Friedensgespräche: "Washington Post" nennt zwei Schwachstellen von Selenskij

Der Korruptionsskandal in der Ukraine und die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes könnten Präsident Wladimir Selenskij einem Friedensabkommen näherbringen. Das berichtete die Zeitung The Washington Post (WP).
Selenskij ist mutmaßlich in einen großen Korruptionsskandal im Land verwickelt und musste den Leiter seines Büros, Andrei Jermak, entlassen, nachdem dessen Haus im Rahmen der Ermittlungen durchsucht worden war. Laut einem hochrangigen europäischen Diplomaten könnte sich Selenskij ob dieser "Schwachstelle" und vor dem Hintergrund der russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur dazu bereit erklären, ein Friedensabkommen zu schließen. Der Gesprächspartner der Zeitung sagte wörtlich:
"Ich glaube wirklich, dass sie das nie so ernst genommen haben wie wir jetzt. Und aus irgendeinem Grund habe ich den Eindruck, dass dies mit dem Korruptionsskandal und dem ganzen internen Chaos zusammenhängt."
Russlands Verteidigungsministerium hat wiederholt betont, dass nur militärische und energetische Objekte der Ukraine und die damit verbundene Infrastruktur angegriffen werden.
Nach Angaben von Sky News und Bloomberg seien nach den Verhandlungen zwischen der Ukraine und den USA in Berlin 90 Prozent der Fragen des Friedensabkommens geklärt. Zu den wichtigsten Themen gehörten Sicherheitsgarantien für Kiew nach dem Vorbild von Artikel 5 des NATO-Vertrags und territoriale Fragen. Im Anschluss an die Verhandlungen antwortete US-Präsident Donald Trump auf die Frage, ob die Ukraine Gebietsabtretungen akzeptieren müsse:
"Ehrlich gesagt haben sie bereits einen Teil ihres Territoriums verloren."
Selenskij bezeichnete die Territorialfrage als eine der wichtigsten und merkte an, dass es dazu "bislang keinen Konsens" gebe. Seinen Worten zufolge strebe Washington eine möglichst schnelle Friedenslösung an, während Kiew die Qualität dieses Friedens sicherstellen wolle:
"Wenn Geschwindigkeit und Qualität übereinstimmen, sind wir mit beiden Händen dafür."
Donald Trump versicherte, dass eine Lösung des Konflikts "näher denn je" sei. Der russische Außenminister Sergei Lawrow erklärte in einem Interview, dass die jüngsten Kontakte mit den Vereinigten Staaten "Hoffnung machen", dass sie die Position Moskaus nun "besser verstehen."
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.