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Kreml: Anerkennung Guaidós durch EU-Länder ist direkte Einmischung in Angelegenheiten Venezuelas

Eine Reihe von EU-Schlüsselländern hat die Oppositionsfigur Juan Guaidó als Interimspräsident Venezuelas anerkannt. Moskau kritisierte diese EU-Staaten dafür, Guaidós Versuch "die Macht in Venezuela an sich zu reißen", zu legitimieren.
Kreml: Anerkennung Guaidós durch EU-Länder ist direkte Einmischung in Angelegenheiten VenezuelasQuelle: Reuters

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, hat am Montag gegenüber Reportern  eine Reihe von EU-Schlüsselländern kritisiert, die den venezolanischen Oppositionellen Juan Guaidó als Interimspräsident Venezuelas anerkannt haben. Er sagte:

Entscheidungen aufzuzwingen oder den Versuch, die Macht an sich zu reißen, zu legitimieren, ist aus unserer Sicht sowohl eine direkte als auch eine indirekte Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas.

Am selben Tag erkannten Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien und mehrere andere EU-Staaten Juan Guaidó offiziell als "legitimes" Oberhaupt Venezuelas an. Dies geschah, nachdem der venezolanische Präsident Nicolás Maduro sich geweigert hatte, einem Ultimatum dieser Nationen zu entsprechen und innerhalb von acht Tagen Neuwahlen anzukündigen. Maduro lehnte das Ultimatum ab und bekräftigte, dass die nächsten Wahlen wie geplant im Jahr 2025 stattfinden werden.

Peskow betonte, dass die Unterstützung des selbsternannten Interimspräsidenten eine "friedliche, effektive und tragfähige" Lösung der Krise erschwert.

Am Montag kritisierte der russische Außenminister Sergei Lawrow die EU dafür, eine Kontaktgruppe für Venezuela eingerichtet und "über deren Zusammensetzung entschieden" zu haben. Das Gremium umfasst mehrere Länder der EU und Lateinamerikas, schließt aber Russland, die USA und China aus.

Unterdessen soll die EU Guaidó aufgrund interner Probleme noch nicht offiziell als Interimspräsident anerkannt haben. Laut einer Quelle von RT hat Italien sein Veto auf einem informellen Treffen der EU-Außenminister in Rumänien eingelegt. Rom machte bereits zuvor deutlich, dass es Guaidó nicht unterstützen werde.

Der Oppositionsführer erklärte sich am 23. Januar zum Interimspräsidenten Venezuelas und erhielt sofort Unterstützung aus Washington und den Verbündeten der USA, darunter Kanada und mehrere lateinamerikanische Länder. Die venezolanische Regierung kritisierte den Schritt als "Putschversuch" und warnte vor jeglicher Einmischung oder möglichen Militäraktionen.

Während US-Präsident Donald Trump erklärte, dass ein militärisches Eingreifen in Venezuela zu den "Optionen" gehöre, warnte Maduro davor, dass Venezuela sich um jeden Preis verteidigen werde und der potenzielle Konflikt zu einem "neuen Vietnam" für die USA werden könnte.

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