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Steinmeier: "Die bösen Geister der Vergangenheit sind in neuem Gewand wieder da"

Im Bundestag wurde gestern der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Anlässlich der Holocaust-Gedenkfeier hielten auch der israelische Präsident Reuven Rivlin sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede. Letzterer warnte davor, dass "die bösen Geister der Vergangenheit sich heute in einem neuen Gewand zeigen."
Steinmeier: "Die bösen Geister der Vergangenheit sind in neuem Gewand wieder da"

Steinmeier bedankte sich bei Israel dafür, dass Deutschland als Vertreter beim Gedenken an die Befreiung von Auschwitz in Yad Vashem sprechen durfte und dass Deutschland selbstverständlich seine Schuld anerkennt. 

Die Shoah ist Teil deutscher Geschichte und Identität. [...] Dass die Auseinandersetzung mit der historischen Schuld heute zum Selbstverständnis unseres Landes gehört, wird von Demokraten in diesem Haus nicht bestritten.

Jedoch mahnte er, dass die alten Geister wieder da seien und diesen zu widerstehen, die Prüfung der heutigen Zeit sei. 

Meine Sorge ist, dass wir die Vergangenheit inzwischen besser verstehen als die Gegenwart. Wir dachten, der alte Ungeist würde mit der Zeit vergehen, aber nein, die bösen Geister der Vergangenheit zeigen sich heute in einem neuen Gewand. Mehr noch: Sie präsentieren ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Vision, geradezu als die bessere Antwort auf die heutigen Fragen. Ich fürchte, auf all das waren wir nicht genügend vorbereitet, aber genau daran prüft uns unsere Zeit und diese Prüfung müssen wir bestehen, das sind wir der Verantwortung vor der Geschichte, den Opfern, aber auch den Überlebenden schuldig. 

Wer verstehen will, muss sich an die Wurzeln des nationalsozialistischen Weltbildes erinnern – an völkisches Denken, an Antisemitismus und Rassenhass, an die Verrohung der Sprache in der Weimarer Republik, an die Zerstörung der Vernunft, an den Einzug der Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung, an die Verächtlichmachung des Parlaments, die Zertrümmerung des Rechtsstaats und der Demokratie. Ich wünschte, ich könnte, erst recht vor unserem Gast aus Israel, heute mit Überzeugung sagen: Wir Deutsche haben verstanden. Doch wie kann ich das sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten, wenn das Gift des Nationalismus wieder in Debatten einsickert – auch bei uns?! 

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