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Desinformation als Waffe: Pentagon will neue Einflussinstrumente gegen feindliche Propaganda

Beamte des US-Verteidigungsministeriums drängen auf eine Aufrüstung in der Informationskriegsführung und fordern das Militär auf, über den Tellerrand traditioneller Konflikte und Vorgehensweisen hinaus zu schauen. Die Hysterie über die "Einflussoperationen der Gegner" dauert indes an.
Desinformation als Waffe: Pentagon will neue Einflussinstrumente gegen feindliche PropagandaQuelle: Reuters

"Unsere Gegner haben Desinformation und Propaganda zu ihrem Vorteil als Waffen eingesetzt." Diese Warnung kam von Andrew Knaggs, Sekretär der Abteilung für Sonderoperationen und Terrorismusbekämpfung beim US-Verteidigungsministerium. Knaggs sprach bei einem Symposium unter der Schirmherrschaft des Industrieverbandes für Nationale Verteidigung zum Thema Sondereinsätze und Konflikte geringer Intensität.

Anstatt sich vor der Transparenz zu verstecken, die der 24-Stunden-Nachrichtenzyklus und die allgegenwärtigen sozialen Medien bieten, machen sich unsere Gegner diesen Zyklus zu eigen und nutzen ihn zu ihrem Vorteil."

Er betonte die Bedeutung von "kontrollierten Nachrichten und anderen beeinflussenden Instrumenten" bei den Anti-Terror-Missionen, die seit 17 Jahren das Kerngeschäft des Pentagons darstellen. Diese Instrumente seien von einem Land zum anderen übergeschwappt, bis zum heutigen Punkt, an dem die USA in 40 Prozent aller Länder Anti-Terrorismus-Missionen unterhalten.

Knaggs verwies angesichts eines neuen Kommunikationsansatzes im 20. Jahrhundert auf die Notwendigkeit neuer Technologien zur Isolierung und Identifizierung von Desinformationen. Außerdem hob er die Notwendigkeit hervor, mit zivilen Behörden, NGOs und "einzelnen Bürgern zusammenzuarbeiten, die Transparenz in Sachen schädlicher Aktivitäten unserer Konkurrenten schaffen".

Kommunikation als Teil der nationalen Verteidigungsstrategie

Während die einfache Verbreitung von US-Propaganda durch Fernsehen und Radio einst ausreichte, sehen die Militärführer heute einen dringenden Bedarf an automatisierten Übersetzungstechnologien und -geräten, die dazu in der Lage sind, Kommentare in den sozialen Medien schnell zu analysieren.

Das heißt natürlich nicht, dass die USA alle Lehren aus dem Krieg gegen den Terror über Bord werfen sollten, ganz im Gegenteil:

Da das Verteidigungsministerium mit anderen Großmächten in Konkurrenz steht, [...] arbeiten wir hart daran, die umfangreiche Expertise in der [irregulären Kriegsführung], die wir in den letzten 17 Jahren [...] erlangt haben, zu institutionalisieren", erklärte Knaggs.

Die Wettbewerber der USA "haben bewiesen, wie sie ihre Umwelt durch irreguläre Vorgehensweisen effektiv zu ihrem Vorteil bei der Verfolgung ihrer nationalen Interessen gestalten können", fügte er hinzu. Zwar ohne mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, aber offensichtlich unentschieden darüber, ob China und Russland als Gegner oder Wettbewerber anzusehen sind.

Auf dem gleichen Symposium sprach auch Owen West, Sprecher der Abteilung Sondereinsätze und Konflikte geringer Intensität beim US-Verteidigungsministerium. Er sagte, der ehemalige US-Verteidigungsminister Jim Mattis hätte dieses Katz-und-Maus Spiel beenden wollen, indem er verlangte, dass "irreguläre Kriegsführung zu einer Kernkompetenz des Verteidigungsministeriums wird".

Diese Forderung stellte Mattis im Rahmen seiner nationalen Verteidigungsstrategie, die immer noch in Kraft ist, selbst nachdem er wegen einer Streitigkeit über Donald Trumps Syrienstrategie zurückgetreten war.

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