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Donald Trump macht seine Sympathien für Boris Johnson als Nachfolger von Theresa May deutlich

In die Personaldebatten anderer Länder mischen sich ausländische Staatsgäste eigentlich nicht ein. US-Präsident Donald Trump kümmert sich aber nicht um solche Gepflogenheiten und lässt deutlich erkennen, wen er am liebsten als neuen Premier in Großbritannien sehen würde.
Donald Trump macht seine Sympathien für Boris Johnson als Nachfolger von Theresa May deutlichQuelle: Reuters

Kurz vor seinem Staatsbesuch im Vereinigten Königreich hat US-Präsident Donald Trump seine Sympathien für Brexit-Hardliner Boris Johnson als neuen britischen Premierminister und Nachfolger von Theresa May deutlich gemacht. Sein Nationaler Sicherheitsberater John Bolton warb in einem anderen Interview noch einmal eindringlich für den Brexit und stellte die Vorteile für beide Seiten heraus.

Ich kenne die verschiedenen Akteure. Aber ich denke, Boris würde einen sehr guten Job machen. Ich glaube, er würde ausgezeichnet sein. Ich habe ihn immer gemocht. Ich weiß nicht, ob er gewählt werden wird, aber ich denke, er ist ein sehr guter Kerl, ein sehr begabter Mensch", erklärte Donald Trump der britischen Boulevardzeitung The Sun.

Der US-Präsident sagte der Zeitung, auch andere Kandidaten hätten nach seiner Unterstützung gefragt. Namen wolle er aber nicht nennen. Er könnte jedem helfen, wenn er ihn unterstützte. Der Republikaner kritisierte zwar die Politik von Theresa May: "Ich denke, dass das Vereinigte Königreich der Europäischen Union erlaubt hat, alle Karten in der Hand zu halten. Und es ist sehr schwer, gut zu spielen, wenn eine Seite alle Vorteile hat." Zugleich versicherte er jedoch Großbritannien seine tiefe Zuneigung: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein US-Präsident eurem großartigen Land näher war." Er sei in Großbritannien verliebt.

Donald Trump hatte der Sun auch bei seinem letzten Besuch im vergangenen Jahr ein ähnlich kontroverses Interview gegeben. Darin düpierte er Theresa May und warf der Premierministerin vor, seine Ratschläge bezüglich des EU-Austritts ignoriert zu haben.

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Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton sagte der britischen Zeitung The Telegraph, der Brexit sei sowohl für London als auch für Washington von Vorteil.

Die Präferenz der USA ist, dass Großbritannien den vom Volk gewünschten Kurs folgt und die EU verlässt", sagte er.

Trump wolle mit dem neuen britischen Premierminister ein Handelsabkommen abschließen, das für beide Seiten Vorteile bringe und London von den regulatorischen Einschränkungen in Beziehung zur Europäischen Union befreie. Bolton bezeichnete das Ergebnis des Referendums von 2016 als "Triumph der Demokratie". Der Brexit biete Großbritannien die Chance, ein "starkes und unabhängiges Land" zu werden.

Aus unserer Sicht besteht die Rolle Großbritanniens nicht nur darin, eine europäische Macht zu sein. Großbritannien ist eine Weltmacht", so Bolton.

Der US-Präsident wird mit First Lady Melania am Montag zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien erwartet. Geplant sind bei dem Besuch von Donald Trump unter anderem ein Treffen mit Theresa May und die Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung in Portsmouth zum 75. Jahrestag des D-Day, der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg. Der Besuch des Republikaners ist im Vereinigten Königreich hoch umstritten, daher wird mit heftigen Protesten gerechnet.

May hat nach einem monatelangen Machtkampf rund um den Brexit vor einigen Tagen ihren Rücktritt angekündigt. Boris Johnson brachte sich umgehend als möglicher Nachfolger in Stellung und drohte mit einem EU-Austritt ohne Abkommen. (dpa)

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