Pompeo: Iranische Führung muss sich fügen – "wenn sie will, dass ihr Volk etwas zu essen hat"
Der persische Reporter der BBC, Hadi Nili, versuchte Mike Pompeo zu fragen, was passieren würde, wenn die Sanktionen nicht die gewünschte Wirkung zeigten. Pompeo wich dieser Frage jedoch immer wieder aus und bekräftigte lediglich, dass es im "besten Interesse" des Iran sei, seinen "destabilisierenden Einfluss" einzudämmen, und klammerte sich an die Behauptung, dass das Land der Hauptsponsor von Terror auf der Welt sei. Pompeo versucht, alle regionalen Missstände dem Iran anzulasten und stellt die Ziele der iranischen Regierung als in völligem Widerspruch zu denen der Bevölkerung dar.
Aber was, wenn die Sanktionen den Menschen schaden, will der Reporter weiter fragen. Pompeo unterbricht ihn und behauptet: "Nein, tun sie nicht."
Wenn überhaupt, gibt er ein paar Minuten später fast zu, dann ist das in Ordnung, weil es amerikanischen Zielen dient:
Die Führung muss eine Entscheidung treffen, wenn sie will, dass ihre Leute etwas zu essen haben.
Und so setzt Pompeo das hartherzige Erbe aller seiner Vorgänger fort, Menschen in den USA nicht genehmen Nationen hungern zu lassen und damit auch noch zu prahlen. Im Januar sprach Rex Tillerson über nordkoreanische "Geisterschiffe", die in Japan an Land gespült wurden, die meisten Mitglieder deren Besatzung waren tot, nachdem sie verzweifelt herausfuhren um zu fischen – aber ohne genügend Treibstoff für die Rückfahrt an Board zu haben. "Wir erhalten eine Menge Beweise dafür, dass diese [Sanktionen] wirklich anfangen, weh zu tun", erklärte er Condoleezza Rice, der es selbst keineswegs unangenehm ist, wenn es darum geht, das Schicksal von Zivilisten in Kriegsgebieten verächtlich zu kommentieren.
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Und es geht nicht nur um Hunger - US-Diplomaten haben in der Vergangenheit eine lange Liste zusammengetragen, was die Missachtung des menschlichen Lebens angeht, solange es ihren politischen Zielen im Weg steht.
Hillary Clinton, die als Außenministerin unter Präsident Barack Obama fungierte, lachte fröhlich, nachdem die von der NATO unterstützten Rebellen 2012 den libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi gestürzt hatten: "Wir kamen, wir sahen, er starb." Libyen - ehemals die "Schweiz Nordafrikas" genannt - ist seither zu einem gescheiterten Staat abgerutscht, in dem Menschen auf offenen Sklavenmärkten ge- und verkauft werden. Aber dieser Zustand gefällt den USA offensichtlich besser als eine ölreiche Nation, die dem Petrodollar den Rücken kehrt.
Madeleine Albright, die als Außenministerin unter Präsident Bill Clinton tätig war, sagte einem 60 Minuten-Journalisten, dass es sich tatsächlich "lohnt", eine halbe Million irakische Kinder durch Sanktionen sterben zu lassen, um die außenpolitischen Ziele der USA zu erreichen.
Was den Iran betrifft, so beschwören Pompeos hohle Verweise auf das, "was das iranische Volk will" die Proteste des letzten Jahres, von denen angenommen wird, dass sie von den USA unterstützt wurden. Offenbar sind sie der Versuch, eine Farbrevolution im Stil des „arabischen Frühlings“ einzuleiten, indem sie Slogans gegen das Regime platzierten, als die Iraner eigentlich für mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit demonstrierten. Nachdem die Iraner bereits im Jahr 1953 erleben mussten, wie die USA mit Großbritannien ihren Premierminister Mohammad Mossadeqh und damit ihr Land stürzten, werden sie wahrscheinlich kein zweites Mal auf solche Verschwörung hereinfallen – was jedoch Pompeo und die USA nicht davon abhält, es zu versuchen.
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