Venezuela: Guaidó ruft Menschenmassen zu Militärflughafen, um Soldaten zum Überlaufen zu bewegen
Demonstranten versammelten sich vor den Gates des Flughafens, um zu jubeln, zu singen und zu fordern, dass das Militär in der laufenden Streitigkeit um die Einfuhr ausländischer Hilfslieferungen die Seiten wechselt. Zu dieser Protestaktion kam es, nachdem Guaidó zur landesweiten Mobilisierung aufgerufen hatte, um einzufordern, dass die Hilfen in das Land gelassen werden.
Auf Antrag von Guaidó wurde die von US-Militärflugzeugen eingebrachte Hilfe in der kolumbianischen Grenzstadt Cúcuta gelagert und sollte von einer Reihe venezolanischer Freiwilliger über die Grenze gebracht werden. Der legitime Präsident Nicolás Maduro hatte mehrfach die angeblichen Lebensmittelhilfen aus den USA abgewiesen. Von der Regierungsseite hieß es, dass die USA durch ihr Sanktionsregime und vielen eingefrorenen Konten erst eine Krise in dem Land geschaffen hatten, und sich nun als edle Ritter mit etwas humanitärer Hilfe aufzuspielen versuchen. Bei der angeblichen Hilfe handele es sich um eine US-PR-Aktion für einen Regime-Change. Auch US-Präsident Donald Trump forderte die venezolanischen Militärangehörigen auf, die Seiten zu wechseln, ansonsten würden sie "alles verlieren".
Tatsächlich desertiert sind nach dem Massenaufmarsch nur relativ wenige. Berichten zufolge waren es 64 Militärangehörige, die die Seiten wechselten und sich auf die kolumbianische Seite der Grenze flüchteten. Die Aufnahmen vom Samstag zeigen einige von ihnen, die unter dem Beifall der Protestierenden an der Grenze zu Cúcuta Kolumbien betreten.
Maduro lies die US-LKW am Samstag wie angekündigt nicht ins Land. Tausende von Demonstranten beider Lager hatten sich an der Grenze versammelt, einige warfen Steine und Molotow-Cocktails. Während venezolanische Streitkräfte die Grenze blockierten, suchten von kolumbianischer Seite aus zahlreiche Protestler die direkte Konfrontation und versuchten, die Grenzbarrieren aus dem Weg zu schaffen. Dazu hatte auch der selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó aufgerufen. Angeblich wurden über 280 Personen verletzt, die meisten durch Tränengas. Die USA und weitere Verbündete kündigten nun weitere Maßnahmen gegen Maduros Venezuela an, beziehungsweise den Willen, solche zu erwägen.