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Enttäuschung im Pentagon: Russland wohl nicht zerstörerisch genug

Vertreter des Pentagons reagierten enttäuscht auf Putins Rede zur Lage der Nation. Russlands Präsident sprach von einer unübertroffenen Raketentechnologie, wies aber auch auf die russische Nukleardoktrin hin, die Atomwaffen nur zur Selbstverteidigung erlaubt.
Enttäuschung im Pentagon: Russland wohl nicht zerstörerisch genug Quelle: Reuters © Yuri Gripas

In seiner Rede zur Lage der Nation nahm der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, Bezug auf die neue Nukleardoktrin der USA. Die USA begründen die Entwicklung so genannter Mini-Atombomben mit einer wachsenden Gefahr, die von Russland, China und Nordkorea herrühre:

Wir bedrohen niemanden, greifen niemanden an oder nehmen jemandem unter Drohung mit unseren Waffen etwas weg. Wir brauchen nichts. Ganz im Gegenteil. Ich halte es für notwendig zu betonen (und es ist sehr wichtig), dass die wachsende militärische Macht Russlands eine solide Garantie für den Weltfrieden ist, da diese Macht die strategische Parität und das Kräftegleichgewicht in der Welt, die bekanntlich nach dem Zweiten Weltkrieg und bis heute Schlüsselfaktoren der internationalen Sicherheit waren und bleiben, bewahrt und bewahren wird.

John Rood, der Staatssekretär für Strategische Verteidigung, erklärte zur Rede Putins: 

Ich denke, das Statement des russischen Präsidenten Putin, obwohl nicht überraschend, war trotzdem enttäuschend. Während wir über die russischen Möglichkeiten informiert sind und mit Sorge einige der Entwicklungen der russischen Doktrin und des Entwicklungsprogramms beobachten, ist es dennoch enttäuschend, zu sehen, dass ein Präsident der Russischen Föderation sich dafür entschied, die Möglichkeiten auf diese Art darzustellen. 

USA: "Raketenschilde nicht gegen Russland und China gerichtet"

Der Kommandant des US Strategic Command, John Hyten, fügte hinzu, dass Putins Aussagen nicht überraschend seien. Er unterstreiche nur Russlands Entschlossenheit, Waffen zur Einschüchterung der USA und der amerikanischen Verbündeten zu entwickeln. Rood fuhr fort: 

Die militärischen Einsatzmöglichkeiten müssen über einige Zeit hinweg entwickelt worden sein. Präsident Putin sprach von deren Ausgereiftheit. Die wurden sicher nicht erst in den letzten paar Monaten oder im letzten Jahr entwickelt.

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Rood wiederholte jedoch erneut das Mantra Washingtons, wonach die US-Raketenabwehrsysteme weder das russische noch das chinesische strategische Nukleararsenal neutralisieren wollten. "Das war nicht unser Plan, und die entwickelten Fähigkeiten ermöglichen uns das nicht", stellte er fest. Zur gleichen Zeit versicherte der Pentagon-Beamte, dass die USA immer noch genügend atomare und konventionelle Macht haben, um "revisionistischen Mächten" entgegenzutreten, die versuchen, "die Weltordnung umzugestalten und territoriale Grenzen zu verändern".

Putin: "Wettrüsten ist von den USA ausgegangen"

General John Hyten stimmte Roods Einschätzung zu, warnte jedoch, dass das bestehende amerikanische Arsenal ohne massive Investitionen die Doktrin der "gegenseitig versicherten Zerstörung" nur noch für etwa ein Jahrzehnt unterstützen könne. Hyten: 

Es gibt nichts, was sie außer einem massiven Angriff auf unser Land tun können, auf den wir nicht reagieren können. Aber wir müssen diese Fähigkeiten modernisieren, denn in 10-12 Jahren werden alle Fähigkeiten, über die ich heute verfüge, das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.

Es war Washington, welches ein neues Wettrüsten ausgelöst habe, sagte Putin während seiner Ansprache und betonte, dass alles, was Russland unternimmt, um seine Verteidigung zu stärken, im Rahmen existierender Rüstungskontrollabkommen liegt. Moskau, so der Präsident, hatte nie Pläne, dieses Potenzial für die Offensive zu nutzen.

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