International

Venezuela, Ukraine, Nordkorea: Trump und Putin sprachen eineinhalb Stunden lang

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Donald Trump telefoniert. Die Themen reichten von Venezuela über die Ukraine und Nordkorea bis hin zu einem neuen Atomabrüstungsvertrag unter Teilnahme Chinas.
Venezuela, Ukraine, Nordkorea: Trump und Putin sprachen eineinhalb Stunden langQuelle: Sputnik

Das Hauptthema des Telefonats war die politische Krise in Venezuela sowie die Rolle anderer Staaten in diesem Konflikt. Regierungsvertreter beider Länder hatten sich zuletzt gegenseitig beschuldigt, zu einer Eskalation in dem südamerikanischen Krisenland beizutragen.

Wie der Kreml mitteilte, warnte Putin während des Telefonats vor einem gewaltsamen Machtwechsel in Venezuela. Nur die Venezolaner selbst dürften über die Zukunft ihres Landes entscheiden, sagte der russische Präsident. Auswärtige Einmischung verhindere eine politische Lösung in dem südamerikanischen Ölland. Trump-Sprecherin Sarah Sanders sagte, Trumps Fokus in dem Gespräch mit Putin habe darauf gelegen, klarzumachen, dass die USA an der Seite des venezolanischen Volkes stünden und dass Hilfslieferungen in das Land gelangen müssten.

Mit Blick auf die jüngste Präsidentschaftswahl in der Ukraine sagte Putin, dass die Regierung in Kiew sichtbare Schritte zur Umsetzung der Minsker Abkommen unternehmen sollte und dass diese Abkommen für die Beilegung des innerukrainischen Konfliktes von größter Bedeutung seien.

Laut Trumps Sprecherin Sanders besprachen die beiden auch den gegenseitigen Handel Russlands und der USA, der seit 2017 gewachsen sei. Der US-Präsident habe seinen russischen Kollegen zu mehr Druck auf Nordkorea in Sachen Denuklearisierung aufgerufen. Gemäß einer Pressemitteilung des Kremls betonte Putin die Wichtigkeit einer Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel, verwies aber darauf, dass Nordkorea beim Erfüllen seiner Verpflichtungen Entgegenkommen zuteil werden müsse und im Gegenzug die Sanktionen gelockert werden müssten.

Mehr zum ThemaPutin: Abkommen über das Atomprogramm Pjöngjangs möglich

Sanders sagte auf Nachfrage, Trump und Putin hätten auch kurz über die Erkenntnisse von Sonderermittler Robert Mueller zur Russland-Untersuchung gesprochen. Es sei darum gegangen, dass die Ermittlungen nun vorbei seien und es keine geheimen Absprachen zwischen Trumps Wahlkampflager und Russland gegeben habe, was beide Staatschefs auch schon vor dem Telefonat gewusst hätten. Mueller und sein Team waren auf "zahlreiche" Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands gestoßen. Beweise für eine Straftat fanden sie aber nicht.

Wie Sanders weiter mitteilte, wurde auch über den möglichen Abschluss eines "neuen Atomabkommens" zwischen den USA, Russland und China sowie über eine Verlängerung des geltenden Vertrages zur Verringerung strategischer Waffen diskutiert.

Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow sprachen die Präsidenten fast eineinhalb Stunden lang miteinander. Das Gespräch habe auf Wunsch der US-Seite stattgefunden. Sanders bestätigte laut Reuters, dass das Telefonat mehr als eine Stunde in Anspruch genommen habe. Der Kreml bezeichnete das Gespräch als konstruktiv, das Weiße Haus als "sehr positiv". Trump twitterte, es sei ein langes und sehr gutes Gespräch gewesen.

Nach Angaben beider Seiten soll es in der kommenden Woche wahrscheinlich ein Treffen zwischen US-Außenminister Mike Pompeo und seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow in Finnland geben.

Mehr zum ThemaKremlsprecher zu Donald Trumps Anti-Atomwaffen-Initiative: Begrüßenswerte Idee, aber keine Details

(sputnik, dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.