USA will kurdische Grenztruppen in Syrien: Türkei droht Intervention an
Mittlerweile hat auch der türkische Präsident Erdoğan angekündigt die Grenztruppe "zu ertränken", bevor sie geboren werden. Die türkische Regierung betrachtet die sogenannte syrische Grenztruppe, die entlang der kurdisch kontrollierten Teile der syrischen Grenze zum Irak und zur Türkei sowie im Euphrat-Tal stationiert sein könnte, als Bedrohung für die nationale Sicherheit, sagte das türkische Außenministerium in der Erklärung am Sonntag.
"Die Türkei ist entschlossen, jegliche Drohungen gegen sie zu eliminieren, und hat alle Möglichkeiten, dies zu tun", heißt es in dem Statement. Weiter wird darin auch "die Hartnäckigkeit der Vereinigten Staaten bei diesem falschen Ansatz", also die Zusammenarbeit mit den kurdischen Milizen verurteilt.
Der Plan der US-geführten Koalition, eine solche Truppe auf der Grundlage der Veteranen der syrischen Demokratischen Kraft (SDF) aufzubauen, die die Hälfte der Rekruten stellen sollen, wurde am Samstag von US Army Col. Thomas Veale, einem Sprecher der US-geführten Koalition, enthüllt.
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Allerdings wurde die Türkei, die auch Teil der Koalition gegen den "Islamischen Staat" ist, nach Angaben des Ministeriums vor der Ankündigung nicht konsultiert. Sie warf Washington vor, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen und glauben zu lassen, dass die Entscheidung im Namen der Koalition getroffen wurde, während die USA wahrscheinlich eigenmächtig handelten.
"Es ist nicht bekannt, was die Koalitionsmitglieder aus dieser Entscheidung gemacht haben. Die eigenmächtigen Schritte im Namen der Koalition zu erklären, ist ein äußerst falscher Schritt, der dem Kampf mit Daesh (dem arabischen Akronym für IS) schaden könnte", erklärte das Ministerium.
Die Türkei hat die USA aufgefordert, ihre Unterstützung für die kurdischen YPG-Einheiten, einen Eckpfeiler der SDF-Miliz, zurückzuziehen, da Ankara die YPG als verlängerten Arm der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) betrachtet, die in der Türkei als terroristische Organisation eingestuft ist. Im November versprach Washington, seine Unterstützung für "bestimmte Gruppen", die gegen den IS in Syrien kämpfen, nach einem Telefongespräch zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem US-Präsidenten Donald Trump abzuschaffen.
US-Verteidigungsminister James Mattis bestätigte danach, dass Washington aufhören würde, die kurdischen Milizen zu bewaffnen, bemerkte jedoch, dass "Polizeikräfte", die aus der lokalen Bevölkerung bestehen, immer noch gebraucht würden, um "sicherzustellen, dass ISIS nicht zurückkommt".
Die Schaffung der tausend Mann starken Truppe, die auf den Schultern der SDF aufbaut, widerspreche den Zusicherungen Washingtons gegenüber der Türkei, argumentierte das Ministerium. "Die fortgesetzte Zusammenarbeit der USA mit der YPG [US-unterstützte kurdische Volksverteidigungseinheiten], die im Widerspruch zu ihren eigenen [USA] Verpflichtungen steht, gefährdet unsere nationale Sicherheit und die territoriale Integrität Syriens, und das ist inakzeptabel", heißt es in der Erklärung.
Die Präsenz der syrischen Grenztruppe wird eine Herausforderung für die Türkei darstellen, die sie schließlich in die Konfrontation mit den USA vor Ort drängen könnte, sagte Verteidigungsanalyst Ivan Eland gegenüber RT und argumentierte, dass die Aufrechterhaltung der Beziehungen mit der NATO - im übrigen Washington - unter diesen Umständen den zweitrangig sein wird.
"Sie [die Türkei] könnte in noch größere Spannungen mit den USA geraten, als sie bereits sind, und ihre Kräfte könnten in Konflikt mit den von den USA gesponserten Kräften geraten, und vielleicht sogar mit den US-Streitkräften selbst", sagte Eland.
Angesichts der Tatsache, dass die USA die PKK offiziell als eine ausländische Terrororganisation betrachten, ist es "sehr merkwürdig", dass Washington weiterhin syrische YPG-Einheiten unterstützt, sagte Eland und behauptete, dass es tatsächlich enge Verbindungen zwischen den beiden kurdischen Gruppen gebe. "Wenn sie keine Brudergruppen sind, dann sind sie sicherlich Cousins", erklärte er.
Obwohl die Schaffung einer brandneuen SDF-dominierten Grenztruppe den Riss Washingtons mit der Türkei vertieft, steht sie nicht auf der Liste ihrer Hauptanliegen, sagte der Analyst.
"Was die USA dort zu tun versuchen, ist, einen gewissen Einfluss auf die letztendliche Besiedelung Syriens zu nehmen und um das zu tun, wollen sie einige Gebiete kontrollieren und müssen dafür sorgen, dass ihre Verbündeten versorgt und ausgebildet bleiben."
Die Präsenz gut ausgebildeter und bewaffneter Einheiten im Grenzgebiet als Teil des militärischen Erbes der USA in Syrien, so Eland, könne "nicht nur ein Problem mit der Türkei, sondern auch mit der syrischen Regierung und den russischen Streitkräften werden".
Der Plan, die Einheit zu gründen, wurde auch von russischen Beamten verurteilt, die behaupteten, Washington verfolge undurchsichtige Ziele in der Region. "Es gibt eine klare Zweideutigkeit hier. Ich denke, dass es ein offensichtlicher Versuch ist, die Militanten wiederzubeleben, die aus den Nachbarstaaten, nämlich dem Irak, kommen können", sagte der stellvertretende Leiter des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Juri Schwitkin. Die Schaffung einer solchen "Kraft", betonte der Beamte, kann Washington helfen, "ihre geopolitischen Ziele zu erreichen, die Spannungen zu eskalieren und wahrscheinlich den legitim gewählten Präsidenten Baschar al-Assad zu stürzen".
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