Bau neuer Auffanglager auf den Inseln und die massenhafte Migration in ihrer Heimat kritisieren, wehren sich nun. Die griechische Regierung will "alle verfügbaren Mittel" einsetzen, um die Grenzen zu schützen und die illegale Migration zu verhindern.

Auf Lesbos, wo etwa 80.000 Menschen leben, sind bereits rund 20.000 Migranten hinzugekommen. 

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