International

Pressefreiheit auf Französisch: Paris will Arbeit von RT und Sputnik erschweren

"Mit ausländischen Staaten verbundene" Medien sollen stärker von Frankreichs Hohem Rat für audiovisuelle Medien (CSA) kontrolliert werden - bis hin zur Suspendierung, wie Zeitungen melden. Als mögliche Betroffene werden nur RT und Sputnik erwähnt.
Pressefreiheit auf Französisch: Paris will Arbeit von RT und Sputnik erschwerenQuelle: AFP

Frankreich will gegen angebliche Fake-News vorgehen: In Bezug auf "Medien, die mit ausländischen Staaten verbunden" seien, sollen die Kompetenzen von Frankreichs Hohem Rat für audiovisuelle Medien (CSA) erweitert werden, wie die französische Tageszeitung Le Mondemeldet. Als mögliche Adressaten dieses Gesetzentwurfs werden aber bislang nur der russische Sender RT und die Agentur Sputnik erwähnt. Die Zeitung schreibt weiter:

Jetzt kann der CSA die Übertragung von Fernsehsendern, die 'von einem ausländischen Staat kontrolliert werden und die die grundlegenden Interessen der Nation gefährden können oder sich an der Destabilisierung ihrer Institutionen beteiligen', suspendieren oder beenden.

Solidarität mit den in zahlreichen westlichen Ländern unter Druck gesetzten russischen Staatsmedien kommt etwa vom französischen Medienexperten Guillaume Brossard, der auf Huffington Postschreibt

Ich beobachte sehr genau die Sphäre von Desinformation in Frankreich und muss gestehen, dass es mir schwer fiel, auch die kleinste Falschmeldung zu finden, die auf RT France veröffentlicht worden wäre.

Sollten diese Pläne ("das Programm suspendieren oder beenden") umgesetzt werden, dann wären sie noch um einiges strenger als die Einschränkungen, denen RT mittlerweile in den USA unterliegt. Einerseits ist die selektive Fokussierung auf ganz bestimmte (russische) Staatssender eine eklatante Ungleichbehandlung und in keiner Weise mit den auch in Frankreich beliebten Phrasen von den westlichen Werten und der Pressefreiheit vereinbar.

Andererseits: Die multipolare Weltordnung ist nun Realität und Frankreich hat eine lange anti-transatlantische Tradition. Es wäre in dem Sinne durchaus möglich, dass das offiziell auf russische Medien gemünzte Gesetz letztlich sogar gegen medialen US-Einfluss genutzt werden könnte.

Mehr zum Thema -  US-Agentengesetz gegen RT untergräbt Arbeit von Medien im Ausland - basiert auf eklatanten Fehlern 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.