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Paschinjan: Armenien plant keinen Verzicht auf russisches Getreide  

Jerewan beabsichtigt nicht, russische Getreideimporte durch Einfuhren aus der Ukraine zu ersetzen, erklärt Regierungschef Nikol Paschinjan. Russlands Auslandsgeheimdienst SWR teilte zuvor mit, Armenien wolle aus politischen Gründen auf günstiges russisches Getreide verzichten. 
Paschinjan: Armenien plant keinen Verzicht auf russisches Getreide   Quelle: TASS © AP/TASS/Evgenia Novozhenina

In einer Mitteilung vom Mittwoch teilte der russische Auslandsgeheimdienst SWR mit, Armenien wolle seine Zusammenarbeit mit Russland weiter abbauen. Diesmal habe das Land vor, seine Getreideimporte zu überdenken.   

Wie es heißt, plant Jerewan, russische Getreidelieferungen aus politischen Gründen durch Einfuhren aus der Ukraine zu ersetzen. Die armenische Regierung wolle damit Kiew helfen, obwohl ukrainisches Getreide deutlich teurer sei als die Importe aus Russland.

Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan äußerte sich in einem Gespräch mit Journalisten zu der Mitteilung. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert den Politiker wie folgt:

"Das kann nicht sein. Dies ist das erste Mal, dass ich gegen meinen Grundsatz verstoße, nichts zu kommentieren, was ich nicht gelesen habe, aber ich erkläre, dass dies völlig unlogisch ist."

Nach Angaben des russischen Geheimdienstes soll die Regierung in Jerewan von Brüssel eine Entschädigung für die Verluste fordern, die durch hohe Preise für ukrainisches Getreide für Armenien entstehen würden.

"Die entscheidende Frage ist, woher das Geld kommen soll", berichtet der SWR weiter. Die EU-Länder stünden wegen ihren milliardenschweren Ukraine-Hilfen am Rande einer sozioökonomischen Krise, ihre Kassen seien leer.  

Es wäre für die EU eine verlockende Idee, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen, um ukrainisches Getreide für Armenien zu bezahlen. Doch habe die Gemeinschaft keinen Zugriff auf die Mittel, da Belgien es immer noch ablehne, diese freizugeben.

Nach dem Beginn der militärischen Spezialoperation in der Ukraine haben die EU und die G7-Staaten die Gold- und Devisenreserven Russlands im Wert von rund 300 Milliarden Euro eingefroren. Das russische Staatsvermögen im Wert von 140 Milliarden Euro liegt derzeit beim weltweit größten Wertpapierabwicklungssystem Euroclear in Belgien.

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